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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

10.620 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Japan, Katastrophe, Erdbeben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:38
@greenkeeper

ich führe bereits eigene messungen durch:

26.3.2011
ort: mitte der schweiz
meereshöhe: 700müm
dosis: um die 0.140 µSv/h oder 140 nanosievert/stunde wenn gequarzt wird.
dosis: unter 0.100 µSv/h oder unter 100 nanosievert/stunde wenn nicht gequarzt wird.

27.3.2011


alles von 35 NANOsievert/h - 172 NANOsievert/h mit dabei.


gerät:

http://www.automess.de/d-index.htm


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:39
@greenkeeper

"12:35 Strahlung erreicht extreme Werte

Die Strahlung in Reaktor 2 des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 erreichte in den frühen Morgenstunden extreme Werte. Die Verseuchung des Wassers im Reaktor lag bei etwa dem zehn-millionenfachen des Normalwerts. Ein so extremer Strahlungswert von rund 1000 Milisievert pro Stunde ist innerhalb kurzer Zeit für Menschen tödlich. Sind Menschen dieser Strahlung eine Stunde ausgesetzt, leiden sie unter der Strahlenkrankheit. Innerhalb von 30 Tagen sterben 10 Prozent von ihnen. Hält eine Strahlenbelastung in dieser Höhe 3 oder 4 Stunden an, bedeutet das den sicheren Tod für 50 Prozent der Menschen innerhalb eines Monats.

Aufgrund der hohen Radioaktivität wurden die Arbeiter in Sicherheit gebracht. Der Kraftwerksbetreiber Tepco ist aber zuversichtlich, die Arbeiten bald fortsetzen zu können. Man verwies dabei auf die kurze Halbwertszeit von radioaktivem Jod, die zu einem Zerfall innerhalb eines Tages führen würde. Allerdings wurden auch sehr hohe Werte an aktivem Cäsium gemessen, das deutlich längere Halbwertszeiten hat. (ca. 30 Jahre)"
http://www.naanoo.com/live/atomkraftwerk-in-japan-super-gau-gefahr-in-akw-fukushima-live-ticker-gninews

Die Werte sind schockierend genug, und hauen dich vom Sockel! In meiner Vorstellungskraft ist die Sauerei schon so unvorstellbar...


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:40
@greenkeeper
Selbstverständlich ist das richtig,wenn etwas wirklich wichtig ist,dann mach es selbst...aber...wir werden früher oder später schon merken was wahr ist...spätestens wenn die Betreiber mit Tränen in den Augen verkünden das alles umsonst war und das unvermeidliche nur herausgezögert wurde.


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:43
@imprägniert
Zitat von imprägniertimprägniert schrieb:ich führe bereits eigene messungen durch:
Sorry, ich will jetzt hier wirklich nich arrogant rüberkommen, aber meiner laienhaften Meinung nach bis du zu weit weg vom Katastrophenort. Ich kann mich allerdings auch irren. Wer weiß das schon so genau. :(

Gruß greenkeeper


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:45
@Goby
Zitat von GobyGoby schrieb:Sie geben keine Gründe an weil? .. warum wird denn sowas hingenommen, das die sich bei so einem Irrtum nicht rechtfertigen müssen?
Auf die eine Seite müssen sie Arbeiter schützen, auf die andere Seite wollen sie nicht zuviel Information rausgeben um Panik zu vermeiden.


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:45
@greenkeeper

frei nach raab: man weiss es nicht genau.

irgendwo in den anfangsseiten meinte jemand man könnte ja eigene messungen zuhause durchführen und diese dann hier posten.


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:46
hallo diese Bilder habe ich gerade bekommen, demnach sieht es so aus das der untere Teil auch stark beschädigt ist.
Das ist der Bereich der wirklich wichtig ist an der Reaktoren.

Ich füge einen link bei.

http://www.allmystery.de/cgi/?am=redirect&r=http%3A%2F%2Fsmg.photobucket.com%2Falbums%2Fv393%2Fyouricarma%2FFukushima%2520-%2520Daiichi%2520Reactor%2520Design%2F%3Fstart%3Dall


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:48
@imprägniert

Die Idee is gut und ich bin Dir dankbar für deine Mühe. Mich interessieren natürlich auch die Messwerte bei mir zu Hause. Aber ich bin immer noch nich soweit mir dafür ein Meßgerät zu kaufen. Also wenn Du etwas ungewöhnliches abliest, informiere uns bitte. Ich zumindest vertraue Dir. :)

Gruß greenkeeper


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:50
Hallo,

ich wollte ja eigentlich nicht mehr schreiben. Da aber einige Leute mich darum baten, dachte ich mir, hin und wieder ein paar Details einzuwerfen. Ich bin selbst natürlich weiterhin dabei, Informationen zu sammeln.

Die Information über die zehnmillionenfach höhere Strahlung, von der Spiegel und Focus berichten, sind falsch und wenig informativ. Die erste Frage, die sich mir stellte, war, was "zehnmillionenmal höher" denn eigentlich bedeutet. Zehnmillionen mal höher als was? Und die zweite Frage, die ich mir eigentlich schon seit einer Woche stelle und die jetzt dringend wird, ist die Frage, was diese Strahlung absondert. In der internationalen Presse fanden sich dazu einige Berichte.

Unglücklicherweise sagt niemand, welches Strahlenniveau derzeit dort gemessen wird; man erhält immer nur Faktoren von irgendwelchen nicht näher benannten "Normalwerten". Aufgrund der Daten (genauer gesagt, aufgrund der Arbeiter die Hautverbrennungen erlitten haben) muss man aber davon ausgehen, das sich das Strahlungsniveau im ganzzahligen Sievertbereich pro Stunde bewegt. Eine weitere Erhöhung um den Faktor 1.000 halte ich daher für vergleichsweise unwahrscheinlich; wahrscheinlich korrigieren sich hier nur Pressemeldungen des Vortages. Alternativ hätten wir Wasser das mit mehreren hundert oder sogar tausend Sievert pro Stunde strahlt. Das wäre in der Tat ein Problem. Es scheint mir aber wahrscheinlicher, das hier fachliche Imkompetenz auf Seiten einiger Reporter mit Übersetzungsproblemen kollidiert sind. Seriösere Publikationen sprechen auch nicht von 10.000.000 fach höherer Strahlung, sondern von einer 10.000.000 fach höheren Belastung durch das Isotop Iod 134 im Wasser, das innerhalb des Reaktors 2 steht.

Die Belastung des Wassers mit solchen Mengen dieses Isotops ist... schlecht. Erschwerend hinzu kommt, das im Reaktor 2 außerdem noch Cäsium (wenig überraschend), Cobalt, Molybdän, Technetium, Barium und Lanthan gefunden wurde. Ergo stellt sich nicht mehr wirklich die Frage, ob es ein Leck gibt, sondern nur noch wo dieses Leck liegt. Es gibt eine sehr naheliegende Vermutung, nämlich, das die Brennstäbe selbst beschädigt sind. Das ist insofern nicht einmal unwahrscheinlich, das dies bei TEPCO offensichtlich in den letzten Jahren häufiger geschehen ist. Die Brennstäbe waren offenbar nicht sauber genug und mit allerlei Materialien vermischt. Das führte natürlich dazu, das bei der Kettenreaktion Stoffe entstanden, mit denen man nicht rechnete was letztlich dazu führte, das die Kernhüllen selbst versagten, da sie Belastungen außerhalb der Spezifikation ausgesetzt waren.

Das einzige, was man bis jetzt noch nicht gefunden hat, ist Plutonium. Laut dem Regierungssprecher Yukio Edano sind entsprechende Untersuchungen im Gange - es dauert aber, bis Ergebnisse vorliegen, weil der Nachweis entsprechender Isotope etwas schwieriger ist als die schlichte Strahlenmessung mit einem Geigerzähler.

Das Hauptproblem liegt nicht mal in dem belasteten Wasser selbst. Verglichen damit, worauf es hindeutet, sind das schon beinahe Peanuts. Das Problem ist, das radioaktives Jod oder Cäsium sich relativ einfach erklären lassen. Diese werden bei vergleichsweise (!) niedrigen Temperaturen freigesetzt. Cäsium hat beispielsweise einen Schmelzpunkt von 29 ° C und einen Siedpunkt, der bei 671 ° C liegt. Technetium hingegen, das nachgewiesen wurde, hat einen Schmelzpunkt von 2.157 ° C und einen Siedepunkt von 4.265 ° C. Selbst mit sehr viel Fantasie und Goodwill kann ich mir kein Szenario ausdenken, bei dem sich solche Stoffe im Wasser finden dürften, das man nicht als sehr schlecht bezeichnen dürfte. Die Temperaturen dürften über dem Schmelzpunkt der Brennstäbe liegen (ich muss gestehen, genau weiß ich es nicht, vielleicht hat ja hier jemand eine Idee, wo diese Temperatur bei den dort verwendeten Brennstäben liegt). Und die Tatsache, das es in Wasser gefunden wurde, das außerhalb des Reaktorkerns liegt, deutet darauf hin, das es dort ein Leck geben muss. Es ist sehr wahrscheinlich, das es sich "nur" um ein Leck des primären Kühlsystems handelt, also vereinfacht ausgdrückt dem System, das Flüssigkeit direkt zu den Brennstäben führt. Das alleine wäre halb so wild, nur, wie gesagt, dürften sich in der dort austretenden Flüssigkeit nicht die eben benannten Isotope finden lassen.

Die jetzt notwendige Vorgehensweise ist immerhin leicht zu beschreiben: Das Wasser muss abgepumpt werden, damit Techniker den Bereich betreten können, um sodann das Leck zu finden und es abzudichten. Wie das genau funktionieren soll, ist mir aber schleierhaft. Und ich fürchte, ich befinde mich da in vergleichsweise belesener Gesellschaft.


Einen Nachsatz möchte ich noch anhängen. Ich war gestern auf einer Anti-AKW-Demo (ich hoffe, ihr auch). Ein Bekannter von mir kam auch und brachte seinen Vater mit, der schon sehr lange gegen AKWs protestiert. Er weiß auch warum, ist er doch Professor der Biologie, der auch als Strahlenschutzbeauftragter tätig war. Die Wahrscheinlichkeit, das eine relevante (sprich gesundheitsschädigende) Menge der dort freigesetzten Isotope bis nach Deutschland kommt liegt schlicht bei Null. Geräte, mit denen entsprechende Messungen vorgenommen werden, wurden ursprünglich dazu entwickelt, herauszufinden, ob irgendwo auf der Welt Atombombentests gemacht wurden. Die Geräte sind also dazu konstruiert, Isotope am Rande der Nachweisgrenze anzuzeigen. Es ist nicht verwunderlich, das Isotope hier ankommen. Wir leben schließlich alle auf einer Welt. Aber diese ist so erstaunlich groß, das sich die "Strahlenwolke" aus Fukushima auf ihrem Weg hierhin so sehr verteilt, das es keine relevanten Steigerungen geben wird. Selbst der unmittelbare Austritt des Plutoniums wäre ein japanisches Problem.


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:50
@lilit
Der Schutz der Arbeiter, spielt doch schon von Anfang an keine große Rolle oder sehe ich das falsch?
Die hatten ja nicht einmal richtige Schutzkleidung und ich gehe davon aus, das die meisten von denen nicht mal wirklich wussten, auf was für ein Himmelfahrtskommando sie da gechickt wurden.


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:54
@Goby

schon, aber ihre Schädigung lässt sich vor der Öffentlichkeit nicht verbergen.
Die Leute haben auch Familie etc. und können nicht einfach nach dem Einsatz zum Verschwinden gebracht werden...


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27.03.2011 um 14:56
@lilit
Ob die soweit gedacht haben?
Ich denke das denen erst einmal alles recht war um die Katastrophe aus zu bremsen (aufhalten lassen, wird sie sich wohl nicht mehr)
Da dachten die mit sicherheit nicht daran, was hinterher passieren könnte... oder sie denken das es kein hinterher gibt?
wer weis das schon...


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 14:56
@moredread

Genau die gleichen Fragen habe ich mir bei den heutigen Nachrichten ebenfalls gestellt. Umso dankbarer bin ich für Deine fundierte Antwort.


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27.03.2011 um 14:58
Zitat von moredreadmoredread schrieb:Selbst der unmittelbare Austritt des Plutoniums wäre ein japanisches Problem.
Meiner bescheidenen Meinung aber nur solange wie es nich in den Ozean gelangt. Dann is es in ein bis zwei Jahren auch bei uns. :(

Gruß greenkeeper


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 15:00
super beitrag @moredread

denkst du die partielle kernschmelze / kernschmelze hat bereits stattgefunden?


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Gefahren von AKW: Der Super-GAU

27.03.2011 um 15:06
@
Ich lass, strahlenwerte in deutschland ab sofort geheim?
Wie was wo bitte?

Hier das Bundesamt bis zum 25.3.2011
http://odlinfo.bfs.de/

Und hier Österreich im vergleich, mit aktuellen daten.
http://www.umweltnet.at/article/articleview/81383/1/29344

MfG


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27.03.2011 um 15:11
@moredread
Ich kann zu diesem Thema zwar nicht viel beitragen, doch möchte ich mich bei dir bedanken, dass du uns weiter mitteilst, was du herausgefunden hast.
So wird es auch für mich leichter, dieses Szenario besser zu verstehen.


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27.03.2011 um 15:17
Wer diese Informationsquelle bisher noch nicht gefunden hat:

http://www.physikblog.eu/2011/03/21/eine-zusammenfassung-der-probleme-bei-fukushima-i/


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27.03.2011 um 15:18
@greenkeeper
Zitat von greenkeepergreenkeeper schrieb:Meiner bescheidenen Meinung aber nur solange wie es nich in den Ozean gelangt. Dann is es in ein bis zwei Jahren auch bei uns. :(
Ja, das ist natürlich denkbar. Aber selbst wenn die sämtliches Plutonium zu Pulver mahlen würden und ins Meer kippen würden, dürfte das für uns kein Problem darstellen. Dafür gibt es einfach zuviel Wasser, in dem es sich verteilen kann. Außerdem ist Plutonium sehr schwer; das meiste müsste sich dann unmittelbar vor der Küste des Kraftwerks sammeln. Da Plutonium keine biologische Funktion erfüllt sollte es sich *eigentlich* nicht in Pflanzen oder Tieren sammeln, aber darauf wetten würde ich nicht. Fisch von einer solchen Küste würde ich jedenfalls nicht mehr essen. Was die Belastung angeht, dürften die ganzen Atombombentests (immerhin über 2.000 Stück) mehr Plutonium in die Atmosphäre entlassen haben, als Fukushima überhaupt aufzubieten hat (es dürften ungefähr 200 kg sein). Zudem hege ich immer noch die Hoffnung, das entweder kein Plutonium entweicht (daran habe ich mittlerweile gewisse Zweifel) oder aber, das der Austritt wenigstens begrenzt ist.


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27.03.2011 um 15:19
@devanther
"Ich kann zu diesem Thema zwar nicht viel beitragen, doch möchte ich mich bei dir bedanken, dass du uns weiter mitteilst, was du herausgefunden hast.
So wird es auch für mich leichter, dieses Szenario besser zu verstehen."

dito

@moredread
Zitat von moredreadmoredread schrieb:Die jetzt notwendige Vorgehensweise ist immerhin leicht zu beschreiben: Das Wasser muss abgepumpt werden, damit Techniker den Bereich betreten können, um sodann das Leck zu finden und es abzudichten. Wie das genau funktionieren soll, ist mir aber schleierhaft. Und ich fürchte, ich befinde mich da in vergleichsweise belesener Gesellschaft.
Was ist dir schleierhaft, das Wasser appumpen oder das Leck zu finden und abdichten?


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