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Kinder noch impfen lassen?

199 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Impfen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kinder noch impfen lassen?

28.11.2024 um 10:01
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wir als Bevölkerung sollten mehr Wert darauf legen, dass Entscheidungsgremien (für komplexere Fragestellungen) gut überwacht und kontolliert sind und genügend Ressourcen erhalten - und dann aber auch deren Entschiedungen akzeptieren und mittragen. Das ist einfach die Folge der Spezialisierung und Komplexität.
Transparenz ist da das Zauberwort. Deshalb ist es schon ok, zu sehen und deutlich zu machen, dass da auch so einiges schieflief und schiefläuft (Stichwort: "Fehlerkultur"). Bleibt zu hoffen, dass man sich bei der nächsten Pandemie nicht mit "konnte man ja nicht wissen" rausredet ... Es gab jetzt Schweinepest, Corona und auch immer noch die Ergebnisse der Krisensimulation aus 2007.


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Kinder noch impfen lassen?

28.11.2024 um 10:31
Zitat von soomasooma schrieb:Transparenz ist da das Zauberwort.
Das ist leicht gesagt. Die Transparenz war in der Coronazeit eigentlich durchweg sehr gut. Wurde aber vielfach nicht so wahr genommen.

Der Grund dafür ist einfach: Komplexe Sachverhalte lassen sich nicht beliebig vereinfachen. Das, was dann als öffentliche Kommunikation stattfindet, ist oft noch zu komplex, um es nebenher umfänglich verstehen zu können. Hier muss man von der Bevölkerung auch erwarten können, sich intensiver damit zu beschäftigen. Es wäre prima, wenn jede Information so kommunizierbar wäre, dass sie von jedem einfach und richtig verstanden werden könnte. Aber das geht nicht.
Und es gibt auch eine gewisse Holschuld. Also eine gewisse Pflicht, sich Informationen auch zu beschaffen und nicht nur darauf zu warten, dass sie mundgerecht aufbereitet sind.
Zitat von soomasooma schrieb:Bleibt zu hoffen, dass man sich bei der nächsten Pandemie nicht mit "konnte man ja nicht wissen" rausredet
Das ist allerdings ein entscheidender Punkt und ich befürchte, dass dem nicht so ist.
Wir haben in der Pandemie viele Dinge gelernt - seinen es gefährdete Lieferketten für Medizinprodukte oder auch das Hinterfragen der eigenen Kompetenz - aber das scheint wohl schon wieder in weiter ferne zu sein. Meines Wissens werden noch immer viele Medikamente nur noch in Asien hergestellt, einfach weil es in Europe ein bisschen zu teuer wäre.


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30.11.2024 um 15:09
Zitat von martenotmartenot schrieb am 22.07.2024:Meine Eltern waren damals ganz anders drauf als heutige Impfgegner: sie waren sehr darauf bedacht gewesen, dass ich alle wichtigen Impfungen bekomme. Einfach deswegen, weil man die Auswirkungen der Krankheiten noch beobachten konnte.
Das war bei uns auch so. Wir Kinder wurden gegen alles geimpft, das möglich war und empfohlen wurde. In der Familie gab es eine entfernte Verwandte, die durch Kinderlähmung beeinträchtigt war.
Es gab damals recht eindringliche Plakate und einen Slogan in der Art "Schluckimpfung ist süß - Kinderlähmung ist grausam" oder so ähnlich.
Damals kamen sogar Mitarbeiter vom Gesundheitsamt in unsere Grundschule und jeder bekam einen Zuckerwürfel mit dem darauf geträufelten Impfstoff.
Es wäre auch keinem in den Sinn gekommen, das abzulehnen.
Im allgemeinen war die Bevölkerung froh und dankbar, dass es Schutzimpfungen gab.
Zitat von lyacaralyacara schrieb am 04.08.2024:Auch gegen Gürtelrose gibt es mittlerweile eine Impfung, die vor allem älteren Menschen empfohlen wird. Gürtelrose ist ein Überbleibsel der Windpocken, nach überstandener Windpocken Erkrankung bleibt das Herpes Zoster Virus im Körper und kann beispielsweise bei Stress, einer Erkrankung oder sonstigen Gründen wieder ausbrechen. Normalerweise sind Menschen jenseits der 50 betroffen aber es kann generell jeden treffen. Ich habe mit 24 Gürtelrose bekommen und ich hatte zu dem Zeitpunkt weder Stress, noch ein geschwächtes Immunsystem und glaubt mir, ich wünschte ich wäre dagegen geimpft gewesen (gab es damals glaube ich noch gar nicht). Die kleinen Blasen tun höllisch weh, die Nerven ebenfalls und ich hab mich noch nie in meinem Leben so schlapp und kraftlos gefühlt wie mit der Gürtelrose. Ich musste alle 2 Stunden Medikamente schlucken (auch nachts), kaum war man endlich wieder eingeschlafen ging bereits der nächste Wecker. Ich wünsche die Erkrankung wirklich niemand, bei mir waren die Schmerzen nach abheilen der Krankheit sofort weg aber ich habe Berichte gelesen in denen die Betroffenen auch Jahre später noch starke Nervenschmerzen durch die Gürtelrose hatten
Zitat von alhambraalhambra schrieb am 07.08.2024:mein Hausarzt hält sich strikt an die STIKO Empfehlung und weigert sich mich zu impfen, weil zu jung
Zitat von martenotmartenot schrieb am 08.08.2024:Mein Hausarzt hat mir gesagt, er würde mich impfen, aber ich müsste die Impfung wohl selber zahlen, weil die Kasse erst ab 60 zahlt. Warum es diese Altersgrenze gibt, weiß ich nicht, zumal ich inzwischen schon mehrere Leute kenne, die unter 60 schon Gürtelrose bekommen hatten. Soweit ich verstanden habe, braucht man zwei Impfungen á 200 Euro.
Mein Mann bekommt diese Impfung demnächst. Der Impfstoff kostet 260,61 Euro für eine Spritze.
Sein Bruder hatte kürzlich Gürtelrose und große Probleme.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb am 05.08.2024:Ich hatte als Kind die Windpocken (war damals noch nicht impfbar,
Wir hatten das als Kinder auch. Windpocken sind ja hochansteckend. Ich als Älteste hatte sie am leichtesten, am stärksten betroffen war die jüngste Schwester.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb am 25.10.2024:Was aber, wenn es plötzlich an Hib, Kinderlähmung, Keuchhusten, Diphtherie, Masern oder Wundstarrkrampf erkrankt und mit dem Tod ringt?
Nicht auszudenken. Ich war immer der Meinung, einem Kind so etwas ersparen zu wollen. Gerade bei einen Baby sind diese Krankheiten hochgefährlich und u.U. tödlich.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb am 04.11.2024:Herdenschutz
Der Kinderarzt sprach immer von "Impfketten", die man schließen solle.


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01.12.2024 um 12:55
Zitat von azazeelazazeel schrieb am 28.11.2024:Meines Wissens werden noch immer viele Medikamente nur noch in Asien hergestellt, einfach weil es in Europe ein bisschen zu teuer wäre.
Hast du das nicht mitbekommen ??

Mitnein Hauptgrund diese Sachen extern zu fertigen sind Umwelt und arbeitsrechtliche Auflagen. Eine Produktion nach Europa zurückzuholen bedeutet entweder ein sehr teures Produkt oder eben Defizite im Mitarbeiterschutz oder der Umwelt

https://www.deutschlandfunkkultur.de/pharmaindustrie-in-indien-die-apotheke-der-welt-auf-kosten-der-natur-dlf-kultur-e4e6c20e-100.html


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01.12.2024 um 14:24
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Mitnein Hauptgrund diese Sachen extern zu fertigen sind Umwelt und arbeitsrechtliche Auflagen.
Eher ein Grund mehr die Produktion nach Europa zurück zu holen.
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Eine Produktion nach Europa zurückzuholen bedeutet entweder ein sehr teures Produkt oder eben Defizite im Mitarbeiterschutz oder der Umwelt
Ich wäre dann klar für höhere Preise, denn irgendwer zahlt den wirklichen Preis ohnehin.

mfg
kuno


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02.12.2024 um 08:13
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Hast du das nicht mitbekommen ??
Die Gründe kenne ich. Aber "billig im Ausland fertigen" hat eben Nachteile. Vor allem, wenn es sich um kritische Produkte handelt.
Und kommt es zu einer Krise, sind die ganzen "Ersparnisse" schnell weg.


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04.12.2024 um 08:02
Ich würde meine Kinder auf jeden Fall mit den gängigen und seit Jahrzehnten erprobten Impfstoffen impfen lassen.
Gegen Corona auf keine fall.


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04.12.2024 um 09:13
Zitat von chandelier1979chandelier1979 schrieb:Gegen Corona auf keine fall.
Warum ausgerechnet Corona nicht? Auch die Impfstoffe sind bereits Milliarden male verimpft worden. Wirkungen und Nebenwirkungen sind doch sehr genau bekannt.


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04.12.2024 um 09:17
Ja genau weil diese Impfung Millionenfach getestet wurde und die Risiken bekannt würde ich davon absehen.
Ich hatte persönlich 4 mal Corona und der Verlauf war kein anderer wie bei Familienangehörige die geimpft wurden.


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04.12.2024 um 12:37
Zitat von chandelier1979chandelier1979 schrieb:Ich hatte persönlich 4 mal Corona und der Verlauf war kein anderer wie bei Familienangehörige die geimpft wurden.
Anekdoten sind allerdings sehr schlecht geeignet, medizinische Behandlungen (oder in dem Fall Präventionen) zu beurteilen.

kuno


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04.12.2024 um 12:39
Zitat von chandelier1979chandelier1979 schrieb:Ich hatte persönlich 4 mal Corona
Mein Partner hatte nur einmal Corona (ungeimpft) und hat nur mit viel Glück und dem massiven Einsatz der Intensivmedizin überlebt.


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04.12.2024 um 16:38
Zitat von chandelier1979chandelier1979 schrieb:Gegen Corona auf keine fall.
Hast Du Kinder? @chandelier1979
Eine Impfung wird für gesunde Kinder und Jugendliche nicht empfohlen, nur für Risikofälle.
Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren empfiehlt die STIKO derzeit keine COVID-19-Impfung
Quelle:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Impfung_Kinder_Jugendliche.html#:~:text=Protein%2Dbasierten%20Impfstoffe.-,F%C3%BCr%20gesunde%20Kinder%20und%20Jugendliche%20unter%2018%20Jahren%20empfiehlt%20die,%2DNutzen%2DAbw%C3%A4gung%20anders%20aus.


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05.12.2024 um 15:56
Zitat von azazeelazazeel schrieb am 05.11.2024:Deswegen finden ja diese Masernpartys statt, wo liebende und fürsorgliche Eltern ihren Nachwuchs lieber der Infektion aussetzen
Das haben meine Eltern im Bezug auf Röteln (alles andere hatte ich) zig mal versucht, aber ich habe bis heute nie Röteln bekommen. Ich bin wohl evtl. von Geburt an resistent dagegen.

Gucky.


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Kinder noch impfen lassen?

06.12.2024 um 13:50
Zitat von chandelier1979chandelier1979 schrieb:Ich würde meine Kinder auf jeden Fall mit den gängigen und seit Jahrzehnten erprobten Impfstoffen impfen lassen.
Gegen Corona auf keine fall.
Das ist kein Argument. Ein Argument ist die jeweilige Empfehlung der Stiko. Das gilt für alle Impfungen:
https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/Impfempfehlungen_node.html

Gute Ärzte sollten das aber auch so kommunizieren (RKI-Empfehlung und falls ein Sonderfall vorliegt, den entsprechend einbeziehen). Das ist auf jeden Fall für die Kinder viel besser, als irgendwelche eigenen laienhafte Einschätzungen. Ich weiß, man ist versucht, für seine Kinder lieber nach eigenem Ermessen zu entscheiden. Aber das ist bei komplexen Sachverhalten einfach eine schlechte Idee.
Genau dafür gibt es Experten und genau dafür sollte man sie auch "verwenden".
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:aber ich habe bis heute nie Röteln bekommen
Die Krankheit nie erlebt oder tatsächlich keine Antikörper? Im ersten Fall hast Du sie sicherlich gehabt und nur keine spezifischen Symptome gehabt.


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08.12.2024 um 10:27
Zitat von alhambraalhambra schrieb am 22.11.2024:Man muss ja nicht die wissenschaftlichen Studien selbst durcharbeiten.
Meiner Meinung nach müsste man genau das theoretisch eigentlich machen. Teilweise ist die eigene Einschätzung dann Zweifel, ob die Autoren die mathematischen Werkzeuge, die sie verwenden, halbwegs verstanden haben. Ob sie sich nicht einfach nach dem Machtgradienten ausrichten, oder ob es womöglich nur um das Publizieren um des Publizieren willens geht, etc.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber das ist bei komplexen Sachverhalten einfach eine schlechte Idee.
Genau dafür gibt es Experten und genau dafür sollte man sie auch "verwenden".
Da würde ich zumindest ein Fragezeichen setzen. Es gibt kein Mensch "der das Universum durchblickt". Gerade bei komplexen Sachverhalten zeigt sich ja häufig, und das macht eigentlich auch Sinn, dass einfache Heuristiken elaborierte Methoden auch outperformen können.
Es kommen Erfahrungswerte dazu, Finanzexperten welche die Finanzkrise nicht kommen sahen, Militärexperten, laut denen der Ukrainekrieg schon vor einem Jahr hätte vorbei sein sollen, Ingenieure die ihr Produkt zurückrufen müssen, Pädagogen, nach deren Modellen die Pisa-Ergebnisse von Mal zu Mal schlechter statt besser werden, etc. Eine der schönsten und eindrücklichsten Beispiele ist die Geschichte um das Monty-Hall-Problem.
Abgesehen davon wollen wir ja offenbar keine Technokratie oder doch? Denn konsequenterweise müsste man mit dieser Einstellung dann die Entscheidungsvollmachten an entsprechende "Expertengremien" abgeben (welche Experten wählen dann eigentlich die Experten aus?).

Das ganze ist mMn selber wiederum äusserst komplex und geht philosophisch gesehen tief. Wie man mit fehlendem Vertrauen in Institutionen, wie mit Wissen und Wahrheit und der enorm hohen Entropie in unserer Gesellschaft etc. umgegangen werden soll, das lässt sich nicht mit einem Satz abbügeln, ist selber von Fall zu Fall ein Aushandlungsprozess und dafür ist auch keine implizite Metrik vorgegeben.


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08.12.2024 um 10:34
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Meiner Meinung nach müsste man genau das theoretisch eigentlich machen. Teilweise ist die eigene Einschätzung dann Zweifel, ob die Autoren die mathematischen Werkzeuge, die sie verwenden, halbwegs verstanden haben. Ob sie sich nicht einfach nach dem Machtgradienten ausrichten, oder ob es womöglich nur um das Publizieren um des Publizieren willens geht, etc.
Das Problem wird sein, dass man als Laie diese Studien nicht unbedingt versteht, viele sind auch noch in englischer Sprache veröffentlicht und das übersteigt das normale Schulenglisch.


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Kinder noch impfen lassen?

08.12.2024 um 11:10
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Meiner Meinung nach müsste man genau das theoretisch eigentlich machen. Teilweise ist die eigene Einschätzung dann Zweifel, ob die Autoren die mathematischen Werkzeuge, die sie verwenden, halbwegs verstanden haben. Ob sie sich nicht einfach nach dem Machtgradienten ausrichten, oder ob es womöglich nur um das Publizieren um des Publizieren willens geht, etc.
Kann man machen, ist sehr aufwändig. Bei einer wissenschaftlichen Studie findest du aber alle Informationen im Netz
Wie kann man herausfinden, ob eine Studie etwas taugt? Diese Frage ist vielleicht überraschend, denn viele Menschen gehen davon aus, dass jede Studie neue und verwertbare Erkenntnisse liefert. Doch so einfach ist es leider nicht: Es gibt viele Studien, die keine verlässlichen Informationen liefern.
Quelle:
https://www.gesundheitsinformation.de/wie-werden-studien-bewertet.html


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08.12.2024 um 11:56
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Teilweise ist die eigene Einschätzung dann Zweifel, ob die Autoren die mathematischen Werkzeuge, die sie verwenden, halbwegs verstanden haben. Ob sie sich nicht einfach nach dem Machtgradienten ausrichten, oder ob es womöglich nur um das Publizieren um des Publizieren willens geht, etc.
In der Regel, ich rede hier von ernsthaften wissenschaftlichen Studien, kann man schon davon ausgehen, dass die Verfasser sich mit dem Thema und den notwendigen Werkzeugen auskennen. Nicht umsonst handelt es sich meist um Teamarbeiten. So ein Team umfasst in der Regel auch Mitarbeiter, die sich mit Statistik etc. auskennen. Einer allein kann so etwas wohl kaum alles leisten.
Keine Ahnung, was du nun unter einem Machtgradienten genau verstanden wissen willst, aber es gibt im Pool der Studien auch welche, die nach dem Motto gestrickt sind "des Brot ich es des Lied ich sing" (z. B. Harold Matthes), aber das fällt meist doch recht zügig auf, ebenso wie publizieren um des Publizierens willen.
Hier kommt eine Stärke der Wissenschaft zum Tragen. Ergebnisse werden veröffentlicht und peer reviewed bzw. nachvollzogen.
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Gerade bei komplexen Sachverhalten zeigt sich ja häufig, und das macht eigentlich auch Sinn, dass einfache Heuristiken elaborierte Methoden auch outperformen können.
Hast du dazu ein relativ aktuelles Beispiel aus der medizinischen Forschung, das würde mir helfen zu verstehen, was du meinst.
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Es kommen Erfahrungswerte dazu, Finanzexperten welche die Finanzkrise nicht kommen sahen, Militärexperten, laut denen der Ukrainekrieg schon vor einem Jahr hätte vorbei sein sollen, Ingenieure die ihr Produkt zurückrufen müssen, Pädagogen, nach deren Modellen die Pisa-Ergebnisse von Mal zu Mal schlechter statt besser werden, etc.
Natürlich gibt es das und hier liegt eine Crux. Vielfach hilft es sich nicht nur auf einen Fachmann zu versteifen, auch wenn er gerade eine passende Meinung absondert, sondern sich anzuschauen wie sich andere Fachleute positionieren und ihre Argumente zu vergleichen.
Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es aber natürlich nicht.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Das Problem wird sein, dass man als Laie diese Studien nicht unbedingt versteht, viele sind auch noch in englischer Sprache veröffentlicht und das übersteigt das normale Schulenglisch.
Mittlerweile gibt es Übersetzer im Netz, die bei der Bewältigung dieser Hürde helfen.

Das Letzte, was die Menschheit hören wird, bevor die Erde explodiert, ist die Stimme eines Ingenieurs, der sagt:
"Das ist physikalisch völlig unmöglich."




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09.12.2024 um 11:05
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Hast du dazu ein relativ aktuelles Beispiel aus der medizinischen Forschung, das würde mir helfen zu verstehen, was du meinst.
Ein Beispiel, hab ich ungeprüft von Gerd Gigerenzer übernommen: Google hat ein Projekt versucht, "flu predict" und dazu halt ihre ganzen Daten ausgewertet, um voraussagen zu können, wann eine Grippewelle am aufkommen ist (wann werden vermehrt Hustensirups gekauft, etc.). Die ganzen elaborierten Statistiken waren angeblich sogar schlechter, als die einfache Heuristik "Im Winter kommt die Grippe".
Eine andere einfache Heuristik wäre: Wenn ein nach kapitalistischer Logik wirtschaftender Medikamentenhersteller eine Studie zur Wirksamkeit seines Medikamentes veröffentlicht, bin ich von der Grundhaltung her erst mal skeptisch, so wie wenn ein Tabakkonzern eine Studie zum Tabakkonsum oder Monsanto eine Studie zur Unbedenklichkeit von Pestiziden veröffentlicht.
Solche Dinge wären gemeint gewesen.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:In der Regel, ich rede hier von ernsthaften wissenschaftlichen Studien, kann man schon davon ausgehen, dass die Verfasser sich mit dem Thema und den notwendigen Werkzeugen auskennen. Nicht umsonst handelt es sich meist um Teamarbeiten. So ein Team umfasst in der Regel auch Mitarbeiter, die sich mit Statistik etc. auskennen. Einer allein kann so etwas wohl kaum alles leisten.
Keine Ahnung, was du nun unter einem Machtgradienten genau verstanden wissen willst, aber es gibt im Pool der Studien auch welche, die nach dem Motto gestrickt sind "des Brot ich es des Lied ich sing" (z. B. Harold Matthes), aber das fällt meist doch recht zügig auf, ebenso wie publizieren um des Publizierens willen.
Hier kommt eine Stärke der Wissenschaft zum Tragen. Ergebnisse werden veröffentlicht und peer reviewed bzw. nachvollzogen.
Das ist meiner Meinung nach alles nicht so einfach, wie es diese Standard-Geschichte verkaufen möchte. Nur ein Beispiel: Patrick Brown, ein Klimawissenschaftler der in "Science" veröffentlicht wurde und beschreibt, wie er gezielt so geschrieben hat, um die Wahrscheinlichkeit der Annahme seines Artikels erhöht - man weiss, was man in der Gesellschaft hören möchte und schreibt dann, wenn man auf akademisches Weiterkommen und Karriere ausschau hält, halt genau das (I Left Out the Full Truth to Get My Climate Change Paper Published). (Und ich habe auch selber als ich an der Uni war solche Geschichten mitbekommen). Voevodsky, Fields-Preisträger, hatte sein Forschungsgebiet verlagert, weil er den Publikationen nicht mehr vertraute - und das in der "Beton-Disziplin" Mathematik.
Ich übertreibe hier natürlich, aber Institutionen und dieses (pseudo-)formalisierte Publikationsprozedere mit seinen nicht immer zielführenden Bewertungs/Zitationesmetriken fördert auch eine konformistische Verengung dessen, was diskutabel ist. Peer-Review ist sicher eine sehr gute Idee, aber es ist kein Kompetenz- und kein Wahrheitssiegel.


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09.12.2024 um 11:25
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Meiner Meinung nach müsste man genau das theoretisch eigentlich machen.
Ohne Vorwissen versteht man das aber nicht. So kommt es zu Fehlschlüssen, weil man mit dem eigenen Wissen und der eigenen Logik Dinge aus einem Text heraus liest, die dort gar nicht drin stehen.
Je komplexer und je spezieller ein Sachverhalt ist, desto mehr Vorwissen braucht man, um das einordnen und verstehen zu können.
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Teilweise ist die eigene Einschätzung dann Zweifel, ob die Autoren die mathematischen Werkzeuge, die sie verwenden, halbwegs verstanden haben. Ob sie sich nicht einfach nach dem Machtgradienten ausrichten, oder ob es womöglich nur um das Publizieren um des Publizieren willens geht, etc.
Praktisch funktioniert das nicht. Mit dem "gesunden Menschenverstand" kann man das leider nicht bewältigen. Schlimmer noch: Man erhält natürlich ein Ergebnis, das für einen selbst gut und schlüssig klingt - das aber schlicht falsch sein kann, ohne dass man es merkt.

Als Laie auf einem komplexen Gebiet besteht die beste Möglichkeit darin, nicht verarscht zu werden, nur darin, vertrauenswürdige Experten zu finden. Das geht z.B., indem man entsprechende Rahmenbedingungen schafft, die fremdgesteuerte Expertisen erschweren.
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Gerade bei komplexen Sachverhalten zeigt sich ja häufig, und das macht eigentlich auch Sinn, dass einfache Heuristiken elaborierte Methoden auch outperformen können.
Das macht werder Sinn noch passiert das häufig. Es passiert natürlich manchmal, weil Expertisen nie perfekt sind und reines Raten manchmal eben zufällig richtig ist.
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Es kommen Erfahrungswerte dazu, Finanzexperten welche die Finanzkrise nicht kommen sahen, Militärexperten, laut denen der Ukrainekrieg schon vor einem Jahr hätte vorbei sein sollen, Ingenieure die ihr Produkt zurückrufen müssen, Pädagogen, nach deren Modellen die Pisa-Ergebnisse von Mal zu Mal schlechter statt besser werden, etc. Eine der schönsten und eindrücklichsten Beispiele ist die Geschichte um das Monty-Hall-Problem.
Anektodische Evidenz ist ein sehr schlechter Rartgeber.
Aus dem Umstand, dass Expertisen manchmal falsch sind, kann man nicht den Rückschluss ziehen, dass sie grundsätzlich schlecht sind. Das muss man statistisch auswerten. Triff 1.000 Entscheidungen und beobachte, was erfolgreicher ist.
Zitat von simulakronsimulakron schrieb:Wie man mit fehlendem Vertrauen in Institutionen, wie mit Wissen und Wahrheit und der enorm hohen Entropie in unserer Gesellschaft etc. umgegangen werden soll, das lässt sich nicht mit einem Satz abbügeln
Das stimmmt.
Aber ein wichtiger Grund für fehlendes Vertrauen ist die Abweichung der Sichtweise von der eigenen.
Wenn Du von Deiner Meinung überzeugt bist und eine Expertise steht dazu im Widerspruch, wirst Du die Expertise anzweifeln. Egal wie sachlich falsch Deine Meinung ist.
Das wichtigste ist, die eigene Kompetenz zu erkennen und zuallererst seine Sichtweise zu hinterfragen.

Typisches Beispiel: Googlen und dann zum Arzt.
Klar hat manchmal der Arzt unrecht und die eigenen Recherche war richtig. Aber viel öfter stört es, wenn der Arzt erst mal eine Überzeugung widerlegen muss, die sich ein Patient auf Basis fehlenden Wissens und einer fehlerhaften Einordnung angeeignet hat.
Im Netz kursieren dann die Fälle, in denen Dr. Google zufällig richtig lag und nicht die vielen Fälle, in denen es einfach nur Unsinn war.


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