Kalorienzählen - Blödsinn?

@Makrophage

Ok, 40% würde bedeuten: von den 80% aus der Nahrung, die unser Körper aufnehmen kann, werden dann 40% effektiv verwertet.

Zu deinem ersten Absatz:

Das sind keine guten Nachrichten. Würde heißen dass wenn du 10 Tafeln Schoki auf einmal reinstopfst du nicht nur einen flotten Otto kriegst, sondern auch einen beträchtlichen Zuwachs an Hüftgold :(

@Comguard2
Habe wieder einmal etwas gefunden.
Unter Ausnutzung versteht man den Anteil der Nahrung, der zur Resorption gelangt.
Vorsicht, dies entspricht nicht dem Wirkungsgrad.
Fast alle Nahrungsmittel erreichen da Werte von 98 bis fast 100%.
Bindegewebe und Pflanzen(Cellulose) sind meist weniger gut ausnutzbar.

@Makrophage

Und Resorption heißt Verdauungsorgane? Dann wäre die Frage was mit den fehlenden 2 Prozent ist - Wasser das im Mundraum aufgenommen wird? Oder die Essensreste die zwischen den Zähnen stecken bleiben?

Du hast die Sache wieder kompliziert gemacht :D

Comguard2 schrieb am 04.07.2008:Also entweder benötigt der menschliche Körper weniger Kalorien als gedacht oder aber die Verdauung ist die effizienteste Umwandlungsmaschine die es gibt.

da fängt es an...

wenn deine versuchsperson nur schokolade zu sich nimmt, wird er irgendwann an mangelerscheinungen leiden.
somit is das nicht ausreichend.

wenn du zb einen blumenkohl isst, verbrennt der körper durch den verdauungsprozess mehr kalorien, als der blumenkohl hatte.

@lateral

Die Schokolade sollte nur als Beispiel dienen.

Um Mangelerscheinungen geht es gar nicht, dieser Thread dreht sich nur um die Frage zu welchem Prozentsatz unser Körper Nahrung verwerten kann.

Insofern interessanter Einwand mit dem Blumenkohl, auch wenn das im Umkehrschluss heißen würde dass ich nur ganz, ganz viel Blumenkohl essen muss um abzunehmen.

@lateral

doktore_ schrieb:wenn du zb einen blumenkohl isst, verbrennt der körper durch den verdauungsprozess mehr kalorien, als der blumenkohl hatte.

Hast du dafür eine Quelle, denn ich zweifel daran, dass die spezifisch-dynamische Wirkung von Blumenkohl so groß ist?

Energie bleibt gleich ...sie wird umgewandelt...
Energie kann auch mit noch mehr Energie angereichert werden...
bin kein spezi aufm gebiet...aber kann mir schon vorstellen das mit zugabe von bestimmten stoffen aus meinen Körper der Energiewert leicht erhöht werden kann.

ich mein beim auto kriegst auch mehr pauer ausse wennste z.b. direkt einspritzt...
oder da gibts auch diese tabletten die du in den tankt längst ...und länger damit auskommst-> ergo höhere energie gewinnung durch zusatz.
___
wie dein körper diese energie aber nutzt ...da hat am meisten dein metabolismus mitzureden.

@0ne2seven
Dort finde ich aber nicht, wieviel Energie in die Verdauung des Blumenkohls einfließt.
Na ja, trotzdem danke.

@Makrophage

auf der seite gibt es einen ganzen kalorien kalkulator... da findest nur den Energienährwert.

wieviel Energie tatsächlich ausgeschöpft wird ist von körper zu körper (stoffwechsel zu stoffwechsel) unterschiedlich.

_____
ich nehm da immer gern automotoren als vergleich..
selbes Auto - selbe type - selbe Austattung....
ein und derselbe Motor...
ein und derselbe Kraftstoff
___ nichtmal da ist die Kraftaussöpfung ..im Start/ Höchstgeschw. wie auch immer identisch.

bei uns ist es viel komplizierter...

jeder hat seinen eigenen kraftverbrauch..."ruhe-modus" verbrauch....standby-modusverbrauch(schlaf) ...usw..usw

Ja, das ist mir klar, mir ging es lediglich um das Märchen, dass die Verdauung von Blumenkohl mehr Energie verbraucht, als der Blumenkohl enthält.

Auch wenn wir alle unterschiedlich sind, kann man ja mit Durchschnittswerten arbeiten.

Die Sache mit dem Blumenkohl ist auf sogenannte "negative Kalorien" zurück zu führen

Die unten stehende Liste von Nahrungsmittel, haben wenig Energieinhalt, da unser Körper herauf mehr Energie bei der Verdauung verwendet, um die Energie und die Nährstoffe zu verdauen und aufzusaugen.

Was eine Rolle spielen kann ist die Verwertbarkeit der Makronährstoffe, die in den Lebensmitteln enthalten sind.
Die Energie, die in den Lebensmitteln/Makronährstoffen enthalten ist steht ja nicht -schwupps- einfach so zur Verfügung.
Die Makronährstoffe durchlaufen eine ganze Kette von Verdauungs-und Stoffwechselvorgängen bis sie entweder in den Zellkraftwerken, im Baustoffwechsel der Zellen oder im ungünstigen Fall in den Fettdepots angekommen sind.
Und dabei gibt es größere Unterschiede im Aufwand, der dafür notwendig ist.

Beispiel:
Mittel/kurzkettige Fettsäuren z.B. aus Kokosfett müssen nicht erst aufgespalten werden um die Darmmebranen passieren zu können. Langkettige Fettsäuren gehen nicht so durch, die werden erst aufgeknackt und dann später wieder zusammengesetzt

Anderes Beispiel:
Traubenzucker geht fast direkt ins Blut, gibt dort im besten Fall einen Energieschub ab, im Normalfall aber löst er nur einen Insulinpeak aus, der sich gewaschen hat und u.U. zu einer folgenden Unterzuckerung führt, was wiederum Glucagon auf den Plan ruft und die Person versucht den Blutzuckerspiegel durch Nahrungsaufnahme wieder zu stabilisieren.
Komplexe KH, die als verschiedenartige Stärkemoleküle vorliegen müssen aber wiederum zu Glucose abgebaut werden, was deutlich langsamer geht und länger dauert.

Diese Vorgänge gibts insgesamt nicht umsonst sondern sie kosten auch Energie.
Je nach der Verwertbarkeit halt eben mehr oder weniger.
Ob man das jetzt tatsächlich in Zahlen ausdrücken kann liegt mir nicht im Detail vor, aber man sollte sich mal wieder ins Gedächtnis rufen, dass die Verdauung und die damit verbundene Thermogenese zwischen 10-15% des Gesamtenergiebedarfs ausmacht.
Und da ist es schon ein Unterschied, ob ich mich ständig bei 15 oder bei 10% Aufwand bewege.

Negative Kalorie-Nahrungsmittelliste

Gemüse

Spargel
rote Rüben
Brokkoli
Kohl (Grün)
Karotten
Blumenkohl
Sellerie
Zichorie
Paprikapfeffer
Gurken
Winterendivie
Knoblauch
Kopfsalat
Zwiebeln
Papayas
Spinat
Rübe
Zucchini

Früchte

Äpfel
Moosbeeren
Pampelmuse
Zitronen
Mangofrüchte
Orangen
Ananas
Himbeeren
Erdbeeren
Tangerinen

Das oben ging besonders an @Makrophage
:D


Übrigens, wenn man auf Diät ist und den ganzen Tag nur Gemüse isst, dann wird man am nächsten Tag nicht wie vermeintlich erwartet abgenommen haben, erst am übernächsten Tag! ;)

Ja, das ist eine schöne Liste.

Aber mir fehlt weiterhin die Quellenangabe. Irgendeine seriöse Fachgesellschaft wird deine Liste doch bestätigen können, oder?

Die spezifisch-dynamische Wirkung ist für keine Nährstoffklasse höher als der Nährwert.

Die Ausnutzung der Nahrung habe ich ja hier bereits mal erwähnt. Zucker werden praktisch vollständig ausgenutzt, d.h. schlechte Karten für Früchte in Bezug auf negative Kalorienbilanz.

Die Ausnutzung von Gemüse ist im ungekochten Zustand meist schlechter, das stimmt. Dennoch erwarte ich auch hier keine negative Kalorienbilanz.

Woher willst DU das wissen?

Wenn du so ein Ernährungsspezialist bist, dann brauch ich dir keine Quellen liefern.

Ich hab´s in meiner Ausbildung so gelernt, als Quelle kann ich Dir nur den Dozenten nennen ;)

Ich habe nun mehrere Biochemie-Lehrbücher zu Rate gezogen, in keinem wird so etwas dargelegt, das einer negativen eines einzelnen Lebensmittels gleich kommt(Ausnahme Wasser, also könnte ich es mir für ein Lebensmittel wie Gurke gerade so vorstellen).

Im Prinzip möchte ich nur mehrere Sichtweisen zum Thema Ernährung beleuchten, unterschiedliche Quellen sichten usw.

Zur Ernährung kann dir nämlich jeder etwas anderes erzählen und als absolute Wahrheit verkaufen.

Das ganze Thema möchte ich einfach nur integrativ bearbeiten und mir eine fundierte Meinung bilden.

Es ist wie mit dem Salat am Abend,
manche, je nach Verdauungsapparat und physischer Aktivität, verdauen ihn gar nicht komplett.
So verbleibt er im Magen, bildet Säure, die dann den "Salat" in Fett umwandelt, ergo man nimmt nicht ab sondern zu.

Was ich damit sagen will, dass es von Körper zu Körper unterschiedlich sein kann.

@lateral
@Makrophage

Interessante Beiträge von euch beiden, schön dass ihr den Thread weiterbringt.

Die Frage die für den Thread von Bedeutung wäre ist nun: der Kalorienwert der in den Kalorienbüchlein steht richtet sich ja nur nach den Ergebnissen im Kalorimeter -20%.

Wenn wir jetzt aber die von euch beschriebenen Effekte betrachten gibt es nur zwei Möglichkeiten:

1) die Unterschiede bei der Verdauung von Gemüse und anderen lebensmitteln sind, was den Kalorienverbrauch für die Verdauung anbelangt, so gering dass es nicht ins Gewicht fällt.

2) Kalorienzählen ist wirklich Blödsinn.

Wobei, das Kalorienzählen wäre dann wohl nicht Blödsinn. Aber der Tagesbedarf müsste ja dann anders berechnet werden. Eine Person, die nur Gemüse ist würde mehr Nährstoffe benötigen (um die aufwendigere Verdauung zu betreiben) als eine Person die nur leich verdauliche Nährstoffe zu sich nimmt.

@Comguard2
Soweit ich es im Moment überblicke, fallen die Unterschiede nicht wirklich ins Gewicht. Nur bei hoher Proteinzufuhr kann sich der Energieumsatz relevant erhöhen.
Also wenn du theoretisch nur Proteine zu dir nimmst, dann wäre dein Kalorienbedarf um ca.20-30% erhöht.

Einige Gemüsesorten sind roh gar nicht von unseren Verdauungsenzymen angreifbar, da die Nahrungsstoffe in cellulosehaltigen Zellwänden eingeschlossen sind.
Kennt wohl jeder als einen Ballaststoff.