Der Energiewende-Thread

@kuno7
Nö, hast Du bewusst falsch verstanden, wenn wir es selbst erzeugen würden, geht es jetzt ausreichend nur mit Gas und Kohle, aber für das Klima ist es besser wenn es in anderen Länder brennt (oder strahlt).
Die deutsche Energiewende: ein Witz ohne Gleichen.

kuno7 schrieb:Doch, das gibts schon, hatte ich doch erst verlinkt das es in Deutschland knapp 90GW installierte Kraftwerksleistung ohne WEA und PVA gibt.
Über 80GW elektrische Last gab’s in Deutschland noch nie.
Wir können also unseren Bedarf jederzeit auch ohne Wind und Sonne decken und könnten sogar noch exportieren.

Nein das meine ich aber nicht, da habe wir uns wohl missverstanden.

Ich meine, dass es derzeit genug Strom gibt, aber für Strom nur aus EE sind wir noch nicht fähig Wind und Sonnenabhängig zu agieren.

Also wenig sonne, kaum Speicher, also Importe nötig oder fossile Energie.

Abahatschi schrieb:Nö, hast Du bewusst falsch verstanden, wenn wir es selbst erzeugen würden, geht es jetzt ausreichend nur mit Gas und Kohle, aber für das Klima ist es besser wenn es in anderen Länder brennt (oder strahlt).
Die deutsche Energiewende: ein Witz ohne Gleichen.

Kein Witz, aber wir sind nicht am ende der nötigen Transformation.

Es gibt Studien die besagen, dass rein aus EE unser Bedarf gedeckt werden kann. Aber gleichzeitig muss dazu die EE noch weiter ausgebaut werden und Speicherlösungen her. Es ist als weder schwarz noch weiß, wir sind in einem Wandel, der noch nicht vollzogen ist.

kuno7 schrieb:Nein, denn wir könnten ja auch den benötigten Strom selbst produzieren, wir wollen nur nich.

Daher importieren wir den von Franzosen subventionierten Atomstrom.
Ist auch besser für die Umwelt, wenn wir Strom importieren und nicht mit Kohle feuern.

Abahatschi schrieb:Nö, hast Du bewusst falsch verstanden, wenn wir es selbst erzeugen würden, geht es jetzt ausreichend nur mit Gas und Kohle,

Da gab’s nix falsch zu verstehen, da es bei der Diskussion, in die du dich eingeklinkt hast nur darum ging, ob Deutschland von französischen Stromimporten abhängig is. Von der Art der Stromproduktion war nie die Rede.
Hast du mir wohl bewusst falsch unterstellt?

Abahatschi schrieb:aber für das Klima ist es besser wenn es in anderen Länder brennt (oder strahlt).

Findest du? Kann ich nich nachvollziehen.

gagitsch schrieb:Ich meine, dass es derzeit genug Strom gibt, aber für Strom nur aus EE sind wir noch nicht fähig Wind und Sonnenabhängig zu agieren.

Hat denn irgendwer schon mal was anderes behauptet? Das is doch ne ziemlich offensichtliche Tatsache.

Röhrich schrieb:Daher importieren wir den von Franzosen subventionierten Atomstrom.
Ist auch besser für die Umwelt, wenn wir Strom importieren und nicht mit Kohle feuern.

Dem würde ich so zustimmen, auch wenn du es wohl eher sarkastisch gemeint hast.

kuno

kuno7 schrieb:Dem würde ich so zustimmen, auch wenn du es wohl eher sarkastisch gemeint hast.

Die Franzosen werden keine Subventionen für uns zahlen und ja, der Energiemix in Frankreich ist unserem um Längen überlegen was den Klimaschutz betrifft. Derartig sauberen Strom wird Deutschland in den nächsten 10 Jahren nicht produzieren.

Röhrich schrieb:Die Franzosen werden keine Subventionen für uns zahlen

Das is mir relativ egal.

Röhrich schrieb:und ja, der Energiemix in Frankreich ist unserem um Längen überlegen was den Klimaschutz betrifft.

Als ob das irgendwer schon mal bestritten hätte, aber schön das du uns das Offensichtliche noch mal erklärst.

kuno

Ich mag das Atom Gedöns überhaupt nicht, weil es der teuerste Strom überhaupt ist und in Nachgang noch viel teurer.

Aber mal abgenommen es war so toll wie einige denken. Es ist sauber, grundlastfähig, billig und so weiter...und es dauert nicht Jahrzehnte ein neues Atom Kraftwerk ans Netz zu bringen...

Nur rein theoretisch,.auch wenn's nicht so ist.

Was ist mit dem Uran was man dafür benötigt?

Reicht es aus?

Ist es genug und reichlich vorhanden?

Antwort: NEIN !

Hm, schon mal darüber nachgedacht, dass Uranbrennstoffe dann ziemlich schnell alle wären? Schauen wir uns dazu die Zahlen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe für die weltweiten Uranreserven an. Die betragen gerade mal rund 600 Exajoule.

Wie groß ist eigentlich der gesamte weltweite Primärenergiebedarf? Auch rund 600 Exajoule pro Jahr. Dann reichen die Uranreserven also gerade mal für ein Jahr.

Aber wie laufen dann Kernkraftwerke schon viele Jahre? Weil sie nur drei Prozent des weltweiten Energiebedarfs decken.

Quelle:

https://www.klimareporter.de/strom/quaschning-erklaert-uran-ist-bald-alle

Wenn wir mit Hilfe von Ionenaustauschern Uran aus Meerwasser gewinnen, dann reichen die Vorräte viel länger! Am besten ginge dies an Küsten mit ausgeprägten Gezeiten, weil man dann keine Energie fürs Pumpen benötigt. Die Urangewinnung aus Meerwasser hätte noch zudem den Vorteil, dass hier etwas aus dem Meerwasser entfernt wird, was eigentlich schädlich ist. Außerdem werden hierbei auch keine Zerfallsprodukte, wie Radium, angereichert.

Für Freunde der Windenergie gibt es eine interessante Meldung: wie man auf https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/grundsteinlegung-fuer-hoechstes-windrad-der-welt-li.3116337 (Archiv-Version vom 20.09.2024) nachlesen kann, wurde am 19.9,2024 der Grundstein für das höchste Windrad der Welt gelegt. Leider fehlen Informationen über Typ und Leistung.

@Marfrank
Wieviel m3 Meerwasser braucht man denn für eine Tonne Uran?

@alhambra
Wenn wir von ca. 3 Mikrogramm Uran pro Liter Meerwasser als Durschnittswert ausgehen sind das nur grob gerechnet 333 Millionen m³ Meerwaser für eine Tonne Uran....

Edit: Die derzeit größte Wasserpumpe Weltweit würde ungefähr 6.666.666,6 Std. brauchen um diese Menge an Wasser zu fördern....

Never mind, bin gerade fündig geworden. Im Meerwasser sind 3,3ug/l. Also 3,3mg pro m3. Wenn man das zu 100% extrahieren könnte, dann bräuchte man immer noch 1 Mio m3 für 3 Tonnen Uran.

Bei 300 Tonnen in einem Reaktor also 100mio m3

Klingt nicht so als wäre das wirtschaftlich darstellbar. Zumal kein Extrahierungsprozess 100% Wirkungsgrad hat

@amtraxx
Danke, warst schneller als ich, aber einer von uns beiden hat sich verrechnet 😀

alhambra schrieb:einer von uns beiden hat sich verrechnet 😀

Ich würde ja sagen das ich falsch liege war schon immer schlecht in Mathe... 🤷‍♂️

@amtraxx
Würde ich nicht unterschreiben, ich habe auch nur im Kopf gerechnet.

Aber sei es drum. Die Dimensionen stimmen bei uns beiden. Und da sieht man ja dass das Nix wird. Ob das jetzt nix wird oder dreimal nix wird ist dann nebensächlich 😀

@Marfrank
Uran aus Meerwasser wird schon seit Jahrzehnten diskutiert (primär im rohstoffarmen Japan) und immer wieder schnell verworfen.
In Europa hätten wir höhere Urankonzentration in Flüssen oder in Kohle bzw. der Asche von Kohlekraftwerken. Da würde es sich whs. sogar eher noch lohnen. Aber das Entsorgungsproblem und die hohen Betriebskosten des KKW bleiben bestehen.

Marfrank schrieb:Für Freunde der Windenergie gibt es eine interessante Meldung: wie man auf https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/grundsteinlegung-fuer-hoechstes-windrad-der-welt-li.3116337 (Archiv-Version vom 20.09.2024) nachlesen kann, wurde am 19.9,2024 der Grundstein für das höchste Windrad der Welt gelegt.

Interessant. Für wirklich große Windkraftanlagen an Land fehlt verständlicherweise leider häufig die Akzeptanz. Aber prinzipiell eine schöne Nachricht. Vormachen brauchen wir uns aber nichts: Wenn die Energiewende geschafft werden soll, muss der windkraftausbau auf See enorm beschleunigt werden. Sonst wird dieses Megaprojekt des 21. Jhd. scheitern.

Bettman schrieb:Wenn die Energiewende geschafft werden soll, muss der windkraftausbau auf See enorm beschleunigt werden. Sonst wird dieses Megaprojekt des 21. Jhd. scheitern.

In der Nordsee geht es ja mittlerweile voran. RWE hat ja neulich erst wieder das nächste Projekt angekündigt. Baustart nächstes Jahr und Vollausbau mit 1,6GW bis 2029. Das Hauptproblem derzeit ist doch eher das die Regierungen Merkel die Nord-Süd-Trassen verzögert haben und wir den Strom von der Küste nicht wegbekommen.

Mittlerweile sind die ersten im Bau dauert aber halt bis 2027.

scheitern wird die Energiewende nicht, aber wahrscheinlich länger dauern. Vor allem wenn der nächste Kanzler Merz heisst

alhambra schrieb:scheitern wird die Energiewende nicht

Das stimmt. Die Ablösung fossiler Energieträger zugunsten erneuerbarer Energiequellen wird kommen.
Das Problem sehe ich eher darin, dass ein zu langsamer und zaghafter Ausbau unnötige Kosten verursacht.

alhambra schrieb:Mittlerweile sind die ersten im Bau dauert aber halt bis 2027.

Bis 2027 bekommen wir eh keine Windparks in Größenordnungen. Da fehlen uns schlichtweg die Montagekapazitäten. Und da stehen wir wieder an dem Punkt der unzuverlässigen Politik: Niemand wird hunderte Millionen an Euros in Montagekapazitäten investieren wenn er nicht die sichere Zusage hat, dass diese auch mit Beginn in 5 Jahren für die kommenden 30 Jahre abgerufen werden.

Laut https://www.elektroniknet.de/smarter-world/smart-energy/enerkite-verkauft-erstes-windkraftwerk.214716.html und https://www.energie-und-management.de/nachrichten/alle/detail//windkraft-anlagen-ohne-turm-gehen-in-serie-173896 gehen die ersten drachenbasierten Windkraftwerke in die Serienfertigung. Ob sie weite Verbreitung finden werden?

Marfrank schrieb:Laut https://www.elektroniknet.de/smarter-world/smart-energy/enerkite-verkauft-erstes-windkraftwerk.214716.html und https://www.energie-und-management.de/nachrichten/alle/detail//windkraft-anlagen-ohne-turm-gehen-in-serie-173896 gehen die ersten drachenbasierten Windkraftwerke in die Serienfertigung. Ob sie weite Verbreitung finden werden?

geiles Teil. Für Private eher ungünstig.

Das Ding wird aber wohl eine Lücke schließen können wo Platz ist.

@alle

Hat jemand Erfahrung mit kleine Windrädern/Säulen in Privatnutzung?

gagitsch schrieb:Hat jemand Erfahrung mit kleine Windrädern/Säulen in Privatnutzung?

Erfahrung damit hab ich keine, hab mich aber immer mal wieder dazu belesen. Kleinwindanlagen kannste knicken, wenn es nich um spezielle Nischen geht.
WKA müssen groß sein, weils oben mehr Wind gibt, Kleinwindanlagen kann man ggf als Hobby betreiben, wenn man Spass dran hat.

kuno