Ein Loch ist im Weltall, Karl-Otto, Karl-Otto,
Wurmlöcher sind rein hypothetische Gebilde, von denen derzeit niemand weiß, ob sie überhaupt existieren können. Falls sich dieses kleine Hindernis jemals überwinden lässt, dann würde man zur technologischen Nutzung den Eingang eines Wurmloches beispielsweise dorthin positionieren, wo viel Energie vorhanden ist, und den Ausgang dorthin, wo diese Energie benötigt wird. Das wäre sicherlich wesentlich praktischer als die Energiegewinnung mit einem perpetuum mobile.
Aber es geht ja hier um das Gedankenspiel, ob Wurmlöcher zumindest theoretisch in der Lage wären, den Energieerhaltungssatz soweit auszuhebeln, dass ein perpetuum mobile dadurch prinzipiell möglich wird. In dem Beispiel mit dem Wasserfall wird auf dem Weg von oben nach unten potentielle in kinetische Energie umgewandelt. Die kinetische Energie reicht dann - ohne Wurmloch - annähernd aus, um das Wasser wieder nach oben zu befördern. Der übliche Kreislauf, der wegen der Reibungsverluste kein perpetuum mobile darstellt, selbst wenn keine Energie für den Antrieb von Turbinen zusätzlich entnommen wird.
Das Wurmloch bietet dem Wasser für den Weg nach oben eine Abkürzung. Die kinetische Energie muss - je nach Ausgestaltung der Physik des Wurmloches - nicht mehr die gesamte Strecke gegen die Schwerkraft zurücklegen, es bleibt ein Rest davon erhalten, der als Plus für den nächsten Durchlauf zur Verfügung steht. Der Einwand mit der Gravitation von
@bgeoweh wäre für ein normales perpetuum mobile zutreffend. Beim Wurmloch wird für das Wasser jedoch am Austrittsort die gesamte potentielle Energie wieder hergestellt, während die Gravitationswirkung vom Boden des Planeten, falls sie durch das Wurmloch überhaupt mittransportiert wird, am Ausgang in alle Richtungen gestreut wird und dann nicht mehr ausreicht, um die verbliebene kinetische Energie vollständig zu kompensieren. Es ergeben sich ungefähr drei Extremfälle.
Wenn die Strecke im Wurmloch zu lang ist, bleibt das Wasser darin stecken. Es passiert gar nichts.
Wenn die Strecke im Wurmloch wesentlich zu kurz ist, dann geht die volle Schwerkraft des Planeten nach oben zum Austrittsort. Das Wasser würde sich dort in einer Blase sammeln und am Himmel einen Ozean bilden. Wenn dann auch feste Materialien dorthin gelangen, würden Inseln und Kontinente entstehen. Die Bewohner des Planeten könnten sich dort ansiedeln. Im Endeffekt wird der gesasmte Planet unten eingesaugt und oben neu zusammengesetzt.
Wenn die Strecke im Wurmloch nur ein kleines Stück zu kurz ist, aber davon zu viel, dann würde der Wasserfall bei jedem Durchlauf erheblich schneller werden. Auf Dauer würde die Reibung die Atmosphäre aufheizen und der Planet würde verglühen.
Um diese Probleme zu vermeiden, müsste man den Abstand der beiden Öffnungen des Wurmloches steuern können, um den Sweet Spot zu erreichen. Wahrscheinlich wäre dafür mehr Energie nötig, als man durch das perpetuum mobile gewinnen könnte. Die Frage ist, ob das wegen dem Energieerhaltungssatz prinzipiell so sein muss oder ob es in der Theorie der Wurmlöcher ggf. Schlupflöcher gibt.
Die Bewohner des Planeten haben ihren gesamten Lebensstil auf die durch das perpetuum mobile kostenlos zur Verfügung stehende Energie eingestellt. Dummerweise produzieren sie dadurch mehr Abwärme, als es die Natur verkraften kann. Ein Prozess hat eingesetzt, der die Polkappen abschmelzen und das Klima kollabieren lässt. In spätestens 100 Jahren wird die Zivilisation in die Steinzeit zurückfallen falls es überhaupt Überlebende geben wird. Wissenschaftler warnen bereits seit Jahrzehnten, dass eine radikale Energiewende nötig ist. Politiker kündigen immer wieder entschlossenes Handeln an, während sie alle konkreten Maßnahmen, die getroffen werden, wegen Interessenverflechtung mit der Wurmlochlobby sabotieren. Welch ein Glück, dass sowas nur Science Fiction ist und in unserer realen Welt niemals passieren kann.
realradioactiveman