withe schrieb:1. die Lehre fast aller Religionen, dass die menschliche Seele, also sein geistiger Kern, den Tod überlebt, also sein Bewusstsein ewig bestehen bleibt;
2. der I n h a l t der von Materialismus-gläubigen Forschern als ´zufällig´ bezeichneten Schauungen und Erlebnisse: Diese sind mit einschneidenden Gefühlen verbunden, die eine R e a l i t ä t beinhalten und eben deswegen von den Betroffenen zeit Ihres Lebens nicht mehr vergessen werden.
Sehe nicht wieso diese beiden Punkte gegen die "These der Hirntäuschung" sprechen sollten.
Die Art und Weise wie wir unsere Umwelt und unsere gesamte Existenz wahrnehmen ist sozial konstruiert, aber auch praktisch beschränkt bzw. geleitet.
Dass Religionen weltweit ähnliche Inhalte haben und vermeintliche Antworten auf ähnliche Fragen geben zeigt doch nur, dass sich Menschen weltweit die selben Fragen über ihre eigene Existenz stellen und sich dann über die Jahrtausende dementsprechend ähnliche Mythen gebildet haben, die diese Fragen zu klären versuchen.
Extrem menschlich sind bspw. Sinnfragen. Die Natur kennt keinen Sinn, sie kennt nur Kausalität. Sinn ist etwas subjektives, nichts allgemein gültiges und vor allem braucht es eine gewisse verständige Autorität, die einen Sinn verleihen kann. In unserem Alltag sind wir diese Autorität die Sinn verleiht. Für uns hat bspw. ein Toaster einen Sinn. Aber dieser Sinn ist subjektiv. Aus kosmischer Perspektive ist ein Toaster genauso sinnentleert wie jede andere Ansammlung von Materie.
Wir sind es allerdings gewöhnt die Welt um uns herum aus einer klassisch menschlichen Perspektive zu sehen, voll von Sinn und Zweck. Dementsprechend sind wir ganz natürlich auch dazu verleitet auf die Existenz an sich mit dieser menschlichen Perspektive zu blicken und uns nach dem Sinn und Zweck dahinter zu fragen.
Und wenn wir uns diese Frage stellen ist der logische nächste Schritt die Frage nach einer Entität, die in einer Autoritätsposition ist, die es ihr ermöglicht dem Universum und der Existenz einen Sinn zu geben => schon sind wir bei Gottheiten.
Im Endeffekt ist diese Gedankenkette aber nichts weiter als eine Projektion unserer eigenen Lebensrealität, in der wir es sind, die Dingen(Existenz) einen Sinn zuschreiben können.
Aus diesen Gründen würde ich auch vehement widersprechen wenn du schreibst, dass Forscher irgendwelche Erlebnisse die Leute haben als "zufällig" bezeichnen. Sie sind mit Sicherheit nicht zufällig, sie spiegeln deutlich wider wie unser Gehirn seine eigene Existenz versucht zu rationalisieren und wie es versucht die Logik, die ihm über viele Millionen Jahre Evolution einprogrammiert wurde, auf einer kosmischen Ebene anzuwenden.
Das was dabei heraus kommt ist Blödsinn. Kein Hinweis auf Übernatürliches, auf andere Sphären, auf ein Leben nach dem Tod oder sonst was.
Es ist ein bisschen so wie, wenn eine Katze auf den Fliesenboden kackt und dann versucht mit der Pfote den Kackhaufen zu verscharren. Das ist kein zufälliges Verhalten, sondern das anwenden einer tief verankerten Logik in einem Umfeld in dem diese Logik schlicht nicht mehr zieht. In dieses Verhalten irgendeine Form von höherer Erkenntnis hinein zu interpretieren wäre absurd, genauso absurd, wie zu versuchen in die Eskapaden unserer Gehirne in Extremsituationen, höhere Erkenntnis hinein zu interpretieren.