Freie Energie/Perpetuum Mobile
27.03.2023 um 18:10Bei Albert Einstein war es ein Fahrstuhl im Weltall,
bei Kip Thorne ist es das Wurmloch im Wohnzimmer und Hans Weidenbusch hatte einst den Vorschlag gemacht, sein Kapillarkraftwerk als Zimmerspringbrunnen zu vermarkten.
Während Wurmlöcher realer Gegenstand wissenschaftlicher Forschung sind, erst neulich wurde die erfolgreiche Simulation eines Wurmlochs in einem Quantencomputer gemeldet, erschaffen Scamprodukte trotz ihrer physikalischen Unmöglichkeit auf wesentlich stärkere Weise ihre eigene Form der Realität. Mit der Werbung dafür gelingt es immer wieder, Menschen zu manipulieren und sie um erhebliche Mengen Geld zu betrügen.
Deshalb sollten wir uns die Mühe machen, immer wieder neu über solche Produkte zu reden, auch wenn ihre vorgebliche Funktionsweise schon vor Jahren widerlegt wurde. Ein Beispiel dafür ist das Kapillarkraftwerk von Hans Weidenbusch. 2010 wurde es zur traumatischen Erfahrung für viele Foren und alle waren froh, als endlich wieder Ruhe einkehrte. Doch jetzt bietet die HWCV Geräte auf der Basis von Ferrofluid zum Kauf an und wir sollten uns das nicht entgehen lassen.
Hans Weidenbusch ist der Ansicht, dass ein Stäbchen in einem Kapillar höher aufsteigt als im freien Wasser daneben. Er hatte unzählige Videos produziert, in denen dieser Effekt klar und deutlich zu erkennen war, nur all die Skeptiker und Naturwissenschaftler wollten es nicht wahrhaben.
Nun hatte Hans Weidenbusch unter dem Namen Perpeto bei OverUnity selbst darauf hingewiesen, dass der Schwimmer (das Stäbchen) auf irgendeine Weise geführt werden muss, weil er sonst sofort anwandet. Ihm war also bewusst, dass es neben dem Auftrieb also noch eine andere Kraft gibt, eine Adhäsion zwischen Schwimmer und Kapillar. Und alles, was wir in den Videos gesehen haben, beruhte letztlich darauf, dass ein Auftriebskörper durch eine solche Adhäsion von unten in das Kapillar hineingezogen wurde und dann oben ein aufgesetzter Pin weit genug herausgucken konnte.
Damals argumentierte Hans Weidenbusch noch mit dem Auftrieb. Das Stäbchen hat einen Teil oberhalb und einen Teil unterhalb der Wasserlinie und weil das Wasser im Kapillar höher steht, würde deshalb auch das Stäbchen entsprechend höher steigen.
Das hat sich geändert. So ein Stäbchen besitzt direkt an der Wasseroberfläche einen Bauch oder Hof oder Meniskus. Das Wasser klettert an der Wand des Stäbchens genauso empor wie an der Wand im Inneren des Kapillars. Hans Weidenbusch ist nun auf die glorreiche Idee gekommen, dass das Stäbchen innerhalb des Kapillars keinen Meniskus haben würde, weil dort ein Unterdruck herrscht.
Nun, das mit dem Unterdruck stimmt. Auf dieser Grundlage findet sich auf der Webseite der HWCV eine "mathematisch physikalische Beweisführung". Der Meniskus eines Stäbchens mit 2mm Durchmesser hat danach ein Volumen von 46 Mikroliter. Auch das stimmt.
Wenn wir dann selbst einmal weiterrechnen, ergibt sich, dass unter der Annahme, das Stäbchen würde das Gewicht des Meniskus innerhalb des Kapillars tatsächlich nicht mehr tragen müssen, es dadurch 14mm weiter nach oben steigen würde. Ein Gewicht von 46 Milligramm könnte also daraufhin 14 Millimeter herunterfallen und dabei eine Turbine antreiben. Es wären rund 150 Millionen solcher Vorgänge pro Sekunde erforderlich, um ein Kilowatt Leistung zu erzeugen.
Wenn man es schaffen könnte, ein einzelnes Kapillar mit Mechank für die Stäbchen und Winzgenerator, der die Bewegung in Strom umwandelt, auf 2x2x2cm3 unterzubringen, wären das 1200m3, ein Würfel mit ungefähr 10,7 Metern Kantenlänge.
Von der Ausgangsleistung würden selbstverständlich noch die Reibungsverluste abgehen, die vermutlich höher wären als der erwartete Gewinn. Nun präsentiert uns Hans Weidenbusch als neue Variante, die diese Probleme vermeiden soll, das Kapillarkraftwerk mit Ferrofluid statt Wasser. Die Kapillare könnten dort bei Bedarf 100 Meter hoch sein und dementsprechend beliebige Ausgangsleistungen liefern.
Nun hatten wir doch gelernt, dass es auf die Höhe beim Kapillar gar nicht so sehr ankommt, sondern stattdessen auf das Gewicht vom Meniskus bei den Auftriebsstäbchen. Wie sich das beim Ferrofluid verhält, hat uns Hans Weidenbusch leider nicht vorgerechnet.
Ich muss bei den Ferrofluiden leider ebenfalls passen und gehe deshalb zurück auf die Situation im Wasser. Ein Objekt hat dort einen Meniskus, weil zwischen dessen Oberfläche und dem Wasser eine Kraft wirkt. Die Kraft besteht unabhängig davon, ob ein anderes Objekt in der Nähe ebenfalls einen Meniskus hat. Dem Stäbchen im Kapillar nützt der Unterdruck dort also überhaupt nichts und es steigt exakt genauso hoch wie nebenan im freien Wasser. Warum die Videos etwas anderes gezeigt hatten, habe ich bereits erklärt.
Hans Weidenbusch ist bei seinem neuen Produkt absolut ehrlich zu uns. Das Gerät trägt die Bezeichnung Zero und Zero ist auch genau das, was man für sein Geld bekommen wird. Nichts.
realradioactiveman
@Marfrank, @Lupo54, @uatu,
es ändert nichts daran, dass ein perpetuum mobile damit nicht möglich ist, aber zur Frage des Abschirmung von Magnetfeldern habe ich dies hier gefunden ->
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/physik/physiker-erschaffen-ein-wurmloch-aus-magnetfeldern-13372454
bei Kip Thorne ist es das Wurmloch im Wohnzimmer und Hans Weidenbusch hatte einst den Vorschlag gemacht, sein Kapillarkraftwerk als Zimmerspringbrunnen zu vermarkten.
Während Wurmlöcher realer Gegenstand wissenschaftlicher Forschung sind, erst neulich wurde die erfolgreiche Simulation eines Wurmlochs in einem Quantencomputer gemeldet, erschaffen Scamprodukte trotz ihrer physikalischen Unmöglichkeit auf wesentlich stärkere Weise ihre eigene Form der Realität. Mit der Werbung dafür gelingt es immer wieder, Menschen zu manipulieren und sie um erhebliche Mengen Geld zu betrügen.
Deshalb sollten wir uns die Mühe machen, immer wieder neu über solche Produkte zu reden, auch wenn ihre vorgebliche Funktionsweise schon vor Jahren widerlegt wurde. Ein Beispiel dafür ist das Kapillarkraftwerk von Hans Weidenbusch. 2010 wurde es zur traumatischen Erfahrung für viele Foren und alle waren froh, als endlich wieder Ruhe einkehrte. Doch jetzt bietet die HWCV Geräte auf der Basis von Ferrofluid zum Kauf an und wir sollten uns das nicht entgehen lassen.
Hans Weidenbusch ist der Ansicht, dass ein Stäbchen in einem Kapillar höher aufsteigt als im freien Wasser daneben. Er hatte unzählige Videos produziert, in denen dieser Effekt klar und deutlich zu erkennen war, nur all die Skeptiker und Naturwissenschaftler wollten es nicht wahrhaben.
Nun hatte Hans Weidenbusch unter dem Namen Perpeto bei OverUnity selbst darauf hingewiesen, dass der Schwimmer (das Stäbchen) auf irgendeine Weise geführt werden muss, weil er sonst sofort anwandet. Ihm war also bewusst, dass es neben dem Auftrieb also noch eine andere Kraft gibt, eine Adhäsion zwischen Schwimmer und Kapillar. Und alles, was wir in den Videos gesehen haben, beruhte letztlich darauf, dass ein Auftriebskörper durch eine solche Adhäsion von unten in das Kapillar hineingezogen wurde und dann oben ein aufgesetzter Pin weit genug herausgucken konnte.
Damals argumentierte Hans Weidenbusch noch mit dem Auftrieb. Das Stäbchen hat einen Teil oberhalb und einen Teil unterhalb der Wasserlinie und weil das Wasser im Kapillar höher steht, würde deshalb auch das Stäbchen entsprechend höher steigen.
Das hat sich geändert. So ein Stäbchen besitzt direkt an der Wasseroberfläche einen Bauch oder Hof oder Meniskus. Das Wasser klettert an der Wand des Stäbchens genauso empor wie an der Wand im Inneren des Kapillars. Hans Weidenbusch ist nun auf die glorreiche Idee gekommen, dass das Stäbchen innerhalb des Kapillars keinen Meniskus haben würde, weil dort ein Unterdruck herrscht.
Nun, das mit dem Unterdruck stimmt. Auf dieser Grundlage findet sich auf der Webseite der HWCV eine "mathematisch physikalische Beweisführung". Der Meniskus eines Stäbchens mit 2mm Durchmesser hat danach ein Volumen von 46 Mikroliter. Auch das stimmt.
Wenn wir dann selbst einmal weiterrechnen, ergibt sich, dass unter der Annahme, das Stäbchen würde das Gewicht des Meniskus innerhalb des Kapillars tatsächlich nicht mehr tragen müssen, es dadurch 14mm weiter nach oben steigen würde. Ein Gewicht von 46 Milligramm könnte also daraufhin 14 Millimeter herunterfallen und dabei eine Turbine antreiben. Es wären rund 150 Millionen solcher Vorgänge pro Sekunde erforderlich, um ein Kilowatt Leistung zu erzeugen.
Wenn man es schaffen könnte, ein einzelnes Kapillar mit Mechank für die Stäbchen und Winzgenerator, der die Bewegung in Strom umwandelt, auf 2x2x2cm3 unterzubringen, wären das 1200m3, ein Würfel mit ungefähr 10,7 Metern Kantenlänge.
Von der Ausgangsleistung würden selbstverständlich noch die Reibungsverluste abgehen, die vermutlich höher wären als der erwartete Gewinn. Nun präsentiert uns Hans Weidenbusch als neue Variante, die diese Probleme vermeiden soll, das Kapillarkraftwerk mit Ferrofluid statt Wasser. Die Kapillare könnten dort bei Bedarf 100 Meter hoch sein und dementsprechend beliebige Ausgangsleistungen liefern.
Nun hatten wir doch gelernt, dass es auf die Höhe beim Kapillar gar nicht so sehr ankommt, sondern stattdessen auf das Gewicht vom Meniskus bei den Auftriebsstäbchen. Wie sich das beim Ferrofluid verhält, hat uns Hans Weidenbusch leider nicht vorgerechnet.
Ich muss bei den Ferrofluiden leider ebenfalls passen und gehe deshalb zurück auf die Situation im Wasser. Ein Objekt hat dort einen Meniskus, weil zwischen dessen Oberfläche und dem Wasser eine Kraft wirkt. Die Kraft besteht unabhängig davon, ob ein anderes Objekt in der Nähe ebenfalls einen Meniskus hat. Dem Stäbchen im Kapillar nützt der Unterdruck dort also überhaupt nichts und es steigt exakt genauso hoch wie nebenan im freien Wasser. Warum die Videos etwas anderes gezeigt hatten, habe ich bereits erklärt.
Hans Weidenbusch ist bei seinem neuen Produkt absolut ehrlich zu uns. Das Gerät trägt die Bezeichnung Zero und Zero ist auch genau das, was man für sein Geld bekommen wird. Nichts.
realradioactiveman
@Marfrank, @Lupo54, @uatu,
es ändert nichts daran, dass ein perpetuum mobile damit nicht möglich ist, aber zur Frage des Abschirmung von Magnetfeldern habe ich dies hier gefunden ->
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/physik/physiker-erschaffen-ein-wurmloch-aus-magnetfeldern-13372454