@peekaboo Bin mir nicht sicher, ob ich Dein Anliegen richtig verstanden habe, aber ich versuche es mal.
Zunächst: Die Darstellung der Raumkrümmung als eingedelltes "Netz" ist wirklich nur ein Bild, ein Versuch der Veranschaulichung. Ein 2D-Netz braucht natürlich eine dritte Dimension, in die hinein es sich eindellen kann. Aber das ist bei der Raumkrümmung nicht der Fall. Laß Dich also nicht davon auf eine falsche Fährte bringen (in welche Richtung, in welche Dimension hinein, krümmt sich unser Raum-"Netz").
Wie Du ja weißt, dellen alle massebehafteten Objekte die Raumzeit ein. Etwa die Erde. Hier aber wird die Raumzeit nicht im Erdzentrum bis gegen Unendlich gekrümmt. Auch ein Stern, der so groß / massereich ist, daß er am Ende zu einem Schwarzen Loch wird, auch der krümmt die Raumzeit nicht bis gegen Unendlich. Sobald er aber ein SL geworden ist, tut er genau das. Was hat sich geändert?
Würde unsere Sonne zu einem SL werden, würde sich für die Planeten, die die Sonne umkreisen, nichts ändern. OK, es würde kälter werden und so, aber sie würden weiterhin auf der selben Umlaubahn mit der selben Umlaufgeschwindigkeit das Zentralgestirn umkreisen, egal ob es hell strahlt oder "schwarz" ist. (Naja, wenn ein Stern zu "brennen" aufhört und zum SL zusammenfällt, sprengt er seine Außenhülle ab; er wird also leichter, was die Umlaufbahnen der Trabanten durchaus stören würde, aber das hab ich jetzt mal vernachlässigt.)
Wenn der Stern, als leuchtender Stern mit großem Volumen genauso wie als sehr viel kleineres schwarzes Loch, bei gleicher Masse die ihn umgebende Raumzeit exakt gleich beeinflußt, wieso dann krümmt der eine die Raumzeit bis gegen unendlich, und der andere nicht?
Das ist recht einfach. Von ferne wirkt die Gravitation der Sonne auf uns, egal, ob die Sonne nun so groß ist, wie sie ist, oder sehr viel größer oder winzig klein. WIr können die Gravitationswirkung von Himmelskörper beschreiben, als wäre all ihre Masse auf einen Punkt im Zentrum konzentriert. Punktmasse sozusagen.
In der Realität nimmt die Masse aber ein Volumen ein. Und das ist der Unterschied.
Auch unsere Erde hat so eine gravitative Wirkung wie eine Punktmasse. An der Erdoberfläche beträgt die Fallbeschleunigung 9,81m/s². Weiter weg von der Erde ist dieser Wert geringer. Eben die gravitative Auswirkung ist abhängig von der Entfernung vom Erdmittelpunkt (Punktmasse für die Berechnung). Je näher wir dem Erdmittelpunkt kommen, desto schwerer müßten wir also werden, desto größer müßte der Wert der Fallbeschleunigung werden. Aber das ist nicht der Fall.
Je tiefer wir uns in die Erde eingraben, desto leichter werden wir, desto geringer wird die Fallbeschleunigung. Im Zentrum, wäre da ein Hohlraum, würden wir schwerelos sein und nirgends hinfallen. Schlicht weil die Masse der Erde in jeder Richtung von uns liegt, die Gravitation aus jeder Richtung in gleicher Stärke auf uns einwirkt.
Deswegen wird die Raumkrümmung eines Planeten oder Sterns auch so mit nem Gitternetz als Raum dargestellt. Das Netz krümmt sich, je näher es am Objekt dran ist, aber "unter" dem Objekt nimmt die Netzkrümmung wieder ab, und dírekt "unter" dem Zentrum ist es wieder eben wie weit weg vom Objekt.
Beim Schwarzen Loch nun wird die Gravitation zur stärksten der Grundkräfte / der fundamentalen Wechselwirkungen des Universums, sodaß kein Objekt mehr seine Struktur, sein Volumen behalten kann, sondern "immer kleiner zusammengequetscht" werden kann (oder muß). Das heißt, zumindest rein theoretisch, das Schwarze Loch zerquetscht sein eigenes Ausgangsmaterial sowie alles, was in es hineinfällt, auf Null Volumen. Alles versammelt sich an einem Punkt im Zentrum, der sogenannten Singularität. Wir wissen, nehmen zumindest sehr stark an, daß das nicht möglich ist, aber wir kennen eben auch nichts, das wir als "Mindestgröße" irgendwelcher "Grundbausteine" annehmen können, und kennen keine Kraft, die diese Mindestgröße gewährleisten kann. Vor allem: wir können nicht nachschauen.
Ist die Masse aber eine Punktmasse, dann kann sich die Raumzeit eben auch bis zu diesem "point zero" hin krümmen, kann die Fallbeschleunigung bis dahin immer mehr zunehmen. Und wenn wir das berechnen, dann nähert sich eben alles bis zu dieser massebehafteten Singularität mit abnehmender Entfernung hin zu unendlichen Werten.
Auch die Dichte wäre da ja unendlich. Denn Dichte ist ja Masse durch Volumen. Und bei einem Volumen von Null wäre die Dichte unendlich.
Auch wenn es gute Gründe gibt anzunehmen, daß "gefüllte" Singularitäten mit Nullvolumen unmöglich sind, so arbeiten wir ja auch sonst ganz Gut mit Punktmassen, und beim SL krümmt sich somit - rein theoretisch / hypothetisch - die Raumzeit gegen Unendlich. In der Darstellung und beim Rechnen. Wie gesagt, Nachschauen geht eh nicht.
War es das?