Technologische Singularität
17.04.2014 um 00:29cRAwler23 schrieb:Es sei denn sie wird durch Menschen angegriffen und begibt sich in eine Art Selbstverteidigungsmodus.War W.O.P.R in WarGames nicht auch in so einem Modus?
cRAwler23 schrieb:Es sei denn sie wird durch Menschen angegriffen und begibt sich in eine Art Selbstverteidigungsmodus.War W.O.P.R in WarGames nicht auch in so einem Modus?
Linner74 schrieb am 16.04.2014:Sprich wir verlieren die Kontrolle über die Technik weil sie uns dann voraus ist und sie uns kontrolliert?das ist sowieso ein automatischer Vorgang, und gehört zur Evolutuion dazu. Genauso wie "wir" immer die Technik kontrollieren werden, wird auch immer sie "uns" in einem gewissen Maß kontrollieren, aber das hängt dann auch immer davon ab, inwieweit man sein eigenes Leben selbst- oder eben fremdbestimmt gestaltet.
schtabea schrieb am 12.01.2018:Eine Sache wird auf Wikipedia anders dargestellt aals von Dir : wenn ich Wikipedia richtig verstanden habe, glaubt nur eine kleine Minderheit der Wissenschaftler daran. Die Mehrheit glaubt, daß es eine Technologische Singularität nie geben wird, ...An welchen Stellen genau steht das mit der "kleinen Minderheit" und der "Mehrheit"? Kann es sein, dass Du aus dem Artikel herausliest, was Du gerne lesen möchtest? Unabhängig davon ist der Wikipedia-Artikel ideologisch gefärbt. Es klingt für mich ziemlich grotesk, von der technologischen Singularität als "Theorien in der Zukunftsforschung" zu sprechen. Ich bin kein Wikipedia-Basher, viele Artikel sind durchaus brauchbar, aber dieser ist nicht besonders gut.
schtabea schrieb am 12.01.2018:... weil das menschliche Gehirn zu komplex ist.Das menschliche Gehirn ist nicht das Maß aller Dinge. Es wäre genauso unsinnig, zu behaupten, Maschinen könnten sich nicht schneller über Land bewegen, als ein Mensch laufen kann, weil der menschliche Bewegungsapparat zu komplex zum Nachbauen sei. Bei künstlicher Intelligenz geht es ganz einfach um Informationsverarbeitung. Die technische Umsetzung (herkömmliche Algorithmen, neuronale Netze, etc.), ist dabei völlig nebensächlich. Viel zu viele Diskussionen zum Thema künstliche Intelligenz verheddern sich auch überflüssigerweise an der genauen Definition des Begriffs "Intelligenz". Ich habe es vor einiger Zeit schon mal in einem anderen Thread geschrieben: Computer werden in den nächsten Jahrzehnten jede sinnvolle, praktikabel überprüfbare Definition von Intelligenz erfüllen. Lediglich eine Definition, die unausgesprochen in technikfeindlichen Kreisen sehr verbreitet ist, werden sie nicht erfüllen: "Intelligenz ist, wenn ein Mensch denkt". Genau so unerfüllbar, wie diese Definition für Computer ist, genau so irrelevant ist sie für den Lauf der Geschichte.
uatu schrieb:"Intelligenz ist, wenn ein Mensch denkt". Genau so unerfüllbar, wie diese Definition für Computer ist, genau so irrelevant ist sie für den Lauf der Geschichte.Und woraus kann man diese Gewissheit ableiten?
angel29.01 schrieb am 08.05.2008:Die Technologische Singularität ist die These, dass der technologische Fortschritt einmal so schnell und allumfassend abläuft, dass ihn ein normaler - nicht verbesserter - Mensch nicht mehr wird folgen können.Nach der Definition dürfte eine technologische Singularität sehr unwahrscheinlich sein, weil es ein Thema der Usability ist Technologie so zu verkaufen das es eben jeder versteht und Technologie muss nicht zwingend in einem Resultat enden wo der Mensch verstehen und folgen muss. Allein heutzutage kann kein Mensch dem technischen Fortschritt folgen, jedenfalls wenn wir wirklich auf die inneren Werte gehen oder kennen sich die meisten über ihr Auto und technischen Einzelheiten aus oder können sie es am Ende nur fahren. Alle Menschen verstehen aktuell nur ein Bruchteil, selbst ein Nobelpreisträger in Chemie wird in anderen Bereichen wie Medizin wohl wenig Wissen haben. Insofern Wissen ist aktuell limitiert und bei den meisten Gebrauchsgegenständen auf die Usability und Benutzung selbst beschränkt.
Basiert darauf, dass die technologische Entwicklung immer schneller abläuft und z.B. auch die Penetration neuer Technologien bei einer Mehrheit der Menschen, ebenfalls immer kürzer wird.
uatu schrieb:Die meiner Erfahrung nach bemerkenswert verbreitete, wenn auch selten ausgesprochene Definition "Intelligenz ist, wenn ein Mensch denkt"Ich persönlich habe das noch nie so definiert, und kenne auch niemanden, der das so tun würde.
Die Korrelate des Denkens sucht Hofstadter also nicht auf der Ebene der Neuronen, sondern auf der (höher gelegenen) Ebene von Mustern, die zum Beispiel von Neuronen gebildet werden.
Die Zellen in einem Gehirn sind nicht die Träger seines Bewusstseins; die Träger des Bewusstseins sind Muster. Die Muster der Organisation spielen die entscheidende Rolle, nicht die Substanz. (Seite 334)
Ein komplexes Muster entsteht beispielsweise, wenn wir ein mit einem Lautsprecher verkabeltes Mikrofon in die Nähe des Lautsprechers bringen oder eine laufende Videokamera in die Richtung des damit verbundenen Bildschirms halten. In der Systemtheorie spricht man in solchen Fällen von Rückkopplung und Selbstreferenz; Douglas Hofstadter bevorzugt die Bezeichnung "Schleife".
Wie Hofstadter bereits in seinem Buch "Gödel, Escher, Bach. Ein Endloses Geflochtenes Band" ausführte, hatte Kurt Gödel (1906 – 1978) eine "majestätische, verschlungene selbstreferenzielle Struktur" entdeckt und aus einem "Substrat bedeutungsloser Symbole" Selbstreferenz hergestellt (Seite 20). Diese Entdeckung, die Hofstadters Vorstellungen offenbar entscheidend prägte, liegt auch dem vorliegenden Buch zugrunde.
Dabei postuliert Douglas Hofstadter eine Abstufung von der einfachen Feedback-Schleife bis zur selbstreferenziellen "seltsamen" Schleife. Das Gehirn einer Mücke vergleicht Hofstadter mit dem Schwimmer im Spülkasten der Toilette oder einem Heizungsthermostat; es funktioniert nach dem Prinzip von Rückkopplungen. Die Mücke benötigt zwar Begriffe (Hofstadter spricht stattdessen von "Symbolen") wie "potenzielle Futterquelle", "potenzieller Landeplatz", "potenzielle Bedrohung", aber sie unterscheidet nicht zwischen Wand und Vorhang, Mensch und Hund, Kopf und Schwanz; sie braucht nicht einmal zu wissen, dass sie Flügel hat und fliegen kann. Ein Hund verfügt dagegen über Begriffe wie "mein Napf", "drinnen", "draußen", "Gassi gehen", "Tierarzt", "Strafe" , und er hat offenbar eine gewisses Selbstgefühl, denn er hält seine Pfote nicht für ein Objekt außerhalb seines Körpers. In der Evolution waren frühe Formen des Gehirns nichts weiter als Feedback-Schleifen, doch irgendwann verband sich damit die Möglichkeit der Selbstreferenz (die Kamera konnte sozusagen auf sich selbst gerichtet werden), und die Zahl der Symbole bzw. Begriffe vergrößerte sich. Das menschliche Gehirn bildet nicht nur ein privilegiertes Symbol, das wir "Ich" nennen, sondern es kennt auch keine Grenzen bei der Schaffung und Verschachtelung von Symbolen.
Wahrnehmung besteht im Unterschied zur bloßen Perzeption darin, dass aus der unüberschaubaren Menge von Signalen in der Umwelt einige ausgefiltert werden, die im Gehirn vorhandene Symbole aktivieren. Welche das sind, hängt vom augenblicklichen Zustand der Person ab: Ein hungriger Tourist nimmt in einer Wartehalle anderes war, als ein Geschäftsreisender, der noch in letzter Minute seinen Flieger erreichen will.
Wahrnehmung ist ein lebhaftes Hin und Her von Signal-Schauern, wobei die Input-Signale durch von innen kommende Signale modifiziert werden; im Endeffekt lösen sie dann eine kleine Anzahl von Symbolen aus oder in weniger biologischen Termini: aktivieren ein paar Begriffe. (Seite 114)http://www.dieterwunderlich.de/Hofstadter_seltsame_schleife.htm#cont