Suppenhahn schrieb:Im Weltall herrscht überhaupt keine Temperatur.
Ich denke, ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht. Das Universum besteht nämlich nicht nur aus Materie, sondern auch aus Strahlung. Und der Anteil der Strahlung ist ungleich höher als der Anteil an Materie.
Auf ein Materieteilchen kommen ca. 10.000.000.000 Photonen, und entsprechend ihrer Energie kann man diesen Photonen auch eine Temperatur zuordnen.
Zur Bestimmung der Temperatur des Universums orientiert man sich an den Photonen der Hintergrundstrahlung, die mit der Expansion stetig abnimmt. Heute hat das Universum eine Temperatur von ca. 2,7K. Früher, als das Universum gerade mal 380.000 Jahre alt war, lag die Temperatur noch um den Faktor 1000 höher.
Nahezu die gesamte Materie im Universum (99%) ist im Plasmazustand, also ionisiertes Gas. Alles andere, also Planeten, Exo-Planeten, Staub- und Molekülwolken, etc., hat es irgendwie geschafft, die hohe Temperatur (Energie) loszuwerden.
Das kann auf unterschiedlichste Arten erfolgen, Wärmeleitung, Konvektion, oder auch über die Emission elektromagnetischer Strahlung. Das würde an dieser Stelle aber zu weit führen.
Ein Körper im Weltraum hat aufgrund der Bewegung seiner Teilchen auch eine entsprechende Temperatur. Wärmeübertrag durch Wärmeleitung fällt schon mal aus, da keine anderen Körper/Teilchen da sind, denen man etwas von der Wärme abgeben könnte. Dumm gelaufen.
Auf Konvektionsströme hat man bei J.W. in Hinblick auf die strukturelle Integrität wohl von vorn herein verzichtet. Und darauf zu warten, bis die Temperatur über die Abstrahlung von Wärme von allein runter geht, war wegen der vergleichsweise geringen Lebensspanne der wissbegierigen Forscher wohl auch keine Option, zumal ja auch gleichzeitig von außen über Teilchen- und EM-Strahlung noch zusätzlich aufgeheizt wird.
Bleibt also nur eine Lösung übrig, J.W. muss mit geeigneten technischen Mitteln heruntergekühlt, und auf diesem Niveau gehalten werden. Und genau dafür hat man sich wohl auch entschieden.
:D