@Tron42 Es schweift jetzt etwas ab, aber das mit dem ‘aber noch nicht sehr lange‘ ist so nicht ganz korrekt. Wie man den römischen Beton herstellt, weiß man schon recht lange. Schließlich hat Vitruvius (1. Jh. v.d.Z. ) die grundlegende Rezeptur schon aufgeschrieben, und seine Bücher über die Architektur sind überliefert. Auch Plinius d.Ä. hat darüber berichtet. Reproduzieren kann man den römischen Beton schon länger. Ein entscheidender Zusachlagstoff, der Puzzolan, ist auch heute noch verfügbar. Die Lagerstätten werden immer noch abgebaut. Durch moderne Untersuchungen hat man natürlich noch weitere Kenntnisse über Zuschlagstoffe erlangt und festgestellt, welche Phasen sich beim Abbinden neu bilden. Dass er länger zum Abbinden benötigt als heutiger Beton, ist auch nicht neu. Was man auch schon seit längerem weiß ist, dass sich dabei sogenannte CSH- bzw. CASH-Phasen bilden wie der in der Arbeit genannte Tobermorit.
Was in der von dir erwähnten Arbeit neu ist, sind Details über eine CASH-Phase, der Al-Tobermorit, speziell zur Besetzung von Kationen auf bestimmten Gitterpositionen. Diese Phasen sind prinzipiell sehr schwierig zu untersuchen, da sie sehr klein und meist sehr schlecht kristallin sind. Da muss man mit sehr aufwändiger Technik ran, um da weiter zu kommen. Die genannte Arbeit hat also ein interessantes Detail zum Abbinden von römischem Beton in Kontakt mit Seewasser hinzugefügt, was bestimmte Eigenschaften erklärt, aber keine grundlegend neuen Erkenntnisse.
Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Ich frage mich immer noch, wie man Geopolymer und Granit in Verbindung bringen kann. Weder vom Mineralbestand noch vom Gefüge passt das. Und noch garnicht davon zu reden, was man im Dünnschliff alles sehen kann.
Wenn du die Bilder findest, wo Granit aussehen soll wie gegossen, das würde mich schon mal interessieren.