Was passiert, wenn die Zeit stillsteht?

segafredo schrieb:nd würde man von außen auf deine Uhr schauen können,

Nur, dass das eben nicht geht.

segafredo schrieb:Man ja auch keinen absouten Nullpunkt bei der Temperatur erreichen und Objekte können nur auf annähernd Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden.

Wenn man das könnte, würde denn dann nicht an dem Punkt eben die Zeit stehen bleiben sozusagen?

skagerak schrieb:segafredo schrieb:
Man ja auch keinen absouten Nullpunkt bei der Temperatur erreichen und Objekte können nur auf annähernd Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden.

Wenn man das könnte, würde denn dann nicht an dem Punkt eben die Zeit stehen bleiben sozusagen?

Nein, das wäre nur bei Erreichen der Vakuumlichtgeschwindigkeit der Fall, dann ließen sich dort zeitliche Abläufe nicht mehr beobachten. Bei Geschwindigkeiten nahe c würde eine hypothetische, sich mit dem Raumreisenden mitbewegende Uhr, für den Raumreisenden hingegen normal weiterlaufen, während sie für einen relativ zu ihm ruhenden Beobachter hingegen deutlich langsamer laufen würde.

@Libertin
Denk doch mal über den Satz nach :"Perlen vor die Säue werfen"

Libertin schrieb:Nein, das wäre nur bei Erreichen der Vakuumlichtgeschwindigkeit der Fall, dann ließen sich dort zeitliche Abläufe nicht mehr beobachten.

Ja, okay.

Und um diese Erklärung kommt man denn eben nicht drum rum sozusagen:

Libertin schrieb:Bei Geschwindigkeiten nahe c würde eine hypothetische, sich mit dem Raumreisenden mitbewegende Uhr, für den Raumreisenden hingegen normal weiterlaufen, während sie für einen relativ zu ihm ruhenden Beobachter hingegen deutlich langsamer laufen würde.

...oder?

skagerak schrieb:Und um diese Erklärung kommt man denn eben nicht drum rum sozusagen:

Zitat von LibertinLibertin schrieb:
Bei Geschwindigkeiten nahe c würde eine hypothetische, sich mit dem Raumreisenden mitbewegende Uhr, für den Raumreisenden hingegen normal weiterlaufen, während sie für einen relativ zu ihm ruhenden Beobachter hingegen deutlich langsamer laufen würde.

...oder?

Relativistische Effekte wie die Zeitdilatation lassen sich halt zwangsläufig nicht umgehen, wenn es um Prozesse in physikalischen Systemen geht, die sich relativ zueinander bewegen. Vor allem, wenn es um Bewegungen nahe der LG geht, bei denen dieser Effekt besonders deutlich erkennbar wird.

Abahatschi schrieb am 09.10.2020:Du kannst gerne Dich weiter lustig machen, beschreibe das aber mit der Vierergeschwindigkeit im 4 Dimensionalen Raum, keine Sorge ich kann es lesen und verstehen.

Das mit der konstanten Geschwindigkeit c durch die Raumzeit liest man immer wieder, hier z.B. richtig gut erklärt:

https://www.reddit.com/r/askscience/comments/fjwkh/why_exactly_can_nothing_go_faster_than_the_speed/ (Archiv-Version vom 03.09.2021)

Ich habe trotzdem Bauchschmerzen mit dieser Erklärung. Das eigentliche Problem ist aus meiner Sicht die Interpretation der von dir angesprochenen Vierergeschwindigkeit.

Die Minkowski-Norm der Vierergeschwindigkeit ist |u^μ| = c. Das sieht wirklich erst mal so aus, als würde sich alles entlang von Zeit und Raum mit c bewegen. Aber ein Objekt bewegt sich eben nur relativ zu anderen Bezugssystemen, nie im eigenen Ruhesystem, dort hat es immer die Geschwindigkeit 0.

Daher spielt die Länge des Vierervektors eigentlich gar keine Rolle, nur die Richtung. Und wenn die Länge keine Rolle spielt, dann bedeutet das nur, dass Licht genau 1 Sekunde benötigt, um sich 1 Lichtsekunde weit zu bewegen. Licht bewegt sich durch die Zeit also mit 1 sec / sec, was jetzt nicht so überraschend ist. Und das gilt dann halt dementsprechend genauso für jedes Objekt.

Der Gedanke, wie das wäre wenn überhaupt keine Zeit mehr existiert, wäre auch interessant finde ich.

@Mokka77

Es wäre noch wesentlich interessanter, wenn Du Deine Gedanken ausführlicher darstellen könntest.

Ich meine, das wir Menschen uns den Begriff "Zeit" ausgedacht haben und ihn definieren. So sind der gregorianische Kalender, davor der julianische Kalender und ganz früher der sumerische Kalender und der Maya Kalender alles von Menschen erfundene Zeitmesser. Sie sollen die Zeit definieren und unterteilen. Später kam als Zeitmesser die Uhr hinzu.

Mir stellt sich die Frage, warum erfanden Menschen die Zeitmesser wie Kalender, Uhr usw. überhaupt?

Es gab doch mal eine Zeit, wo Zeit als solches einfach existierte, ohne gemessen und eingeteilt zu werden? Wie lebten die Menschen da?

Manchmal denke ich, der Mensch hat Zeitmesser und Zeiteinteiler erfunden, um die Zeit zu beherrschen und zu zähmen.

Vielleicht wurde "Zeit" als solches von den Menschen irgendwann einmal als bedrohlich empfunden, weil unerklärlich was da passiert und weil "Zeit" einem Vergänglichkeit vor Augen führt. Auch die eigene.

Mokka77 schrieb:Ich meine, das wir Menschen uns den Begriff "Zeit" ausgedacht haben und ihn definieren

Probier´s mal mit der Relativitätstheorie. Zeit als vierte Dimension, unabhängig von irgendwelchen Kalendern.

Mokka77 schrieb:Es gab doch mal eine Zeit, wo Zeit als solches einfach existierte, ohne gemessen und eingeteilt zu werden? Wie lebten die Menschen da?

Da lebten sie noch gar nicht. ;)

Hmmm....ja du hast recht. Zeit als vierte Dimension, unabhängig von irgendwelchen Kalendern.

In meiner Vorstellung gibt es noch viel mehr Dimensionen. Wenn man sich vorstellt, Dimensionen könnten sich verschieben oder verschwinden und neue Dimensionen könnten enstehen, wär für mich vorstellbar, dass die Dimension "Zeit" sich als Dimension auflöst. Vielleicht ensteht dann eine neue uns unbekannte Dimension aus der Dimension "Zeit".

Das würde jedoch voraussetzen, dass die Dimension "Zeit" keine konstante Größe ist und wandelbar.

@Mokka77
Also laut Wikipedia ist Zeit viel mehr als nur eine "Erfindung“ der Menschen:

Die Zeit beschreibt die Abfolge von Ereignissen, hat also eine eindeutige, unumkehrbare Richtung. Mit Hilfe der physikalischen Prinzipien der Thermodynamik kann diese Richtung als Zunahme der Entropie, d. h. der Unordnung in einem abgeschlossenen System, bestimmt werden. Aus einer philosophischen Perspektive beschreibt die Zeit das Fortschreiten der Gegenwart von der Vergangenheit kommend und zur Zukunft hinführend. Nach der Relativitätstheorie bildet die Zeit mit dem Raum eine vierdimensionale Raumzeit, in der die Zeit die Rolle einer Dimension einnimmt. Dabei ist der Begriff der Gegenwart nur in einem einzigen Punkt definierbar, während andere Punkte der Raumzeit, die weder in der Vergangenheit noch der Zukunft dieses Punkts liegen, als „raumartig getrennt“ von diesem Punkt bezeichnet werden.

Quelle: Wikipedia: Zeit

Mokka77 schrieb:In meiner Vorstellung gibt es noch viel mehr Dimensionen.

Das hier ist die Wissenschaftsrubrik. Hier genügt es nicht, sich etwas vorzustellen, es nicht zu prüfen, keine Belege zu haben, und dann weiter zu philosophieren.

Hier sollten zuerst die Beobachtungen eines Phänomens präsentiert, dann erst die Thesen darüber aufgestellt werden.

Außerdem erleichtert es das Diskutieren ungemein, wenn wir uns alle an die bereits bestehenden Definitionen halten, und sie nicht ohne Belege willkürlich anders verwenden.

Zur Zeit verstehen wir unter Zeit das, das @skagerak gerade verlinkt hat

dawn62 schrieb am 13.10.2020:Denk doch mal über den Satz nach :"Perlen vor die Säue werfen"

Genau das habe ich eben auch gedacht.

ich weiss nicht wie weit dein Horizont vom denken her reicht? Ist doch schön wenn man multidimensional denkt wie ich, oder?

@Mokka77
Das bleibt ganz Dir überlassen. Solange es Dein Kopf mitmacht. Und ich lasse mir auch gerne den Horizont erweitern, muss nur mit der Realität zusammen passen.

Ein (ploetzlicher) Zeitstillstand haette bestimmt eine Menge Phaemomene zur Folge.
Da ohne Zeitvergang keine Bewegung mehr moeglich, waer die Temperatur im Universum schlagartig "absolut Null", alle Sonnen kalt, alle Photonen weg und alle Materie zumeist kristallin.
Eigendlich auch kaum wieder "kurzfristig" umkehrbar- selbst wenns ein Gott mit Fingerschnippen koennte.
Als Frage: wo rechnet sich die Energie hin u. wieder her? Von daher sehe ich das Thema neben der Wissenschaft auch ein wenig Philosophisch.


:mlp:

@Syndrom
Ist aber neben der Kappe...ohne Zeit keine Bewegung. Ganz simpel.
Obwohl Philosophie da noch was finden könnte.. aber nicht die Realität 👽

Syndrom schrieb:Ein (ploetzlicher) Zeitstillstand haette bestimmt eine Menge Phaemomene zur Folge.

Ein Zeitstillstand hat gar nix zur Folge, weil es nun mal für eine Folge Zeit bräuchte.

@RogerHouston

Da es niemand bemerken koennte, macht so eine hypothetische Betrachtung nur Sinn, wenn man fuer sich ein externes Bezugssystem annimmt.

:mlp: