Ärzte der Kölner Uniklinik berichten über die erfolgreiche Reanimation einer Patientin mit Herzstillstand, die anschließend die Gespräche der Ärzte wortgetreu wiedergeben konnte. Offenbar war sie während der gesamten Dauer der Wiederbelebungsversuche bei vollem Bewusstsein.
Quelle: Ärztezeitung vom 22.04.2014
Eine 24-jährige schwangere Patientin erlitt auf der Intensivstation einen Herzstillstand. Über eine Stunde bemühten sich die Ärzte um sie, jedoch leider erfolglos. Dann wurde sie an ein Gerät angeschlossen, das ihre Atmungsfunktion (ähnlich einer Herz-/Lungenmaschine) übernahm. Sie überlebte und konnte später in sehr gutem Zustand entlassen werden.
Das Erstaunliche – und für die Ärzte Erschreckende – jedoch war, dass sie die Gespräche der beteiligten Ärzte während der Reanimationsphase, also zu einem Zeitpunkt völliger Bewusstlosigkeit, später teilweise wortgetreu wiedergeben konnte. So wurde während der Wiederbelebung diskutiert, ob die künstliche Beatmung sinnvoll sei und man sprach offen aus, dass man dem Verlauf machtlos gegenüberstehe.
Weil eine bei vollem Bewusstsein miterlebte Wiederbelebung ein posttraumatisches Stresssyndrom entwickeln könne, so einer der Kölner Ärzte, müsse man evtl. erwägen „in künftigen Algorithmen zur Wiederbelegung die Gabe von Sedativa aufzunehmen“.
Ein erster Erklärungsversuch der Kölner Mediziner:
„Möglicherweise existieren während eines Herzstillstands, abhängig vom Grad der zerebralen Einschränkungen, verschiedene Ebenen von Bewusstsein.“