@mathematiker mathematiker schrieb:Subjektive Ansichten muss man auch entsprechend begründen können, das tust Du nicht.
1. Was ist für dich eine Begründung?
2. Was machst du anderes, wenn du unter anderem z. B. feststellst:
- Das Universum ist gänzlich unabhängig von unserer Existenz
- es wird noch existieren, wenn alle Menschen ... längst zu Staub zerfallen sind
- ein mathematisches Theorem ist eine absolute Wahrheit
- Physikalische Gesetze können nicht von der Existenz des Menschen abhängen
- der Mensch ist ein Produkt dieser Gesetze
- die Evolution brachte den Menschen erst hervor
- die Evolution ist auch nur ein physikalischer Prozess gewesen
- Bewusstsein existiert nicht mehr, wenn die Struktur des Gehirn zerstört wird
- Es gibt keine anderen vernünftig diskutierbaren "Sichtweisen" außerhalb der Wissenschaftlichen
- usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw.
Du begründest nichts - du behauptest und stellst fest bzw. gibst hier deine Ansichten zum Besten. Begründet hast du damit aber nichts! Diese deine Feststellungen sind nicht minder allesamt Thesen. Thesen, von denen - anders als du - ein seriöser Wissenschaftler NIEMALS behaupten würde, es wäre die universelle, absolut gültige Wahrheit. Was ich dir gegenüberstelle, das sind zwar gegensätzliche, aber völlig gleichberechtigte Thesen und ich begründe sie nicht minder, als du deine.
mathematiker schrieb:Es gibt keinerlei Grund die objektive Ebene, die wissenschaftliche Ebene zu verlassen. Es gibt gar keine anderen vernünftig diskutierbaren "Sichtweisen" außerhalb der Wissenschaftlichen
Ich gehe mal davon aus, dass du mit "Wissenschenschaft" die Naturwissenschaften meinst. Was würdest du sagen, wenn dir nun ein Gottesgläubiger mit folgender Aussage kommt: "es gibt keinerlei Grund die religiöse Ebene zu verlassen. Es gibt gar keine anderen vernünftig diskutierbaren "Sichtweisen" außerhalb des Christlichen/Mohammedanischen/Buddhistischen.". Ich kann dir sagen, was ich so jemandem sagen würde: ich würde sagen: "Das ist anmaßend, reduktiv, fundamentalistisch, verblendet!". Mit der gleichen Überheblichkeit hatte früher der Klerus gemeint, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben.
Ich vertrete übrigens nicht den Standpunkt, keine wissenschaftlichen Argumente zu akzeptieren - ich halte sie nur nicht für absolut gültig und der Weisheit letzter Schluss. Sie treffen Aussagen innerhalb ihres Bezugrahmens, innerhalb ihres Weltbildes, das ich aber nicht für alleingültig halte. Die mythologische Ära wurde von der rationalistischen ersetzt, aber der Weisheit letzter Schluss ist auch diese nicht.
Im Übrigen plädiere ich noch nichtmal dafür, wissenschaftliche Ebenen zu verlassen. Ich diskutiere - wenn auch nicht in einem naturwissenschaftlichen - dafür aber in einem geisteswissenschaftlichen Rahmen und begründe mich durchaus mit einer dem Ratio zugänglichen Logik.
Es gibt nicht "meine Wahrheit" oder "deine Wahrheit", das Universum basiert auf einem konsistentem Fundament, die Frage ist lediglich, wie gut verschiedene Menschen die Wahrheit erkennen können.
Du kommst mir bisweilen vor, wie ein religiöser Fundamentalist. Du entgegnest einer anderen Sicht fast schon leierkastenartig dein Weltbild und resümierst, dass dies aber doch die einzig richtige, einzig zulässige Sicht sei und es Anderes nicht gäbe.
Es gibt nicht "meine Wahrheit" oder "deine Wahrheit"... das IST bereits eine geartete Sicht auf die Dinge; das IST bereits ein bestimmtes Weltbild. Um sinnvoll diskutieren zu können, muss du aber - zumindest hypothetisch - dich auf eine übergeordnete Perspektive begeben, um dich auf eine andere Sicht einlassen zu können, anstatt ihr leierkastenmäßig deine entgegenzuhalten. Sonst läuft das analog darauf raus, dass der eine sagt: "es gibt Gott" und der andere "nein, es gibt Gott nicht".
So, wie du argumentierst, hat das auch nicht annähernd wissenschaftlichen Charakter, sondern ist blanker Fundamentalismus mit einer ordentlichen Priese Ignoranz gewürzt.
mathematiker schrieb:Da sind wir doch auf einem recht passablen Weg mit der wissenschaftlichen Methode.
Wer ist "wir"??? Du zählst m. E. nicht dazu - zumindest nicht in der Art, wie du diskutierst und agrumentierst. Unter "wissenschaftlicher Methodik" verstehst du offensichtlich "so wie ich es sehe, ist es einzig richtig und wahr - etwas anderes gibt es nicht". Mit einer wissenschaftlichen Herangehensweise hat das nicht ansatzweise zu tun.
mathematiker schrieb:Ich lege Dir dringend nahe, Dich von Subjektivismus zu verabschieden, dass solltest gerade Du als Jurist verstehen können.
Das macht nun soviel Sinn, als würde ich dir nahelegen, dich vom Objektivismus zu verabschieden. Gegenfrage: was erfähst du tagtäglich? Ein objektives Leben oder nicht eher doch dein recht subjektives, das du m. E. vermessenerweise lediglich als objektiv betrachtest?
mathematiker schrieb:Gibt es irgend einen Grund für diese Annahme ?
Den gibt es! Es ist m. E. die Grundlage unserer Existenz hier. Ich gehe nunmal nicht von einem objektiv existenten Universum aus, sondern meine, dass unsere Wirklichkeit erst durch uns entsteht - eben ähnlich, wie ich es mit dem Gedankenspiel beschrieb.
mathematiker schrieb:Desweiteren bezeichnete ich physikalische Gesetze explizit als statistisch
Das ist nunmal dein Weltbild. Ich bezweifle diese "physikalischen Gesetze" und meine, dass sie ein Produkt unserer Wahrnehmung sind bzw. eine rationalistische Erkärung des von uns Wahrgenommenen, die sich aber mit ihrer Wahrnehmung verändern. Das ist im Übrigen selbst aus wissenschaftlicher Sicht ein ebenso gleichberechtigter Ansatz, weil beide Sichtweisen letztlich Thesen auf gleicher Ebene sind. Keine der beiden hat eine höhere Berechtigung - es sind verschiedene Ansätze. Um über beide diskutieren zu können, um beide gegenüber zu stellen, musst du aber deine abstahieren, anstatt sie unaufhörlich als absolut gültig zu behaupten.
mathematiker schrieb:Schon wieder der Subjektivismus. Das führt tatsächlich nie zu einen Konsens. Es gibt einfach falsche Aussagen, z.B. "die Gesamtmasse der Erde beträgt zum jetzigen Zeitpunkt 1Kg". Die Aussage ist falsch, unabhängig davon, ob sie jemand als richtig betrachtet.
Du führst dich mit diesem Beispiel selber auf's Gröbste ad absurdum - von einem angehenden Mathematiker erwarte ich schon etwas mehr logische Fähigkeiten. Du bringst eine Falsifikation innerhalb eines definierten Bezugrahmens an, um anhand dieser dann zu beweisen, dass meine Feststellung, dass Wahrheit innerhalb eines Bezugsrahmens nicht notwendigerweise durch Maßstäbe eines andere bemessen werden können, der Unlogik zu überführen. Sowas ist Nonsens!
Das zeigt vielmehr auf, dass du das, was ich schrieb, nicht verstanden hast, ganz einfach, weil du noch nichtmal hypothetisch deine Sicht verlassen kannst.
mathematiker schrieb:Dir muss doch der Unterschied zwischen einem Prediger und einem Wissenschaftler klar sein ?
Ein Prediger behauptet, bezieht sich maximal auf unsinnige Märchenbücher wie die Bibel. Ein Wissenschaftler belegt oder beweist seine Behauptungen auch tatsächlich.
Bewiesen hast du keine einzige deiner von mir eingangs benannten Feststellungen, die du dafür aber nicht minder behauptet hast. Damit wärst du nach deinen eigenen Definitionen ein Prediger. Und was das Thema "unsinnige Märchenbücher" betrifft: diese Feststellung von dir ist eine höchst unwissenschaftliche; ein subjektives Werturteil, bar jeder Sachlichkeit.
mathematiker schrieb:Materie ist aus Fermionen aufgebaut. Darüber hinaus gibt es selbstverständlich auch noch diverse andere physikalische Entitäten wie z.B. elektromagnetische Strahlung. Elektromagnetische Strahlung ist keine Materie, denn EM- Strahlung wie z.B. sichtbares Licht hat keine Masse , was genau elektromagnetische Strahlung ist, ist insbesondere auf fundamentaler Ebene (Quantenfeldtheorie - damit habe ich mich bisher noch nicht befasst) ziemlich kompliziert und wird nicht einmal im regulären Physik Studium abgehandelt. Dennoch kann man Licht ganz einfach nachweisen ;-).
Die fundamentalen Wechselwirkungen, bzw. ihre Botenteilchen (Bosonen) sind ebenso keine Materie, halten jedoch das gesamte Universum zusammen, nehmen wir die Gravitation - sie wird durch nichts Materielles vermittelt, ihr Effekt ist jedoch un streitbar messbar.
Und was willst du mir damit nun sagen???
mathematiker schrieb:Zeit, Raum, Dimension,... weißt Du denn wirklich wie diese Begriffe definiert sind ?
Das weiß ich - nur keine Sorge.
mathematiker schrieb:Vielleicht sollten wir erst einmal erörtern, was das Bewusstsein eigentlich ist ?
Da wird es schon wesentlich schwieriger, weil es keine einheitliche Definition dieses Begriffes gibt.
mathematiker schrieb:Tja, Deine NTE hat Dich in gewisser Weise kompromittiert, du kannst wohl nicht rein sachlich darüber schreiben ?
Kannst du mir diesen Satz in ein verständliches Deutsch übersetzen? Insbesondere deine Begrifflichkeit der Kompromitttierung kann ich darin überhaupt nicht zuordnen.
Interessieren würde mich auch, wo ich unsachlich darüber geschrieben hätte.
mathematiker schrieb:Nochmal: Es gibt nicht "meine Wahrheit" oder "deine Wahrheit", es gibt nur "die Wahrheit".
...soviel zum Thema "Prediger"
;)ein Allah-Anhänger hätte an deiner Stelle jetzt wohl gesagt: "Nochmal: Es gibt keine irdischen Gesetze, die Gültigkeit hätten, wenn ein Gesetz Allah's etwas anderes besagt".
mathematiker schrieb:Ich biete Dir an, dass wir das Thema auf wissenschaftlicher Basis erörtern, damit wir "der Wahrheit" ein wenig näher kommen.
Gerne. Dann fang mal damit an...
Insbesondere auf das, was du als "wissenschaftliche Basis" bezeichnest, bin ich sehr gespannt, da ich bislang nichts dergleichen von dir gelesen habe.