Fedaykin schrieb:Wie wirken ne sich eigentlich andere Verbraucher auf die Reichweite aus.
Also Heizung, Klima,
Aber auch Scheibenwischer und Licht.
Die Realität ist ja nicht.. so toll wie auf der Teststecke
Also bei einem 50 kWh-Akku könnte man die 100W für die Hauptscheinwerfer (bei LED vermutlich eher weniger) etwa 500 Stunden = 3 Wochen lang liefern. Wenn ein Auto normalerweise z.B. 500 km in 5-20 Stunden fahren würde, dann spielen diese Dinge keine Rolle. Eine viel größere Rolle spielt, dass jedes Auto viel mehr Energie (egal ob Strom oder Kraftstoff) braucht, wenn es sich durch Schneematch wühlen muss oder ein Wasserfilm, der permanent verdrängt werden muss, auf der Straße steht.
ufosichter schrieb:nun ist es soweit, ich habs ja schon immer gesagt, in ein paar Jahren ist es vorbei
https://deutschlandkurier.de/2021/12/heimlich-still-und-leise-vw-verabschiedet-sich-vom-e-auto-und-setzt-auf-moderne-dieselmotoren/
Man sollte skeptisch werden, wenn jemand von "Wundern" redet. Das Thema "Care-Diesel" ist nicht neu (siehe den
ADAC-Artikel von 2020), und dass sich VW nicht von Anti-Diesel-Trollen beirren lässt, ist auch schon länger klar. Ich gehe davon aus, dass keiner der großen Hersteller alles auf eine einzige Karte setzen wird, auch wenn manche weniger laut darüber reden als andere. Alles auf eine Karte zu setzen, und das weltweit, ist einfach zu gefährlich.
Shell hat übrigens mit "R33 Diesel" einen Kraftstoff mit 33% Bio-Anteil, was auch schon ein Fortschritt gegenüber den normalen 7% ist.
Ansonsten noch ein paar Kommentare zum Artikel
Der Wunderdiesel verbrennt so sauber, dass die Schadstoffemissionen praktisch nicht mehr messbar sind.
Äh, das ist Blödsinn. Seit mindestens 10 Jahren ist der einzige Schadstoff, der bei Diesel-Fahrzeugen überhaupt ein Problem darstellte, Stickoxide. Bei Benzinern ist es vor allem Feinstaub, weil sich die Autoindustrie so lange erfolgreich gegen Partikelfilter für Benziner gewehrt hat.
Stickoxide entstehen bei der Verbrennung durch hohe Temperaturen, dabei wird N2 einfach oxidiert. Dagegen kann der Kraftstoff nichts machen, egal wie hochgradig rein und frei von anderen Schadstoffen er ist. Selbst unter besonders günstigen Bedingungen entstehen noch so viele Stickoxide, dass eine Stickoxid-Nachbehandlung zwingend erforderlich ist, beim Benziner im 3-Wege-Katalysator, beim Diesel mittels SCR. Auch C.A.R.E-Diesel würde nichts daran ändern, dass ein solches Abgassystem dann 2 SCR-Katalysatoren, 3 NOx-Sensoren, 2 AdBlue-Einspritzungen etc. hat. Allenfalls könnte der AdBlue-Verbrauch etwas sinken, falls der Kraftstoff etwas kälter verbrennt. Da die Kosten für AdBlue in der Gesamtbilanz völlig irrelevant sind, nützt einem das aber nichts.
Bei C.A.R.E-Diesel geht es darum, ohne Rohöl auszukommen. Das ist natürlich gut, aber alles andere, was da noch so erzählt wird, ist Unsinn. Beispiel Kältefestigkeit: In Russland ist im Winter für Dieselkraftstoff ein Stockpunkt von -50°C (minus fünfzig) oder besser vorgeschrieben. Man bekommt herkömmlichen Dieselkraftstoff so kältefest wie man will, man muss einfach nur definieren, welche Kältefestigkeit man in einer bestimmten Klimazone haben will, und Russland hat nun mal Regionen, wo es im Winter kalt werden kann.