Thesa schrieb:In einer direkten Diskussion würden die, die sich in diesem Forum immer gerne überheblich über diese Glaubensrichtung äußern, wohl eher sehr alt aussehen.
@ThesaDas glaube ich nicht, zumindest nicht in allen Fällen.
Und Theorie hin oder her, es ist auf dauer auch einfach anstrengend immer wieder die gleichen Argumentationsmuster in "neuen" Gewändern (sprich neuen Inhalten) mühselig zu analysieren, wenn dann wieder sowas kommt:
"Na gut, aber da gibt es dann noch ..." und dann kommen die alten Dinge wieder auf den Tisch wie etwa der Uhrmacher, die "Lücken", die C4-Methode, Dinos die mit Menschen kuschelten, Information am Anfang etc. pp.
Zu dem ist eine Gespräch, wenn es beide weiterbringen soll, mit solcherlei Positionen einfach nicht sinnvoll. Kreationisten und ID´ler glauben das eine und Evolutionisten etwas anderes. Die einen haben keine, die anderen gute Belege. Im Kern ist ein Austausch deswegen nicht möglich, weil es hier um implizites Wissen geht. Und dieses ist Hirnphysiologisch fest verankert. Aber wie will man über neuronale Dinge mit Leuten sprechen, die davon ausgehen, das Hirn sein "nur ein Instrument, ein Vehikel für den Geist" ...
Mit, wie es mir scheint, verknöcherten, verhärteten Dualisten lässt sich leider schwer diskutieren. Und ich habe es noch nie, wirklich noch nie erlebt, dass ein ID´ler gesagt hätte:
"Och ja, vielleicht gibt es keinen Gott und ich liege hier total falsch, ist mal ein interessanter Blickwinkel ..."
aber schon sehr häufig von Wissenschaftlern (oder Wissenschaftsgläubigen):
"Ja, stimmt, ich kann nicht beweisen, dass es keinen Gott gibt, vielleicht gibt es ja einen, unwahrscheinlich aber möglich."
Wie dem auch sei, solange Schöpfungsmythen als reale Beschreibungen der äußeren Welt gesehen werden, solange kommt man auch nicht auf den Trichter, dass es in diesen Mythen nie um "die eine Realität" ging.
Es ist eine Frage der Perspektive. Die Wissenschaft nimmt, mit den Einschränkungen und Schwierigkeiten die damit verbunden sind, eine 3.Person-Perspektive ein, gerade um möglichst objektiv zu sein was die Außenwelt an geht.
Die Schöpfungsmythen der Welt sind alle empirisch entstanden, also aus der 1.Person-Perspektive. Diese nun so wie beschrieben auf "die Welt" da draußen anzuwenden ist einfach dümmlich.
Die Mythen werden für mich dann wieder interessant, wenn man die verschiedenen Schöpfungsgeschichten der Menschheit übereinander legt und sich die Pattern anschaut. Das verrät einem viel über ein kollektives, psychisches Erbe und es ist durchaus ergreifend, inspirierend und schauerlich schön, ähnliches selber erlebend nach vollziehen zu können.
Aber nein, diese aufgeschriebenen Erlebnisse von längst verstorbenen Menschen (welche natürlich auch heute noch erlebt werden können, Stichwort z.B. Grof u.a.) müssen ja unbedingt "realer" sein als die deskriptive Wissenschaft.
Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass die, welche so gegen die Evolutionstheorie und gegen Wissenschaft wettern und für welche die Wissenschaft die Welt "entzaubert" eigentlich diejenigen sind, die mit ihren letztendlich in sich geschlossenen Weltbildern/Glaubensinhalten sich vor dem Staunen und Rätseln über die Existenz flüchten und verstecken.