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Fehlende Zeit
21.07.2002 um 12:10Fehlende Zeit - Das zeitlose Phänomen Beispiele für sonderbare Überlieferungen von Lars A. Fischinger
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"Missing Time", die "Fehlende Zeit" oder "Zeitverschiebungen", sind heute feste Begriffe in der UFO- und PSI-Forschung (1). Im Zusammenhang mit Entführungen von ahnungslosen Menschen in außerirdische Raumschiffe hat dieses "Syndrom" weltweite Berühmtheit erlangt, aber die Medien ziehen über dies ernste Thema leider nur lächerliche Sendungen auf. Egal ob das öffentliche Interesse an derartigen Phänomenen als neuzeitliche "Hysterie" oder ähnliches belächelt wird, so sind auch in der religiösen Mythologie, der Märchen- und Sagenwelt und den heiligen Schriften der Juden solche Phänomene bekannt. Es ist klipp und klar falsch anzunehmen, Entführungsopfer leiden an modernen "Zivilisationskrankheiten", oder was auch immer, wenn sie behaupten, ihnen fehlen unerklärlicher weise einige Stunden! Das Phänomen "Zeit" und ihre Beeinflussung durch fremde Wesen (Engel, Geister, Feen, Elfen, Gott/Götter, Außerirdische etc.) ist in vielen globalen Überlieferungen zu finden. Die mittelalterliche Märchenwelt (2,3) kennt dies genauso wie verschiedene andere Mythen.
So ist etwa der biblische Prophet Baruch in der altjüdischen Literatur (4) mit drei sogenannten Apokryphen - außerbiblischen Büchern - vertreten. Hierbei handelt es sich um ganz erstaunliche Offenbarungen oder Apokalypsen, die bis heute überliefern, wie der Prophet Baruch von seinem Gott in den Himmel entrückt wurde. Neben den zwei heute bekannten Versionen dieser Offenbarung existiert aber noch eine "Restschrift" des Propheten, die "Reste der Worte Baruchs" oder "Nachtrag zum Propheten Jeremias" genannt wird (5). Diese jüdische Schrift ist heute in griechischer, armenischer, äthiopischer und slawischer Sprache erhalten und erzählt uns über das Leben des Propheten Jeremia um die Zeit von Jerusalems Zerstörung. Trotz umfangreicher Quellen ist leider die Zeit der Erschaffung dieses Textes bis heute ungewiß (6). Aber dennoch enthält auch dies Buch einen deutlichen Bericht einer Zeitversetzung oder Zeitverschiebung...
Baruch und der Prophet Jeremia waren Freunde und gingen gemeinsam ihren prophetischen Weg. Kurz vor der Zerstörung Jerusalems trafen sie sich auf der Stadtmauer (Kapitel 3, Vers 1), da sie dort vielleicht ein Treffen mit himmlischen Engeln hatten: Denn mit "Trompetenschall" kamen "aus dem Himmel fromme Engel mit Fackeln in den Händen, und stellten sich auf die Stadtmauern." (Kapitel 3, Vers 2)
Baruch und sein Freund Jeremia waren sehr traurig über Jerusalems Zukunft, und baten die göttlichen Wesen um eine persönliche Unterredung mit Gott (Kapitel 3, Verse 3-8). Und bei dieser Besprechung erhielten die Propheten den Auftrag, alle Heiligtümer des Jerusalemer Tempels zu verstecken. Übrigens soll laut der Bibel (7) Jeremia auch die Bundeslade versteckt haben (8)
Jeremia aber hatte noch eine weitere Sorge, denn ein äthiopischer Mann namens Abimelech lag ihm sehr am Herzen, und er wollte nicht, daß er das Ende der heiligen Stadt mit ansehen muß (Kapitel 3, Vers 9). Der "Herr" zeigte durchaus Verständnis für die Bitte seines Propheten:
"Da sprach der Herr zu Jeremias: Schick ihn (Abimelech, L.A.F.) zum Weinberg des Agrippa durch den Bergweg! Und ich verberge ihn, bis ich das Volk zur Stadt zurückgeführt." (Kapitel 3, Vers 10)
Es liegt bereits hier auf der Hand, daß Jahwe einen Plan hatte, den Freund Jeremias zu "verbergen". Aus diesem Grund sollte er in die Berge geschickt werden, wo Gott ihn erwarten würde. Nachdem Jeremia mit Jahwe diesen Plan beschlossen hatte, "ging der Herr von Jeremias in den Himmel" zurück (Kapitel 3, Vers 13), und die zwei Propheten versteckten angeblich die Tempelschätze in der Erde (Kapitel 3, Vers 14).
"Am anderen Morgen schickte Jeremias Abimelech fort", so beginnt die eigentliche Überlieferung, die hier genauer beleuchtet werden soll. "Durch den Bergweg" mußte er einen Korb voll Feigen hohlen, um diesen den armen und kranken Einwohnern von Jerusalem zu geben (Kapitel 3, Verse 15-16). Ahnungslos "ging er weg, wie er ihn hieß", denn er wußte nicht, daß er in dieser Bergregion bereits von Gott erwartet wurde.
Abimelech wurde gerade noch rechtzeitig aus der Stadt geschickt, so daß er die Zerstörung nicht mit ansehen mußte (Kapitel 4, Vers 1ff.). Jeremia wurde ins babylonische Exil verschleppt und Baruch blieb weinend und trauernd in Jerusalem zurück. An dieser Stelle heißt es auch, daß Engel kamen, und diese ihm "über alles Kunde" brachten (Kapitel 4, Vers 11). Mit dieser Feststellung beginnt auch die Überlieferung der griechischen Baruchapokalypse (9), in der er heißt, daß Abimelech "durch Gottes Hand errettet ward" (Kapitel 1, Verse 3-5).
Nachdem Abimelech die Feigen gesuchte hatte, setzte der sich erschöpft unter einen schattigen Baum, um "ein wenig auszuruhen" (Kapitel 5, Vers 1). Und dann geschah das Ungewöhnliche, denn er schlief mal eben mehr als ein halbes Jahrhundert:
"Er legte auf den Korn dabei sein Haupt, und schlummerte so sechsundsechzig Jahre(!!) und wachte nicht ein einzig Mal aus seinem Schlafe auf." (Kapitel 5, Vers 2)
In der Rießler-Apokryphensammlung findet sich zu dieser außergewöhnlichen Feststellung der Schrift nicht der kleinste Kommentar. Keine Anmerkung versucht zu erklären, wie dieser Schlaf zu interpretieren ist.
An Abimelech jedenfalls waren die 66 Jahre spurlose vorüber gegangen: Er wachte wieder auf, und wollte noch etwas weiter schlummern, da er sich noch immer nicht erholt fühlte (Kapitel 5, Vers 2). Nebenbei warf er einen Blick auf seine Feigen, und diese waren "noch saftig", so daß er überlegte, eigentlich weiter schlafen zu können (Kapitel 5, Verse 3-4). Jedoch bekam Abimelech Angst, daß Jeremia ihn strafen wird, wenn er nicht bald mit den Feigen zurück kommt. Da Jeremia ihn bereits früh morgens aussandte mußte sein Auftrag eilig sein (Kapitel 5, Vers 5)...
Also ging er zurück, und ahnte dabei nicht im Geringsten, daß er 66 Jahre fort wahr. Doch dies sollte sich bald ändern, denn an Jerusalems Mauern angekommen machte er eine erschreckende Feststellung:
"Doch kennt er weder diese Stadt, noch ihre Häuser, noch seine eigene Familie. (...) Dies ist gar nicht die rechte Stadt." (Kapitel 5, Verse 7-8)
Was sollte er tun? Sicher zweifelte auch Abimelech langsam an seinem Verstand. Wo war Jerusalem?
"Ich bin verwirrt, weil ich den Bergweg ging. Ich bin gerade aus dem Schlaf erwacht. Der Kopf ist mir noch schwer; ich habe noch nicht genug geschlafen; ich bin verwirrt. Verwunderlich! Wie kann ich nur vor Jeremias sagen, ich sei verwirrt!" (Kapitel 5, Verse 9-11)
So wie es wahrscheinlich jeder von uns in einem solchen Fall getan hätte, ging er vor die Stadtmauern und "schaute nach den Merkmalen der Stadt". Da er seine Heimat sicher kannte, merkte er auch, daß dieser Ort tatsächlich Jerusalem war (Kapitel 5, Vers 12). Also ging er wieder hinein und suchte seine Angehörigen. Jerusalem hatte er aber zweifellos an dessen "Merkmalen" identifiziert, er glaubte lediglich, sich "verirrt" zu haben.
Abimelech war verzweifelt! Kein bekanntes Gesicht traf er in Jerusalem, und so ging er erneut vor die Stadt und wartete darauf, daß "der Herr mir diesen Schrecken nimmt" (Kapitel 5, Verse 13-16). Als ein Mann sich dem traurigen Abimelech nährte, und er diesen nach den Namen dieser Stadt und den Verbleib seiner Einwohner und der Propheten Baruch und Jeremia befragte, verstand Abimelech seine Situation gar nichts mehr (Kapitel 5, ab Vers 17). Denn dieser Mann war über die Fragen sehr erstaunt, und entgegnete ihm, daß Jeremia und das Volk vor langer Zeit nach Babylon deportiert wurden (Kapitel 5, Verse 19-21)! Die Antwort gefiel Abimelech überhaupt nicht, und er mußte sich zügeln den Mann nicht zu "beschimpfen" und zu "verlachen". Selbst wenn die "Wolkenbrüche" auf die Erde gefallen wären, hätte die Zeit seiner Abwesenheit "für einen Marsch nach Babel nicht gereicht", so Kapitel 5, Verse 23-24.
Abimelech erklärte dem alten Mann, daß er von Jeremia zum Feigen hohlen geschickt wurde, und in der Mittagshitze eingeschlafen sei. Seine Feigen waren aber frisch und saftig, und so war einfach keine Zeit, um das Volk nach Babel zu deportieren (Kapitel 5, Verse 25-26)! Als Beweis für seine Behauptung zeigte er dem Greisen den Korb mit den immer noch saftigen Früchten - und der Mann war mehr als erstaunt:
"Sieh! Heute sind es sechsundsechzig Jahre, seitdem das Volk nach Babylon verschleppt ist worden. Damit du siehst, mein Sohn, daß dieses wahr, schau auf das Ackerland und sieh! Sie Samen keimen erst. Die Zeit für Feigen ist noch nicht gekommen. Bedenk es wohl!" (Kapitel 5, Verse 30-31)
Jetzt verstand Abimelech was mit ihm geschehen war: Er ist vor 66 Jahren mit frischen Feigen unterwegs gewesen und schlief ein. Und als er erwachte, waren sie immer noch frisch, da er nach seinem Zeitverständnis nur kurz geschlummert hatte. Aber in der neuen Umgebung, in der er wieder erwachte, wahren gerade erst die Feigenfrüchte gepflanzt worden - er reiste durch die Zeit, in die Zukunft!
Dankbar betete er zu Gott, bis ein Engel kam und ihn nach Baruch, der ja nicht im babylonischen Exil lebte, brachte. Unter Tränen sahen sie sich wieder und konnten nicht fassen, was da geschehen war (Kapitel 6, Verse 1-9)...
Der Bericht über diese Zeitanomalie aus der kleinen Apokryphe ist sehr bedeutend. Leider findet sich in den Kommentaren von Paul Rießler keinerlei Erläuterung zu diesem Ereignis, so daß es dem Apokryphenleser überlassen ist, was er davon hält. Es steht jedoch außer Frage, daß Überlieferungen über Zeitversetzungen und ähnliches in der Mythologie uralt sind und auch in der mittelalterlichen Sagenwelt auftauchen. Wenn man so will enthält auch die Bibel einen Hinweis auf eine andere Zeitdimension Gottes:
"Denn tausend Jahre sind für dich / wie der Tag, der gestrige, der verging, / wie eine Wache in der Nacht." (Ps. 90,4)
Abimelech wurde bewußt von Jahwe bei seiner Suche nach Feigen erwartet, da er auch Jeremia auftrug, ihn dort hinzuschicken. Als der Äthiopier sich dann kurz hinsetze und einschlief, entrückte der "Herr" ihn von der Erde. Erst 66 Jahre später kam er wieder zurück. Für ihn war kaum Zeit vergangen, aber die Erde alterte enorm (10). Ob wir nun die Zeitspanne von 66 Jahren als korrekt annehmen können, ist fraglich, da bekanntlich im Judentum allerlei "Zahlenspielerein" eine Rolle spielen. Doch die berühmte Zahl 40 (40 Jahre Exodus, Moses Alter beim Exodusbeginn etc.) liegt hier immerhin nicht vor.
All dies - Reisen in der vierten Dimension - ist heute nicht mehr nur Spekulation, sondern inzwischen vertreten ernstzunehemende Wissenschaftler die Meinung, daß dies durchaus möglich ist (11,38). Auch Albert Einsteins Erbe, der weltberühmte Physiker und Mathematiker Prof. Dr. Stephen Howkings (Universität Cambridge), derzeit das größte Genie unserer Zeit, ist von der zukünftigen Realisierung von Zeitreisen überzeugt (12). Ob auch er das altjüdische Schrifttum kennt?
Wenn wir annehmen, UFOs sind Raumschiffe von "Außerirdischen" die durch das All fliegen, werden auch die Legenden über Zeitveschiebungen bei Kontakten mit himmlischen Wesen - wie immer sie jeweils genannt wurden und werden - verständlich (13). Hier sollen aber nicht nur vermeintlich "moderne" UFO-Entführungen mit Zeitbeeinflussung betrachtet werden, sondern einige Berichte unserer Vorfahren.
Der Äthiopier Abimelech, der zur Zeit der Zerstörung des Jerusalemer Tempels um 587 vor Christus (14,15) lebte, ist mit seinem interessanten Erlebnis der vierten Dimension nicht allein in der Geschichte. Ein altes Märchen aus Wales in Großbritannien (16,17) ist ebenfalls nicht zu verachten. Die Geschichte erzählt, wie ein zwölfjähriger Bub an einem Morgen im Juni von seinem Vater ausgeschickt wurde, um Scharfe zu hüten. Der Junge ging fröhlich seines Weges und genoß das schöne Wetter, bis er in einiger Entfernung eine Gruppe "Soldaten" erkannte. Da er sich nicht erklären konnte, warum sich zu so früher Stunde das Militär in dieser Gegend aufhielt, ging er zur "Spitze einer kleinen Erhebung", um diese Leute genauer zu beobachten.
Bereits hier bemerkte er etwas sonderbares: Die vermeintlichen "Soldaten" waren "viel zu klein" und stammten nach Meinung des Jungen offensichtlich nicht von dieser Welt! Sein Verdacht viel auf eine "Feenfamilie", von denen er zwar schon viel gehört hatte, aber sie er noch nie selber zu Gesicht bekam. Endgültig von seiner Neugier geschlagen, schlich er noch nähr an diese seltsamen Wesen heran, bis er sie eindeutig erkennen konnte: "Sie waren kleine Wesen beiderlei Geschlechts" die in einem Kreis "tanzten" und für ihn nicht zu deutende Dinge taten (18). Aber nicht nur das, denn er wurde auch Zeuge eines Erlebnisses jenseits von Raum und Zeit!
Nachdem die Feen den Jungen entdeckten, lockten sie ihn in ihren Kreis. Der junge Scharfhirte ging wie von Sinnen immer weiter in den Feenkreis hinein, bis er nicht mehr auf der Erde war! Er wurde von den Feen mit in ihre sogenannte "Anderswelt" (19) entrückt, denn "als er diesen Verlangen nachgab, fand er sich nicht länger in einem Feenring am Abhang des Gebirges, sondern in einem prächtigen Palast, indem er vor Gold und Perlen nur so funkelte (...)." (20)
Hier, in dieser fremden Welt erlebte er die fremdartigsten Dinge: Er wurde mit allen Annehmlichkeiten eines luxuriösen Lebens bewirtet und lebte in einer scheinbar perfekten Harmonie mit den Feen zusammen. Auch "Wesen aus dem kleinen Volk, denen er zuvor noch nicht begegnet war" (21) traf er in dieser Umgebung.
Machen wir einen Sprung in die "moderne" Welt des vielschichtigen UFO-Entführungsphänomens, so liegen bereits hier deutlich Parallelen auf der Hand - wie auch bei dem Bericht aus der Apokryphe. Der Junge wurde von kleinen Wesen in eine fremde Welt voller weiterer kleiner Wesen gebracht, wobei er sich gegen diese Entführung nicht wehren konnte. Dort angekommen sah er weitere Gestalten des kleinen Volkes, die er selbstverständlich ebenfalls nicht kannte. In wieweit wir die Aussagen des Märchens trauen können, die behaupten, der Scharfhirte sei in der Gesellschaft der Feen mit Wein und Essen bewirtet worden, ist fraglich. Jedoch ist deutlich, daß auch heute die Menschen, die logischerweise aus erster Hand (22,23) berichten, sie seine in der Gewalt von Außerirdischen gewesen, teilweise bizarre Szenerien schildern. Dabei ist es sehr oft zu beobachten, daß das Verhalten der Außerirdischen offenbar keinerlei nachvollziehbaren Sinn ergibt. Auch ist das Märchen unbestimmten Alters und nach dem "Stille-Post-Prinzip" in nicht mehr nachweisbarer Form verändert worden.
Dennoch ist daß Grundprinzip auch in den alten Märchen und religiösen Überlieferungen zu finden, denn auch der junge Scharfhirte kam wieder auf die Erde. Anders als die Erzählung über Abimelech, der 66 Jahre in die Zukunft reiste, kam der Bub aus dem Märchen praktisch zeitgleich wieder in seine Welt zurück und fand sich an dem Ort wieder, wo er zuvor den "Feenring" betreten hatte. Er selber meinte jedoch "viele Jahre fort gewesen zu sein, aber es waren nur wenige Minuten vergangen" (24). Auch der Gebirgsnebel hatte sich kaum verändert und seine Schafe grasten immer noch friedlich in dieser Gegend.
Es würde bei weitem den Umfang dieses Beitrages sprengen, wenn ich alle Märchen (25) über die "Anderswelt" und der dort auftretenden Zaitanomalien, sowie die Berichte über UFO-Entführungen mit zeitlicher Beeinflussung durchleuchten, aber Beispiele gibt es zuhauf.
Eine 1970 aus mündlichen Erzählungen aufgeschriebene Sage über einen Bootsmacher in Silgo (26) kennt Zeitversetzungen ebenfalls. Dieser junge Bootsbauer wollte eines Tages seine Geliebte besuchen, und viel unglücklicher weise auf den Weg dorthin in einen See, auf dessen Grund die Feenwelt lag. Ob er nun tatsächlich in einen See viel, ist völlig belanglos. Viel interessanter ist die Tatsache, der er meinte zwei Stunden in dieser Welt gewesen zu sein...als er aber unter abenteuerlichen Umständen im Haus seiner Geliebten erschien (er soll unter dem Herd hervorgekommen sein), saß dort seine Freundin weinend auf einem Stuhl. Erschrocken sah sie in der Erscheinung ihres Liebhabers einen "Geist", denn "ein ganzer Monat" war vergangen, seitdem er abends sein Haus verließ um sie zu besuchen, aber unterwegs in die "Anderswelt" gelangte!
All die Sagen und Märchen über eine fremde Welt mit fremden Wesen (27), sind heute interessanter denn je. Vor allem wenn kipp und klar von einer normalen, irdischen Zeit, und einer ungleich schneller verlaufenden, parallel existierenden Zeitdimension im Reich der Feen oder anderer Geschöpfe erzählt wird. Da die Zeit bewegter Objekte nun einmal von der Geschwindigkeit abhängig ist (28,29), dürfen auch die Erzählungen unserer Vorfahren nicht sofort als "Phantasieprodukte" okkulter, abergläubischer oder religiös motivierter Menschen beiseite gelegt werden.
Es ist aber nicht so, daß nur quellenlose Märchen solche Zeitdelationen kennen, sondern auch "Mythen" des mittelamerikanischen Stammes der Lakandonen (30), einem Volk, dessen Wurzeln bei den Mayas zu finden sind. Diese Überlieferung ist von dem Maya-Forscher Christian Rätsch aufgezeichnet worden, der sie von einem bald hundert Jahre alten Stammesweisen erzählt bekam. Die Erzählung handelt davon, wie ein Götterbote namens Äkinchob ausgesandt wurde, um Erdlinge zum obersten Gott in dem Himmel zu bringen, da dieser mit ihnen zu reden hatte. Ein Mann, Urahn genannt, wurde von diesem himmlischen Boten mit in den Himmel genommen, ohne, daß Urahn etwas davon richtig bemerkte. Er wußte nicht, ob "sie weit gingen" (31).
So wie es auch die nordeuropäische Märchenwelt kennt, wurde auch Urahn im Himmel von dem vermeintlich außerirdischen Wesen bewirtet, um dann wieder auf die Erde, in seine gewohnte Welt, gebracht zu werden. Der Götterbote Äkinchob erklärte "seinem" Erdling, daß er einen Tag warten soll, bevor er wieder zu seiner Familie geht. Auch andere, sehr verwirrende Dinge teilte der himmlische Abgesandte ihm mit, um Urahn darauf hinzuweisen: "Bemerkst Du es? Ich erzähle dir, vor wievielen Tagen du gegangen bist." Der entrückte Indianer glaubte seinem göttlichen Boten nicht sehr viel, denn nach seinem (irdischen) Zeitverständnis befand er sich höchstens einen Tag im Reich seines Gottes. Doch der Gesandte des Himmels offenbarte ihm: "Nein, mein Sohn. Es dauert einen Tag und eine Nacht und diesen Tag und zwei Nächte. Dort bei Deinem Haus, wo du wohnst, dauert es so lange, nur mein Sohn, du bemerkst es nicht." (32)
Es sind uns aber nicht nur Überlieferungen erhalten geblieben, die von Reisen in die Zukunft berichten, was theoretisch durchaus möglich ist (33), sondern auch in die Vergangenheit. Diskussionen über die zukünftigen Möglichkeiten derartiger Zeitreisen (34) werden schon lange geführt. Und die Thesen sind ebenfalls sehr vielschichtig, wie etwa das überschreiten der Lichtgeschwindigkeit, um sich so rückwärts in der Zeit zu bewegen. Aber auch "Wurmlöcher" stehen zu Debatte, die von hohen Intelligenzen vielleicht in ausreichender Größe künstlich erzeugt werden können.
Das die Zeit auch auf der Erde dann und wann, und vielleicht an beistimmten Orten eine "Verzerrung" einen sogenannten "Zeittunnel" bilden könnte, scheinen auch die PSI-Phänomen zu bestätigen (35). Jedoch wollen wir uns auf vergangene Berichte konzentrieren, in denen interessanterweise die Beeinflussung des üblichen Zeitverständnisses von fremden Wesen und nicht wie bei den PSI-Fällen durch unergründbare Naturphänomene verursacht wurde. Egal wie sie einst genannt wurden, heute sind es schlicht die "UFO-Insassen", die in der Vergangenheit unter Pseudonymen wie Götter, Feen, Engel oder Geister auftraten.
So weiß eine japanische Chronik namens "Nihongi" von einem Ereignis zu berichten, daß sich im Jahr 667 vor Christus ereignet haben soll (36). Dort heißt es, daß ein Kaiser mit dem langen Namen Kami-Yamato-Iharo-Biko mit seinen Vorfahren aus dem Himmel sprechen konnte, die mit einem Himmelschiff wieder in ihre einstige Heimat gelangten. Dabei, so die Überlieferung, reisten sie auch 1792470 Jahre(!) in die Vergangenheit! Da auch heute ernsthaft darüber debattiert wird, ob es möglich ist, in die Vergangenheit zu reisen indem man zum Beispiel die Grenze der Lichtgeschwindigkeit überschreitet (37,38), ist diese Überlieferung durchaus interessant. Denn was war das Himmelschiff, etwa ein Raumschiff von "Außerirdischen", die sich mit Überlichtgeschwindigkeit bewegten?
Auch die Legende vom Inselkind (36) läßt auf eine Zeitverschiebung schließen. Dieser Mann soll einst im Dorf Tsutukaba im Yosa-Distrikt gelebt haben und eines Tages auf das Meer heraus gefahren sein. Dort traf er ein Mädchen, mit dem er in den Himmel reiste. Schon hier wird deutlich, daß dieser Inselmann Kontakt zu einem fremden Wesen gehabt haben muß: Diese Gestalt erschien ihm lediglich wie ein schönes Mädchen, denn kein normaler Mensch konnte den Mann einfach in den Himmel entrücken...
Bei ihrer Reise in die himmlische Gegend des "Mädchens" sollen sie auch angeblich an den Sternbildern Hyaden und Plejaden, die "die acht Knaben" und "die sieben Knaben" genannt werden, vorbeigekommen sein. Hoch im unbekannten All lebte der irdische Mann nun drei Jahre mit seinem ungewöhnlichen Weib. Doch als er schließlich sehnsüchtig wieder auf die Erde gebracht wurde, erkannte er keinen Menschen in seinem Dorf. So wie es auch Abimelech nach seiner Rückkehr nach Jerusalem erging, fragte Inselkind einen Mann nach dem Verbleib seiner Familie. Doch dieser Mann erwiderte den Himmelsreisenden, daß vor über 300 Jahren ein Dorfbewohner mit Namen Inselkind auf das Meer fuhr und nie wieder kam.
Inselkind unterlag offensichtlich ebenfalls einer Zeitverschiebung, als er sich im Himmel aufhielt. Auch wenn diese Beispiele nicht mit dem heutigen "Missing Time-Phänomen" der UFO-Forschung in direkten Zusammenhang stehen, so zeugen sie dennoch von einer Beeinflussung des Raum-Zeit-Koninuums durch fremde Wesen. Wir könnten natürlich auch spekulieren, daß es unbekannt ist, ob vielleicht gerade in diesem Augenblick ein Mensch entführt wird, der aber zum Beispiel in einhundert Jahren oder in einem Monat wieder auf die Erde kommt. Denn wer weiß, wie viele der jährlich registrierten "Ich-geh’-mal-eben-Zigaretten-holen-Fälle", sprich des plötzlichen verschwinden unauffälliger Menschen, auf das Konto von UFO-Entführungen gehen. Solche Vermutungen lassen sich aber unmöglich beweisen, und entziehen sich einer genauen Analyse.
Im Jahr 1975 erschien vom Chefredakteur des chinesischen Fachbattes für UFO-Forschung, Thu (oder Zhu) Fu-Zheng, ein Beitrag über ein "modernes Märchen" (39). So wie in der Vergangenheit die Zeitdimension von Menschen durch diverse Wesen beeinflußt wurden, so geschah dies auch mit einem militärischen Wachsoldaten der "Volksbefreiungsarmee" aus der südchinesischen Yünnan Provinz, wo sie in Jianshui stationiert waren.
Die besagte Soldat war in jener Nacht mit einem Kammeraden zum Wachdienst eingeteilt, als beide ein sehr helles, riesiges Objekte in rötlich-oranger Farbe über ihren Lager bemerkten. Einer der Soldaten ging zu seinem Vorgesetzten, um den Vorfall zu melden. Doch als er wieder zurück kam, war der andere Posten verschwunden, und konnte auch nicht durch großräumige Suchaktionen wieder gefunden werden.
Einige Stunden später tauchte er in verwirrten Zustand wieder auf: Jedoch waren ihm die Kopf- und Gesichtshaare enorm gewachsen, als hätte er sie einige Wochen nicht mehr geschnitten! Auch über seinen Aufenthaltsort in den besagten Stunden konnte er keinerlei Angaben machen.
Es liegt bei diesem Fall auf der Hand, daß der gerade mal rund zwanzig Jahre zurückliegende Vorfall mit einer Zeitbeeinflussung zusammenhängt. So wie es seit Jahrtausenden berichtet wird. Und was war der unbekannte Flugkörper, den die zwei Wachmänner über ihrem Lager beobachten konnten - ein UFO!?
Auch die nur scheinbar "modernen" Berichte über Ortsversetzungen inklusive Beeinflussung der "normalen" Zeitdimension nach einer UFO-Entführung, sind seit unbestimmten Zeiten dokumentiert. Einen ganz besonderer Fall von UFO-Ortsversetzungen ist der des Argentiniers Carlos Antonio Dianz (40), der hier als Beispiel dienen soll (41,42).
Dianz lebt in Ingeneiro Blanco in der Nähe von Bahia Blanca, rund 780 Kilometer von Buenos Aires. Am frühen Morgen, um etwa 3.30 Uhr, machte Dianz Feierabend und ging sie eine Zeitung kaufen.
Fünf Stunden später - um 8.30 Uhr - wurde Dianz von einem Motorradfahrer an der Autobahn vor Buenos Aires gefunden - fast 800 Kilometer von seinem vorherigen Stadtort entfernt! Aber wie er dorthin kam, wußte Dianz selber nicht. Auch die Morgenzeitung hatte er noch bei sich.
Als Dianz in einem Krankenhaus untersucht wurde, klagte er über Symptome wie Schwindel, Margenprobleme und Appetitlosigkeit. Außerdem fehlten ihm Büschel von Kopf- und Brusthaaren. Den Ärzten berichtete er, daß er nach seinem Feierabend einen "Blitz" zu sehen glaubte und sich dann völlig gelähmt fühlte bis er bewußtlos wurde. Danach wachte er kurz wieder auf, wobei er mitbekam, wie an ihm diverse "Untersuchungen" von unbekannten Wesen vorgenommen wurden, die ihm auch die Haare ausrissen. Eben eine mehr oder weniger typische UFO-Entführung.
Jedoch stellt sich die Frage, wie gelangte er in fünf Stunden nach Buenos Aires, obwohl die Fahrt mit dem Auto gewöhnlich um die zehn Stunden dauerte? Auch nahm er nachweislich kein Flugzeug nach Buenos Aires (43). Und wenn doch, wieso sollte er sich dort in den Straßengraben legen und später den Ärzten eine derart bizarre (sie ETs sollen eine Art "Rüsselfinger" besessen haben) und unglaubwürdige Geschichte berichten?
Dieser sensationelle Fall aus Südamerika ist und bleibt bis heute ein Rätsel. Wurde Dianz von Außerirdischen in ein UFO entführt und fast 800 Kilometer von seinem Ursprungsort wieder ausgesetzt? Oder ist dies eine neuzeitliche Psychose; oder vielleicht ein Schwindel...?
Auch wenn wir fälschlicherweise annehmen, all die UFO-Kontakte, bei denen Zeitanomalien und Ortsversetzungen auftreten, sind Quatsch und erst seit kurzen bekannt, so gab es auch in Deutschland diese Kontakte - vor über 350 Jahren (44,45). Die Rede ist von Christoph Kötter, der in Langenau bei Görlitz (Oberlausitz) im Jahr 1585 geboren wurde. Am 11. Juni 1616 war er beruflich auf Reisen, als er seine erste Begegnung mit einem Engel hatte, der ihn zu einer Art "Propheten" berufen wollte.
Kötter weigerte sich zu erst, aber der himmlische Bote kontaktierte ihn immer wieder, bis er die missionarische Tätigkeit übernahm. Neben diversen Bußbotschaften vermittelte ihm der Engel auch politische Ansichten, die Kötter letztlich sogar ins Gefängnis brachten. Auch astronomische und apokalyptische Informationen, deren Inhalt mehr als zweifelhaft ist, schrieb Kötter nach seinen "Visionen" nieder. So wie heute UFO-Entführungsopfer dann und wann "Botschaften" der "Außerirdischen" mitbekommen, die quasi ein anders Weltbild vermitteln sollen, aber größtenteils nur wertloses Material darstellen, so empfing auch Kötter "himmlische Informationen". Was aber dies Beispiel mit UFO-Entführungen gemeinsam hat, ist die Tatsache, daß sich Kötter nach seinen Unterredungen mit dem "Engel" oft Kilometerweit von seinem ursprünglichen Ort entfernt wieder fand. So wie Dianz aus Argentinien!
Kötters "visionäre Wanderungen" sollen, nach dem Folkloristen Will-Erich Peuckert, eine "Reise ins Dämmerreich" gewesen sein. Was dies aber ist, bleibt fraglich. Dennoch: Kötter hatte Kontakt mit einem himmlischen Wesen, das er für einen Engel hielt. Und bei seinen Begegnungen erlebte er Ortsversetzungen.
Leider ist es heute nicht mehr möglich festzustellen, ob Kötter bei seinen außerirdischen Kontakten auch eine Zeitversetzung durchlebte. Auszuschließen ist dies allerdings nicht...
An den oben angeschnittenen Beispielen wird sehr deutlich, daß "heutige" Berichte über "Missing Time", Zeitverschiebungen und Ortsversetzungen keine "Zivilisationskrankheit" oder Erfindungen diverser Wichtigtuer oder pressefanatischer Menschen sind. Allein die Logik läßt vermuten, daß UFOs - wenn sie außerirdischen Ursprungs sind - nicht erst seit fünfzig Jahren unsere Erde heimsuchen. Die Vergangenheit hat genügend Beispiele, die von den "Randphänomenen" der UFOs zeugen. Und somit liegen auch Parallelen zwischen der Paläo-SETI und der UFO-Forschung auf der Hand.
http://www.alien.de/fischinger/Artikel11.html (Archiv-Version vom 21.08.2002)
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"Missing Time", die "Fehlende Zeit" oder "Zeitverschiebungen", sind heute feste Begriffe in der UFO- und PSI-Forschung (1). Im Zusammenhang mit Entführungen von ahnungslosen Menschen in außerirdische Raumschiffe hat dieses "Syndrom" weltweite Berühmtheit erlangt, aber die Medien ziehen über dies ernste Thema leider nur lächerliche Sendungen auf. Egal ob das öffentliche Interesse an derartigen Phänomenen als neuzeitliche "Hysterie" oder ähnliches belächelt wird, so sind auch in der religiösen Mythologie, der Märchen- und Sagenwelt und den heiligen Schriften der Juden solche Phänomene bekannt. Es ist klipp und klar falsch anzunehmen, Entführungsopfer leiden an modernen "Zivilisationskrankheiten", oder was auch immer, wenn sie behaupten, ihnen fehlen unerklärlicher weise einige Stunden! Das Phänomen "Zeit" und ihre Beeinflussung durch fremde Wesen (Engel, Geister, Feen, Elfen, Gott/Götter, Außerirdische etc.) ist in vielen globalen Überlieferungen zu finden. Die mittelalterliche Märchenwelt (2,3) kennt dies genauso wie verschiedene andere Mythen.
So ist etwa der biblische Prophet Baruch in der altjüdischen Literatur (4) mit drei sogenannten Apokryphen - außerbiblischen Büchern - vertreten. Hierbei handelt es sich um ganz erstaunliche Offenbarungen oder Apokalypsen, die bis heute überliefern, wie der Prophet Baruch von seinem Gott in den Himmel entrückt wurde. Neben den zwei heute bekannten Versionen dieser Offenbarung existiert aber noch eine "Restschrift" des Propheten, die "Reste der Worte Baruchs" oder "Nachtrag zum Propheten Jeremias" genannt wird (5). Diese jüdische Schrift ist heute in griechischer, armenischer, äthiopischer und slawischer Sprache erhalten und erzählt uns über das Leben des Propheten Jeremia um die Zeit von Jerusalems Zerstörung. Trotz umfangreicher Quellen ist leider die Zeit der Erschaffung dieses Textes bis heute ungewiß (6). Aber dennoch enthält auch dies Buch einen deutlichen Bericht einer Zeitversetzung oder Zeitverschiebung...
Baruch und der Prophet Jeremia waren Freunde und gingen gemeinsam ihren prophetischen Weg. Kurz vor der Zerstörung Jerusalems trafen sie sich auf der Stadtmauer (Kapitel 3, Vers 1), da sie dort vielleicht ein Treffen mit himmlischen Engeln hatten: Denn mit "Trompetenschall" kamen "aus dem Himmel fromme Engel mit Fackeln in den Händen, und stellten sich auf die Stadtmauern." (Kapitel 3, Vers 2)
Baruch und sein Freund Jeremia waren sehr traurig über Jerusalems Zukunft, und baten die göttlichen Wesen um eine persönliche Unterredung mit Gott (Kapitel 3, Verse 3-8). Und bei dieser Besprechung erhielten die Propheten den Auftrag, alle Heiligtümer des Jerusalemer Tempels zu verstecken. Übrigens soll laut der Bibel (7) Jeremia auch die Bundeslade versteckt haben (8)
Jeremia aber hatte noch eine weitere Sorge, denn ein äthiopischer Mann namens Abimelech lag ihm sehr am Herzen, und er wollte nicht, daß er das Ende der heiligen Stadt mit ansehen muß (Kapitel 3, Vers 9). Der "Herr" zeigte durchaus Verständnis für die Bitte seines Propheten:
"Da sprach der Herr zu Jeremias: Schick ihn (Abimelech, L.A.F.) zum Weinberg des Agrippa durch den Bergweg! Und ich verberge ihn, bis ich das Volk zur Stadt zurückgeführt." (Kapitel 3, Vers 10)
Es liegt bereits hier auf der Hand, daß Jahwe einen Plan hatte, den Freund Jeremias zu "verbergen". Aus diesem Grund sollte er in die Berge geschickt werden, wo Gott ihn erwarten würde. Nachdem Jeremia mit Jahwe diesen Plan beschlossen hatte, "ging der Herr von Jeremias in den Himmel" zurück (Kapitel 3, Vers 13), und die zwei Propheten versteckten angeblich die Tempelschätze in der Erde (Kapitel 3, Vers 14).
"Am anderen Morgen schickte Jeremias Abimelech fort", so beginnt die eigentliche Überlieferung, die hier genauer beleuchtet werden soll. "Durch den Bergweg" mußte er einen Korb voll Feigen hohlen, um diesen den armen und kranken Einwohnern von Jerusalem zu geben (Kapitel 3, Verse 15-16). Ahnungslos "ging er weg, wie er ihn hieß", denn er wußte nicht, daß er in dieser Bergregion bereits von Gott erwartet wurde.
Abimelech wurde gerade noch rechtzeitig aus der Stadt geschickt, so daß er die Zerstörung nicht mit ansehen mußte (Kapitel 4, Vers 1ff.). Jeremia wurde ins babylonische Exil verschleppt und Baruch blieb weinend und trauernd in Jerusalem zurück. An dieser Stelle heißt es auch, daß Engel kamen, und diese ihm "über alles Kunde" brachten (Kapitel 4, Vers 11). Mit dieser Feststellung beginnt auch die Überlieferung der griechischen Baruchapokalypse (9), in der er heißt, daß Abimelech "durch Gottes Hand errettet ward" (Kapitel 1, Verse 3-5).
Nachdem Abimelech die Feigen gesuchte hatte, setzte der sich erschöpft unter einen schattigen Baum, um "ein wenig auszuruhen" (Kapitel 5, Vers 1). Und dann geschah das Ungewöhnliche, denn er schlief mal eben mehr als ein halbes Jahrhundert:
"Er legte auf den Korn dabei sein Haupt, und schlummerte so sechsundsechzig Jahre(!!) und wachte nicht ein einzig Mal aus seinem Schlafe auf." (Kapitel 5, Vers 2)
In der Rießler-Apokryphensammlung findet sich zu dieser außergewöhnlichen Feststellung der Schrift nicht der kleinste Kommentar. Keine Anmerkung versucht zu erklären, wie dieser Schlaf zu interpretieren ist.
An Abimelech jedenfalls waren die 66 Jahre spurlose vorüber gegangen: Er wachte wieder auf, und wollte noch etwas weiter schlummern, da er sich noch immer nicht erholt fühlte (Kapitel 5, Vers 2). Nebenbei warf er einen Blick auf seine Feigen, und diese waren "noch saftig", so daß er überlegte, eigentlich weiter schlafen zu können (Kapitel 5, Verse 3-4). Jedoch bekam Abimelech Angst, daß Jeremia ihn strafen wird, wenn er nicht bald mit den Feigen zurück kommt. Da Jeremia ihn bereits früh morgens aussandte mußte sein Auftrag eilig sein (Kapitel 5, Vers 5)...
Also ging er zurück, und ahnte dabei nicht im Geringsten, daß er 66 Jahre fort wahr. Doch dies sollte sich bald ändern, denn an Jerusalems Mauern angekommen machte er eine erschreckende Feststellung:
"Doch kennt er weder diese Stadt, noch ihre Häuser, noch seine eigene Familie. (...) Dies ist gar nicht die rechte Stadt." (Kapitel 5, Verse 7-8)
Was sollte er tun? Sicher zweifelte auch Abimelech langsam an seinem Verstand. Wo war Jerusalem?
"Ich bin verwirrt, weil ich den Bergweg ging. Ich bin gerade aus dem Schlaf erwacht. Der Kopf ist mir noch schwer; ich habe noch nicht genug geschlafen; ich bin verwirrt. Verwunderlich! Wie kann ich nur vor Jeremias sagen, ich sei verwirrt!" (Kapitel 5, Verse 9-11)
So wie es wahrscheinlich jeder von uns in einem solchen Fall getan hätte, ging er vor die Stadtmauern und "schaute nach den Merkmalen der Stadt". Da er seine Heimat sicher kannte, merkte er auch, daß dieser Ort tatsächlich Jerusalem war (Kapitel 5, Vers 12). Also ging er wieder hinein und suchte seine Angehörigen. Jerusalem hatte er aber zweifellos an dessen "Merkmalen" identifiziert, er glaubte lediglich, sich "verirrt" zu haben.
Abimelech war verzweifelt! Kein bekanntes Gesicht traf er in Jerusalem, und so ging er erneut vor die Stadt und wartete darauf, daß "der Herr mir diesen Schrecken nimmt" (Kapitel 5, Verse 13-16). Als ein Mann sich dem traurigen Abimelech nährte, und er diesen nach den Namen dieser Stadt und den Verbleib seiner Einwohner und der Propheten Baruch und Jeremia befragte, verstand Abimelech seine Situation gar nichts mehr (Kapitel 5, ab Vers 17). Denn dieser Mann war über die Fragen sehr erstaunt, und entgegnete ihm, daß Jeremia und das Volk vor langer Zeit nach Babylon deportiert wurden (Kapitel 5, Verse 19-21)! Die Antwort gefiel Abimelech überhaupt nicht, und er mußte sich zügeln den Mann nicht zu "beschimpfen" und zu "verlachen". Selbst wenn die "Wolkenbrüche" auf die Erde gefallen wären, hätte die Zeit seiner Abwesenheit "für einen Marsch nach Babel nicht gereicht", so Kapitel 5, Verse 23-24.
Abimelech erklärte dem alten Mann, daß er von Jeremia zum Feigen hohlen geschickt wurde, und in der Mittagshitze eingeschlafen sei. Seine Feigen waren aber frisch und saftig, und so war einfach keine Zeit, um das Volk nach Babel zu deportieren (Kapitel 5, Verse 25-26)! Als Beweis für seine Behauptung zeigte er dem Greisen den Korb mit den immer noch saftigen Früchten - und der Mann war mehr als erstaunt:
"Sieh! Heute sind es sechsundsechzig Jahre, seitdem das Volk nach Babylon verschleppt ist worden. Damit du siehst, mein Sohn, daß dieses wahr, schau auf das Ackerland und sieh! Sie Samen keimen erst. Die Zeit für Feigen ist noch nicht gekommen. Bedenk es wohl!" (Kapitel 5, Verse 30-31)
Jetzt verstand Abimelech was mit ihm geschehen war: Er ist vor 66 Jahren mit frischen Feigen unterwegs gewesen und schlief ein. Und als er erwachte, waren sie immer noch frisch, da er nach seinem Zeitverständnis nur kurz geschlummert hatte. Aber in der neuen Umgebung, in der er wieder erwachte, wahren gerade erst die Feigenfrüchte gepflanzt worden - er reiste durch die Zeit, in die Zukunft!
Dankbar betete er zu Gott, bis ein Engel kam und ihn nach Baruch, der ja nicht im babylonischen Exil lebte, brachte. Unter Tränen sahen sie sich wieder und konnten nicht fassen, was da geschehen war (Kapitel 6, Verse 1-9)...
Der Bericht über diese Zeitanomalie aus der kleinen Apokryphe ist sehr bedeutend. Leider findet sich in den Kommentaren von Paul Rießler keinerlei Erläuterung zu diesem Ereignis, so daß es dem Apokryphenleser überlassen ist, was er davon hält. Es steht jedoch außer Frage, daß Überlieferungen über Zeitversetzungen und ähnliches in der Mythologie uralt sind und auch in der mittelalterlichen Sagenwelt auftauchen. Wenn man so will enthält auch die Bibel einen Hinweis auf eine andere Zeitdimension Gottes:
"Denn tausend Jahre sind für dich / wie der Tag, der gestrige, der verging, / wie eine Wache in der Nacht." (Ps. 90,4)
Abimelech wurde bewußt von Jahwe bei seiner Suche nach Feigen erwartet, da er auch Jeremia auftrug, ihn dort hinzuschicken. Als der Äthiopier sich dann kurz hinsetze und einschlief, entrückte der "Herr" ihn von der Erde. Erst 66 Jahre später kam er wieder zurück. Für ihn war kaum Zeit vergangen, aber die Erde alterte enorm (10). Ob wir nun die Zeitspanne von 66 Jahren als korrekt annehmen können, ist fraglich, da bekanntlich im Judentum allerlei "Zahlenspielerein" eine Rolle spielen. Doch die berühmte Zahl 40 (40 Jahre Exodus, Moses Alter beim Exodusbeginn etc.) liegt hier immerhin nicht vor.
All dies - Reisen in der vierten Dimension - ist heute nicht mehr nur Spekulation, sondern inzwischen vertreten ernstzunehemende Wissenschaftler die Meinung, daß dies durchaus möglich ist (11,38). Auch Albert Einsteins Erbe, der weltberühmte Physiker und Mathematiker Prof. Dr. Stephen Howkings (Universität Cambridge), derzeit das größte Genie unserer Zeit, ist von der zukünftigen Realisierung von Zeitreisen überzeugt (12). Ob auch er das altjüdische Schrifttum kennt?
Wenn wir annehmen, UFOs sind Raumschiffe von "Außerirdischen" die durch das All fliegen, werden auch die Legenden über Zeitveschiebungen bei Kontakten mit himmlischen Wesen - wie immer sie jeweils genannt wurden und werden - verständlich (13). Hier sollen aber nicht nur vermeintlich "moderne" UFO-Entführungen mit Zeitbeeinflussung betrachtet werden, sondern einige Berichte unserer Vorfahren.
Der Äthiopier Abimelech, der zur Zeit der Zerstörung des Jerusalemer Tempels um 587 vor Christus (14,15) lebte, ist mit seinem interessanten Erlebnis der vierten Dimension nicht allein in der Geschichte. Ein altes Märchen aus Wales in Großbritannien (16,17) ist ebenfalls nicht zu verachten. Die Geschichte erzählt, wie ein zwölfjähriger Bub an einem Morgen im Juni von seinem Vater ausgeschickt wurde, um Scharfe zu hüten. Der Junge ging fröhlich seines Weges und genoß das schöne Wetter, bis er in einiger Entfernung eine Gruppe "Soldaten" erkannte. Da er sich nicht erklären konnte, warum sich zu so früher Stunde das Militär in dieser Gegend aufhielt, ging er zur "Spitze einer kleinen Erhebung", um diese Leute genauer zu beobachten.
Bereits hier bemerkte er etwas sonderbares: Die vermeintlichen "Soldaten" waren "viel zu klein" und stammten nach Meinung des Jungen offensichtlich nicht von dieser Welt! Sein Verdacht viel auf eine "Feenfamilie", von denen er zwar schon viel gehört hatte, aber sie er noch nie selber zu Gesicht bekam. Endgültig von seiner Neugier geschlagen, schlich er noch nähr an diese seltsamen Wesen heran, bis er sie eindeutig erkennen konnte: "Sie waren kleine Wesen beiderlei Geschlechts" die in einem Kreis "tanzten" und für ihn nicht zu deutende Dinge taten (18). Aber nicht nur das, denn er wurde auch Zeuge eines Erlebnisses jenseits von Raum und Zeit!
Nachdem die Feen den Jungen entdeckten, lockten sie ihn in ihren Kreis. Der junge Scharfhirte ging wie von Sinnen immer weiter in den Feenkreis hinein, bis er nicht mehr auf der Erde war! Er wurde von den Feen mit in ihre sogenannte "Anderswelt" (19) entrückt, denn "als er diesen Verlangen nachgab, fand er sich nicht länger in einem Feenring am Abhang des Gebirges, sondern in einem prächtigen Palast, indem er vor Gold und Perlen nur so funkelte (...)." (20)
Hier, in dieser fremden Welt erlebte er die fremdartigsten Dinge: Er wurde mit allen Annehmlichkeiten eines luxuriösen Lebens bewirtet und lebte in einer scheinbar perfekten Harmonie mit den Feen zusammen. Auch "Wesen aus dem kleinen Volk, denen er zuvor noch nicht begegnet war" (21) traf er in dieser Umgebung.
Machen wir einen Sprung in die "moderne" Welt des vielschichtigen UFO-Entführungsphänomens, so liegen bereits hier deutlich Parallelen auf der Hand - wie auch bei dem Bericht aus der Apokryphe. Der Junge wurde von kleinen Wesen in eine fremde Welt voller weiterer kleiner Wesen gebracht, wobei er sich gegen diese Entführung nicht wehren konnte. Dort angekommen sah er weitere Gestalten des kleinen Volkes, die er selbstverständlich ebenfalls nicht kannte. In wieweit wir die Aussagen des Märchens trauen können, die behaupten, der Scharfhirte sei in der Gesellschaft der Feen mit Wein und Essen bewirtet worden, ist fraglich. Jedoch ist deutlich, daß auch heute die Menschen, die logischerweise aus erster Hand (22,23) berichten, sie seine in der Gewalt von Außerirdischen gewesen, teilweise bizarre Szenerien schildern. Dabei ist es sehr oft zu beobachten, daß das Verhalten der Außerirdischen offenbar keinerlei nachvollziehbaren Sinn ergibt. Auch ist das Märchen unbestimmten Alters und nach dem "Stille-Post-Prinzip" in nicht mehr nachweisbarer Form verändert worden.
Dennoch ist daß Grundprinzip auch in den alten Märchen und religiösen Überlieferungen zu finden, denn auch der junge Scharfhirte kam wieder auf die Erde. Anders als die Erzählung über Abimelech, der 66 Jahre in die Zukunft reiste, kam der Bub aus dem Märchen praktisch zeitgleich wieder in seine Welt zurück und fand sich an dem Ort wieder, wo er zuvor den "Feenring" betreten hatte. Er selber meinte jedoch "viele Jahre fort gewesen zu sein, aber es waren nur wenige Minuten vergangen" (24). Auch der Gebirgsnebel hatte sich kaum verändert und seine Schafe grasten immer noch friedlich in dieser Gegend.
Es würde bei weitem den Umfang dieses Beitrages sprengen, wenn ich alle Märchen (25) über die "Anderswelt" und der dort auftretenden Zaitanomalien, sowie die Berichte über UFO-Entführungen mit zeitlicher Beeinflussung durchleuchten, aber Beispiele gibt es zuhauf.
Eine 1970 aus mündlichen Erzählungen aufgeschriebene Sage über einen Bootsmacher in Silgo (26) kennt Zeitversetzungen ebenfalls. Dieser junge Bootsbauer wollte eines Tages seine Geliebte besuchen, und viel unglücklicher weise auf den Weg dorthin in einen See, auf dessen Grund die Feenwelt lag. Ob er nun tatsächlich in einen See viel, ist völlig belanglos. Viel interessanter ist die Tatsache, der er meinte zwei Stunden in dieser Welt gewesen zu sein...als er aber unter abenteuerlichen Umständen im Haus seiner Geliebten erschien (er soll unter dem Herd hervorgekommen sein), saß dort seine Freundin weinend auf einem Stuhl. Erschrocken sah sie in der Erscheinung ihres Liebhabers einen "Geist", denn "ein ganzer Monat" war vergangen, seitdem er abends sein Haus verließ um sie zu besuchen, aber unterwegs in die "Anderswelt" gelangte!
All die Sagen und Märchen über eine fremde Welt mit fremden Wesen (27), sind heute interessanter denn je. Vor allem wenn kipp und klar von einer normalen, irdischen Zeit, und einer ungleich schneller verlaufenden, parallel existierenden Zeitdimension im Reich der Feen oder anderer Geschöpfe erzählt wird. Da die Zeit bewegter Objekte nun einmal von der Geschwindigkeit abhängig ist (28,29), dürfen auch die Erzählungen unserer Vorfahren nicht sofort als "Phantasieprodukte" okkulter, abergläubischer oder religiös motivierter Menschen beiseite gelegt werden.
Es ist aber nicht so, daß nur quellenlose Märchen solche Zeitdelationen kennen, sondern auch "Mythen" des mittelamerikanischen Stammes der Lakandonen (30), einem Volk, dessen Wurzeln bei den Mayas zu finden sind. Diese Überlieferung ist von dem Maya-Forscher Christian Rätsch aufgezeichnet worden, der sie von einem bald hundert Jahre alten Stammesweisen erzählt bekam. Die Erzählung handelt davon, wie ein Götterbote namens Äkinchob ausgesandt wurde, um Erdlinge zum obersten Gott in dem Himmel zu bringen, da dieser mit ihnen zu reden hatte. Ein Mann, Urahn genannt, wurde von diesem himmlischen Boten mit in den Himmel genommen, ohne, daß Urahn etwas davon richtig bemerkte. Er wußte nicht, ob "sie weit gingen" (31).
So wie es auch die nordeuropäische Märchenwelt kennt, wurde auch Urahn im Himmel von dem vermeintlich außerirdischen Wesen bewirtet, um dann wieder auf die Erde, in seine gewohnte Welt, gebracht zu werden. Der Götterbote Äkinchob erklärte "seinem" Erdling, daß er einen Tag warten soll, bevor er wieder zu seiner Familie geht. Auch andere, sehr verwirrende Dinge teilte der himmlische Abgesandte ihm mit, um Urahn darauf hinzuweisen: "Bemerkst Du es? Ich erzähle dir, vor wievielen Tagen du gegangen bist." Der entrückte Indianer glaubte seinem göttlichen Boten nicht sehr viel, denn nach seinem (irdischen) Zeitverständnis befand er sich höchstens einen Tag im Reich seines Gottes. Doch der Gesandte des Himmels offenbarte ihm: "Nein, mein Sohn. Es dauert einen Tag und eine Nacht und diesen Tag und zwei Nächte. Dort bei Deinem Haus, wo du wohnst, dauert es so lange, nur mein Sohn, du bemerkst es nicht." (32)
Es sind uns aber nicht nur Überlieferungen erhalten geblieben, die von Reisen in die Zukunft berichten, was theoretisch durchaus möglich ist (33), sondern auch in die Vergangenheit. Diskussionen über die zukünftigen Möglichkeiten derartiger Zeitreisen (34) werden schon lange geführt. Und die Thesen sind ebenfalls sehr vielschichtig, wie etwa das überschreiten der Lichtgeschwindigkeit, um sich so rückwärts in der Zeit zu bewegen. Aber auch "Wurmlöcher" stehen zu Debatte, die von hohen Intelligenzen vielleicht in ausreichender Größe künstlich erzeugt werden können.
Das die Zeit auch auf der Erde dann und wann, und vielleicht an beistimmten Orten eine "Verzerrung" einen sogenannten "Zeittunnel" bilden könnte, scheinen auch die PSI-Phänomen zu bestätigen (35). Jedoch wollen wir uns auf vergangene Berichte konzentrieren, in denen interessanterweise die Beeinflussung des üblichen Zeitverständnisses von fremden Wesen und nicht wie bei den PSI-Fällen durch unergründbare Naturphänomene verursacht wurde. Egal wie sie einst genannt wurden, heute sind es schlicht die "UFO-Insassen", die in der Vergangenheit unter Pseudonymen wie Götter, Feen, Engel oder Geister auftraten.
So weiß eine japanische Chronik namens "Nihongi" von einem Ereignis zu berichten, daß sich im Jahr 667 vor Christus ereignet haben soll (36). Dort heißt es, daß ein Kaiser mit dem langen Namen Kami-Yamato-Iharo-Biko mit seinen Vorfahren aus dem Himmel sprechen konnte, die mit einem Himmelschiff wieder in ihre einstige Heimat gelangten. Dabei, so die Überlieferung, reisten sie auch 1792470 Jahre(!) in die Vergangenheit! Da auch heute ernsthaft darüber debattiert wird, ob es möglich ist, in die Vergangenheit zu reisen indem man zum Beispiel die Grenze der Lichtgeschwindigkeit überschreitet (37,38), ist diese Überlieferung durchaus interessant. Denn was war das Himmelschiff, etwa ein Raumschiff von "Außerirdischen", die sich mit Überlichtgeschwindigkeit bewegten?
Auch die Legende vom Inselkind (36) läßt auf eine Zeitverschiebung schließen. Dieser Mann soll einst im Dorf Tsutukaba im Yosa-Distrikt gelebt haben und eines Tages auf das Meer heraus gefahren sein. Dort traf er ein Mädchen, mit dem er in den Himmel reiste. Schon hier wird deutlich, daß dieser Inselmann Kontakt zu einem fremden Wesen gehabt haben muß: Diese Gestalt erschien ihm lediglich wie ein schönes Mädchen, denn kein normaler Mensch konnte den Mann einfach in den Himmel entrücken...
Bei ihrer Reise in die himmlische Gegend des "Mädchens" sollen sie auch angeblich an den Sternbildern Hyaden und Plejaden, die "die acht Knaben" und "die sieben Knaben" genannt werden, vorbeigekommen sein. Hoch im unbekannten All lebte der irdische Mann nun drei Jahre mit seinem ungewöhnlichen Weib. Doch als er schließlich sehnsüchtig wieder auf die Erde gebracht wurde, erkannte er keinen Menschen in seinem Dorf. So wie es auch Abimelech nach seiner Rückkehr nach Jerusalem erging, fragte Inselkind einen Mann nach dem Verbleib seiner Familie. Doch dieser Mann erwiderte den Himmelsreisenden, daß vor über 300 Jahren ein Dorfbewohner mit Namen Inselkind auf das Meer fuhr und nie wieder kam.
Inselkind unterlag offensichtlich ebenfalls einer Zeitverschiebung, als er sich im Himmel aufhielt. Auch wenn diese Beispiele nicht mit dem heutigen "Missing Time-Phänomen" der UFO-Forschung in direkten Zusammenhang stehen, so zeugen sie dennoch von einer Beeinflussung des Raum-Zeit-Koninuums durch fremde Wesen. Wir könnten natürlich auch spekulieren, daß es unbekannt ist, ob vielleicht gerade in diesem Augenblick ein Mensch entführt wird, der aber zum Beispiel in einhundert Jahren oder in einem Monat wieder auf die Erde kommt. Denn wer weiß, wie viele der jährlich registrierten "Ich-geh’-mal-eben-Zigaretten-holen-Fälle", sprich des plötzlichen verschwinden unauffälliger Menschen, auf das Konto von UFO-Entführungen gehen. Solche Vermutungen lassen sich aber unmöglich beweisen, und entziehen sich einer genauen Analyse.
Im Jahr 1975 erschien vom Chefredakteur des chinesischen Fachbattes für UFO-Forschung, Thu (oder Zhu) Fu-Zheng, ein Beitrag über ein "modernes Märchen" (39). So wie in der Vergangenheit die Zeitdimension von Menschen durch diverse Wesen beeinflußt wurden, so geschah dies auch mit einem militärischen Wachsoldaten der "Volksbefreiungsarmee" aus der südchinesischen Yünnan Provinz, wo sie in Jianshui stationiert waren.
Die besagte Soldat war in jener Nacht mit einem Kammeraden zum Wachdienst eingeteilt, als beide ein sehr helles, riesiges Objekte in rötlich-oranger Farbe über ihren Lager bemerkten. Einer der Soldaten ging zu seinem Vorgesetzten, um den Vorfall zu melden. Doch als er wieder zurück kam, war der andere Posten verschwunden, und konnte auch nicht durch großräumige Suchaktionen wieder gefunden werden.
Einige Stunden später tauchte er in verwirrten Zustand wieder auf: Jedoch waren ihm die Kopf- und Gesichtshaare enorm gewachsen, als hätte er sie einige Wochen nicht mehr geschnitten! Auch über seinen Aufenthaltsort in den besagten Stunden konnte er keinerlei Angaben machen.
Es liegt bei diesem Fall auf der Hand, daß der gerade mal rund zwanzig Jahre zurückliegende Vorfall mit einer Zeitbeeinflussung zusammenhängt. So wie es seit Jahrtausenden berichtet wird. Und was war der unbekannte Flugkörper, den die zwei Wachmänner über ihrem Lager beobachten konnten - ein UFO!?
Auch die nur scheinbar "modernen" Berichte über Ortsversetzungen inklusive Beeinflussung der "normalen" Zeitdimension nach einer UFO-Entführung, sind seit unbestimmten Zeiten dokumentiert. Einen ganz besonderer Fall von UFO-Ortsversetzungen ist der des Argentiniers Carlos Antonio Dianz (40), der hier als Beispiel dienen soll (41,42).
Dianz lebt in Ingeneiro Blanco in der Nähe von Bahia Blanca, rund 780 Kilometer von Buenos Aires. Am frühen Morgen, um etwa 3.30 Uhr, machte Dianz Feierabend und ging sie eine Zeitung kaufen.
Fünf Stunden später - um 8.30 Uhr - wurde Dianz von einem Motorradfahrer an der Autobahn vor Buenos Aires gefunden - fast 800 Kilometer von seinem vorherigen Stadtort entfernt! Aber wie er dorthin kam, wußte Dianz selber nicht. Auch die Morgenzeitung hatte er noch bei sich.
Als Dianz in einem Krankenhaus untersucht wurde, klagte er über Symptome wie Schwindel, Margenprobleme und Appetitlosigkeit. Außerdem fehlten ihm Büschel von Kopf- und Brusthaaren. Den Ärzten berichtete er, daß er nach seinem Feierabend einen "Blitz" zu sehen glaubte und sich dann völlig gelähmt fühlte bis er bewußtlos wurde. Danach wachte er kurz wieder auf, wobei er mitbekam, wie an ihm diverse "Untersuchungen" von unbekannten Wesen vorgenommen wurden, die ihm auch die Haare ausrissen. Eben eine mehr oder weniger typische UFO-Entführung.
Jedoch stellt sich die Frage, wie gelangte er in fünf Stunden nach Buenos Aires, obwohl die Fahrt mit dem Auto gewöhnlich um die zehn Stunden dauerte? Auch nahm er nachweislich kein Flugzeug nach Buenos Aires (43). Und wenn doch, wieso sollte er sich dort in den Straßengraben legen und später den Ärzten eine derart bizarre (sie ETs sollen eine Art "Rüsselfinger" besessen haben) und unglaubwürdige Geschichte berichten?
Dieser sensationelle Fall aus Südamerika ist und bleibt bis heute ein Rätsel. Wurde Dianz von Außerirdischen in ein UFO entführt und fast 800 Kilometer von seinem Ursprungsort wieder ausgesetzt? Oder ist dies eine neuzeitliche Psychose; oder vielleicht ein Schwindel...?
Auch wenn wir fälschlicherweise annehmen, all die UFO-Kontakte, bei denen Zeitanomalien und Ortsversetzungen auftreten, sind Quatsch und erst seit kurzen bekannt, so gab es auch in Deutschland diese Kontakte - vor über 350 Jahren (44,45). Die Rede ist von Christoph Kötter, der in Langenau bei Görlitz (Oberlausitz) im Jahr 1585 geboren wurde. Am 11. Juni 1616 war er beruflich auf Reisen, als er seine erste Begegnung mit einem Engel hatte, der ihn zu einer Art "Propheten" berufen wollte.
Kötter weigerte sich zu erst, aber der himmlische Bote kontaktierte ihn immer wieder, bis er die missionarische Tätigkeit übernahm. Neben diversen Bußbotschaften vermittelte ihm der Engel auch politische Ansichten, die Kötter letztlich sogar ins Gefängnis brachten. Auch astronomische und apokalyptische Informationen, deren Inhalt mehr als zweifelhaft ist, schrieb Kötter nach seinen "Visionen" nieder. So wie heute UFO-Entführungsopfer dann und wann "Botschaften" der "Außerirdischen" mitbekommen, die quasi ein anders Weltbild vermitteln sollen, aber größtenteils nur wertloses Material darstellen, so empfing auch Kötter "himmlische Informationen". Was aber dies Beispiel mit UFO-Entführungen gemeinsam hat, ist die Tatsache, daß sich Kötter nach seinen Unterredungen mit dem "Engel" oft Kilometerweit von seinem ursprünglichen Ort entfernt wieder fand. So wie Dianz aus Argentinien!
Kötters "visionäre Wanderungen" sollen, nach dem Folkloristen Will-Erich Peuckert, eine "Reise ins Dämmerreich" gewesen sein. Was dies aber ist, bleibt fraglich. Dennoch: Kötter hatte Kontakt mit einem himmlischen Wesen, das er für einen Engel hielt. Und bei seinen Begegnungen erlebte er Ortsversetzungen.
Leider ist es heute nicht mehr möglich festzustellen, ob Kötter bei seinen außerirdischen Kontakten auch eine Zeitversetzung durchlebte. Auszuschließen ist dies allerdings nicht...
An den oben angeschnittenen Beispielen wird sehr deutlich, daß "heutige" Berichte über "Missing Time", Zeitverschiebungen und Ortsversetzungen keine "Zivilisationskrankheit" oder Erfindungen diverser Wichtigtuer oder pressefanatischer Menschen sind. Allein die Logik läßt vermuten, daß UFOs - wenn sie außerirdischen Ursprungs sind - nicht erst seit fünfzig Jahren unsere Erde heimsuchen. Die Vergangenheit hat genügend Beispiele, die von den "Randphänomenen" der UFOs zeugen. Und somit liegen auch Parallelen zwischen der Paläo-SETI und der UFO-Forschung auf der Hand.
http://www.alien.de/fischinger/Artikel11.html (Archiv-Version vom 21.08.2002)