Das Problem dieser Diskussion sind wahrscheinlich, zumindest zu einem Teil, die völlig unterschiedlichen Voraussetzungen der Diskutanten.
Diverse haben in Studium und/oder Arbeit bereits wissenschaftlich gearbeitet, andere haben für ihre Glaubenssätze nicht mehr als ein Bauchgefühl (wie hier schon selbst von Usern bestätigt).
Da prallen Welten aufeinander.
Die grösste Stärke seriöser Wissenschaft ist es Fragestellungen ergebnisoffen zu behandeln, die gewonnenen Erkenntnisse zu veröffentlichen und sich dem peer review zu stellen.
Auf der anderen Seite steht dann häufig so etwas
greenkeeper schrieb:Also wenn es sich hierbei um Jahrhunderte altes Geheimwissen handeln sollte, würde ich es selbst, wäre ich ein homöopatischer Arzt, auch nich preisgeben wollen.
Was die ganze Sache für die eine Seite lächerlich macht, macht sie für die andere wahrscheinlich erst interessant. So ein bischen Hokuspokus und Geschwurbel schlägt eine doppelverblindete Studie doch um Längen was die Glaubwürdigkeit angeht, zumindest bei einer gewissen Klientel.
greenkeeper schrieb:Also muss man es wohl schon selbst für die Menschheit ans Licht holen, durch intensive medizinische Forschung im Rahmen eines Studiums z.B. .
Ja, es würde Sinn machen Komplementärmediziner besser auszubilden, ein Medizinstudium zur Pflicht machen, bevor man sie auf die Menschheit loslässt.
Momentan darf sich jeder Heckenpenner Homöopath nennen, soviel ich weiss wird noch nicht einmal irgendeine Ausbildung oder Prüfung verlangt. Der Heilpraktiker muss wenigstens einmal dem Amtsarzt die Hand geben und ein polizeiliches Führungszeugnis beibringen.
Das ist etwa so, als würde eine Wagenwäsche einen zum Meister für KFZ-Mechanik befördern.^^
Seit 200 Jahren gibt es die Homöopathie und in der Zeit wurden keine Anstrengungen unternommen die Evidenz zu belegen und es gibt bis heute keinen Homöopathen, der in der Lage wäre die Pharmakokinetik eines homöopathischen Präparates zu belegen.
Man stelle sich vor, man fährt mit seinem Auto in die Werkstatt weil er sich beim Gasgeben immer verschluckt. Der Meister macht eine Gesamtanamnese, notiert sich die Lichtfarbe der Scheinwerfer und misst den Durchmesser des Auspuffrohres und erzählt dann, er würde das Teil xy einbauen.
Jetzt begeht man den Fehler zu fragen wie das Teil wirkt.
"Es beruhigt den Wagen und stärkt den Abgasmeridian"
Der normale Homöopathiegläubige ist hier ja in der Regel bereits ausgesteuert und fährt vom Hof, aber ich spiele es mal weiter.
Der Kunde besitzt doch tatsächlich die Dreistigkeit zu fragen wie es wirkt.
Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten. Der Meister sagt ehrlich "Ich hab keine Ahnung" und muss bald darauf seine Werkstatt schliessen, oder er versucht seinem Kunden mit Hokuspokus und viel Brimborium ein gutes Bauchgefühl zu vermitteln.
Fragt der Kunde dann möglicherweise noch nach der Effizienz der Reparatur, so kann mangels vernünftiger Aufarbeitung der der Fakten eigentlich nur kommen " Damals bei Jupp Schmitz' seiner Omma ihrem Mann hat es geholfen."
Könnte für mich nicht die Werkstatt meines Vertrauens sein, aber das liegt bestimmt nur an meinem mangelnden Bauchgefühl.
:D