Kann man ohne Google "leben" ?

kleinundgrün schrieb:Hat halt viele andere Nachteile.

"Every generation got its own disease" wusste schon Fury in the Slaughterhaus :)

Ein Zurück gibt es wohl nicht und das Leben wird niemals gefahrenlos sein.
Man sollte vorsichtig sein, sich aber auch nicht verrückt machen. Früher war eine Datenaggregation nicht so einfach möglich, dafür gab es andere Gefahrenpotentiale im Leben.

Früher standen Leute noch mit Adresse im Telefonbuch. Ich kenne ein paar ältere Leute, die wollen partout ihre Nummer im Telefonbuch stehen lassen, "wissen" aber ganz genau, wie gefährlich das mit dem Internet und den Daten doch ist.

Ab und zu bekommen sie Anrufe, von "Microsoft", der "Polizei" usw die sie nicht so ganz verstehen und sie verunsichern. Passiert ist noch nichts, aber es wird von mehrfachen Telefonaten und Rückrufen berichtet.
Nun, wer im Telefonbuch mit einer vierstelligen Nummer eingetragen ist, der wird natürlich zur Zielscheibe der Callcenter-Betrügerbanden. Die brauchen nur die Telefonnummer aus dem Telefonbuch, alles andere können sie mit ihrer Telefonmasche erreichen.

Nochmal zu meinem Beitrag hier: Ich würde eigentlich gerne eine andere Suchmaschine als Google verwenden, aber z.B. duckduckgo ist -- wie ich gerade wieder feststellen musste -- weitgehend unbrauchbar, sobald man irgendwelche nicht alltagsüblichen Informationen sucht.

@uatu

https://www.farbentour.de/suchmaschinen/

Einige Suchmaschinen basieren auf dem Google-Index, aber der Zugriff erfolgt teilweise anonymisiert.
z. B. https://www.startpage.com/de

Einige Suchmaschinen basieren auf dem Bing-Index. Bing bildet das Web wirklich sehr gut ab, soweit die Ergebnisse des Crawlers
in den Index gegeben werden. Als Alternative zu Bing lohnen sich aber nur die anonymisierten Dienste.

Yandex hat einen eigenen großen Index und Webcrawling, aber für Firmenrecherche wahrscheinlich ungeeignet.

Wolfram-Alpha finde ich sehr gelungen für spezielle Fragen.

Um etwas sicherer im Web unterwegs zu sein, gibt es VPNs überwiegend kostenpflichtig und den Tor-Browser.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es für Google kein Problem darstellt, wenn du den Tor-Browser und Google oder andere Seiten die
z. B. Google Analytics verwenden, benutzt und Google wissentlich oder unwissentlich außerhalb von Tor benutzt, die Informationen zu verbinden, so dass die Anonymisierung durch Tor aufgehoben ist.
Verstanden?

Generell ist die Frage, ob man Google überhaupt noch aufhalten kann.
Optimistisch sehe ich ein Scheitern von Google im PC-Markt. (Der Chrome-Browser ist für mich Malware.)
Idealerweise sehe ich den PC-Markt bei Microsoft, den akademischen Bereich bei Linux.
Und Apple halt weiter bei den Apple-Jüngern, also trotz der Börsenblase als Randerscheinung im PC-Markt:-)

@snickersfan: Danke, aber das ist mir alles schon seit Langem bekannt. Für ernsthafte Recherchen hat sich bei mir keine andere Suchmaschine als Google als brauchbar erwiesen.

@uatu

Gern geschehen.

uatu schrieb:Für ernsthafte Recherchen hat sich bei mir keine andere Suchmaschine als Google als brauchbar erwiesen.

Das ist so.

Ist übrigens ein schöner Strang, der unter der Rubrik "Nur weil du paranoid bist, bedeutet das noch lange nicht, dass sie hinter dir her sind!" laufen könnte. :)

Ich will mal kurz ausholen: Schon bevor es google gab, gabs Metasuchmaschinen.

Wikipedia: MetaCrawler

Duck-Duck-Go gehört auch dazu. Das Problem ist, dass der Output eben nicht der von google gewohnte ist. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. ;)

Aber google ist toll. Der j0nny hats vorgemacht, was da für ein Potenzial dahinter steckt:

Wikipedia: Johnny Long

Da unter "Basics" findet man ein paar Beispiele:

Wikipedia: Google hacking

Gut. Nochmal zurück zu der Frage, "Wie paranoid möchtest du sein?" ;D

Also: Wenn man sich semiprofessionell verstecken will: Inconito-Modus im Browser. No more cookies, then. Natürlich gibts dann auch weiterhin noch einen Browserfingerprint.

Deshalb: Proxyserver nutzen und eigenen dns-server raussuchen/festlegen ...

Noch besser, für hoffnungslos Paranoide: ;)

Mit tor-browser googln. Wenn gewünschtes Ergebnis gefunden, link kopieren, in eine Textdatei speichern und mit genügend zeitlichem Abstand dann erst wieder aufrufen.

Ist wie mit Allem im Leben: Hab keine Angst, geh mit Bedacht ran. ;)

Die meissten Leute können google gar nicht ordentlich bedienen, die tippen halt ein oder zwei Wörter ein und erwarten dann, dass da dann das gewünschte Ergebnis aufblinkt. Bei trivialen Sachen funktioniert das auch gut (dafür brauchts auch kein google, dann - das geht mit jeder Suchmaschine).

Meine Lieblingsoption ist übrigens "minus" aka "-" um rauszublenden, was man nicht haben will.

Ach, ich könnt jetzt noch endlos hier weiterschreiben ... :)

Cui_Bono schrieb am 20.11.2021:Ich habe schon lange wegen der Datenkrake G. Bauchschmerzen,

Interessant hier: Das scheint ein deutsches Phänomen zu sein. Ich meine, es gibt besonders in den USA (vermutlich seit Edward Snowden) eine eigene Community, die es sich verschreibt, Google aus ihrem Leben zu verbannen. Siehe r/privacy

Aber die Deutschen scheinen mit fortschreitendem Wissenstand über die Methoden, die Google anwendet, wirklich immer skeptischer zu werden. Es kann natürlich gut sein, dass das auf Erfahrungen in der Landesgeschichte zurückzuführen ist, schließlich wissen die Deutschen wie sich echte Überwachung anfühlen kann, dennoch sehe ich abgesehen von diesen Beispielen nirgends einen Raum indem dieselben Sorgen geteilt werden.

Ich selber habe sehr lange versucht mich allen möglichen Datenkraken zu entziehen und praktisch so wenig digitale Spuren zu hinterlassen wie es nur irgendwie möglich war. Irgendwann merkt man jedoch, dass das mit einem Unglaublichen Aufwand verbunden ist und man kann sich, selbst wenn man auf alles achtet, nicht 100 % sicher sein, dass der böse Onkel Google dir nicht länger irgendwas zuordnet. Für mich ist deshalb der Wert, denn besonders Google Produkte mit sich bringen, den bekannten Nachteilen überlegen.

Natürlich braucht es Tools gegen diese ganze Datenerfassung, besonders für Whistleblower und Aktivisten.

Aber ich bin weder noch. Und Google macht mein Leben wirklich um einiges einfacher.

Deshalb hab ich es unter diesem Gesichtspunkt einfach akzeptiert, dass ich mit meinen Daten zahle.

Tatsächlich hat Google, soweit ich weiß, sogar meinen Ausweis. Weil es nervte, dass ich ständig Youtube Videos nicht anschauen konnte, weil sie eine Altersbeschränkung hatten. Macht Sinn, dass die reine Angabe einer Volljährigkeit nicht ausreichen sollte.

Näh, hab in meinem aktuellen Zustand gar keinen Grund mehr mich Google zu entziehen.

Google nervt mich plötzlich und will beim einloggen in Youtube meine Handynummer. Kriegen sie aber nicht. Ich verzichte lieber auf Youtube und such mir ne Alternative. Wem geht es ebenso?

Gnupf schrieb:Google nervt mich plötzlich und will beim einloggen in Youtube meine Handynummer.

Du nutzt Firfox oder Chrome, gell?
Das habe ich schon von vielen gehört, die einen dieser Browser benutzen.

Ich bekomme von YT nur gelegentlich die "Zustimmen" Texte angezeigt und war, ehrlich gesagt, bisher nur zu faul, das per Plugin im Opera abzuschalten.

Gucky.

Gnupf schrieb am 23.05.2022:Google nervt mich plötzlich und will beim einloggen in Youtube meine Handynummer. Kriegen sie aber nicht. Ich verzichte lieber auf Youtube und such mir ne Alternative. Wem geht es ebenso?

Google kennt meine Handynummer sowieso, weil ich ein Pixel-Handy habe, von daher. Bei anderen Android-Handys, wo man entsprechend ein Google-Konto benötigt, wird die Sachlage nicht anders sein.

Es steht dir natürlich frei, auf YouTube zu verzichten, aber ich würde das nicht wollen. YouTube besitzt eine absolute Monopolstellung und entsprechend wird der (für mich) interessante Video-Content ganz überwiegend dort hochgeladen und das in einem überschaubaren bzw. relativ leicht bedienbaren Portal.