Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

@Miles1701

So wenig ich verstehen kann, wenn sich Menschen nicht impfen lassen, obwohl sie könnten, halte ich deinen Vorschlag dann doch für nicht realisierbar.
Wo zieht man denn dann die Grenze? Dann könnte man mit der gleichen Argumentation Krankheiten, die durchs Rauchen oder Alkoholkonsum verursacht werden, auch von den Patienten selbst bezahlen lassen.
Irgendwann hat das dann nichts mehr mit Sozialstaat zu tun, wenn dann Leute, auch wenn sie gewissen Teilen selbst schuld sind, auf horrenden Behandlungskosten sitzen bleiben.

yong schrieb:Leider beträgt mein Impfabstand 8 Wochen. :/

Meiner war exakt 12 Wochen. Im Endeffekt aber genau richtig. Erst Astrazeneca, dann Moderna.

Miles1701 schrieb:Sie müssen aber die Finanziellen Folgen selber tragen. Ähnlich wie Unfall ohne TÜV oder im Winter mit Sommerreifen.

Ich persönlich finde nicht, dass man das miteinander vergleichen kann. Wir gesagt, nicht jeder kann auch geimpft werden.

Nein nur weil jemand eine Mitschuld an einer Krankheit hat ist es nicht seine eigene Aufgabe die Rechnung dafür zu bezahlen, dafür ist der Sozialstaat und das Krankenversicherungssystem da. Wäre ja ziemlich schlimm, ich hatte mal einen Suizidversuch wo ich mir viele Knochengebrochen hatte und 5 Wochen im Koma lag und ein halbes Jahr Reha psychisch und physisch, ich bin Schwerbehindert und nicht erwerbsfähig wie sollte ich sowas selbst bezahlen, dass ist einfach nur lächerlich.

@Rainlove

Über was schreibst du bzw. wen schreibst du an?

@Bone02943

Über die auf der letzten Seite vorgeschlagenen Pläne, Impfverweigerer ihre Arztrechnung seobst bezahlen zu lassen.

Ach so, ja natürlich, dass macht Sinn. Sry

@nairobi

Bei mir war es Biontech / Cormirnaty . Ich bin wohl drüber, ging jedoch nicht anders. Wie geht es Dir mit den verschiedenen Wirkstoffen? Bist Du froh das die letzte Impfung Moderna war oder hätte Dir Astra nichts ausgemacht?

Rainlove schrieb:Wäre ja ziemlich schlimm, ich hatte mal einen Suizidversuch wo ich mir viele Knochengebrochen hatte und 5 Wochen im Koma lag und ein halbes Jahr Reha psychisch und physisch, ich bin Schwerbehindert und nicht erwerbsfähig wie sollte ich sowas selbst bezahlen, dass ist einfach nur lächerlich.

Das ist heftig zu lesen :(

yong schrieb:Wie geht es Dir mit den verschiedenen Wirkstoffen? Bist Du froh das die letzte Impfung Moderna war oder hätte Dir Astra nichts ausgemacht?

Wenn ich das jetzt so lese - @kleinundgrün hat heute einen interessanten Bericht verlinkt, ist es genau richtig, wie es gelaufen ist.
Zunächst habe ich es als Notlösung angesehen. Ich habe die Erstimpfung im März mit AstraZeneca erhalten. Dann kam 2 x Stopp für diese "Brühe", und dann konnte ich wählen, ob ich nochmal AstraZeneca möchte oder Moderna, da ich U60 bin.
Und ich habe mich für Moderna entschieden, weil ich für mich dachte, dass es gut sei, wenn der Körper Verschiedenes kennen lernt.
Ich bin froh, dass ich jetzt mit allem durch bin und als immunisiert gelte.
Bei Moderna hatte ich Impfeaktionen, bei AstraZeneca war nichts bei mir.

Ich glaube, dass es so kommt, dass die Impfunwilligen bald vermehrt in den Fokus geraten. Bei einigen merkt man schon den Druck den sie sich dabei ausgesetzt fühlen.
Ich bin sicher nicht gänzlich unvoreingenommen und hätte nicht das erste Versuchskaninchen zur Impfung sein wollen. Aber nach all dem was die Wissenschaft weis, sind die Impfrisiken gering und der Schutz vor Corona recht hoch.

Einer Kollegin wollte ich das neulich vermitteln. Sie hängt ein wenig alternativmedizinischen Methoden nach (stört mich natürlich nicht) und ist große Impfskeptikerin (stört mich etwas). Sie bestreitet nicht, dass die Impfung hilft. Aber sie hat Ängste vor irgendwelchen Langzeitfolgen. Die kann man vielleicht nicht zu hundert Prozent ausschließen, aber ich glaube dass auch hier das Risiko nicht höher ist, wie an einer Thrombose zu erkranken. Also so gut wie ausgeschlossen.
Wie auch immer, ich hab mich mit dieser Kollegin, mit der ich mich immer sehr gut verstand, etwas in Rage geredet. Ich habe ihr schon deutlich gesagt, was ich allgemein zu diesem Thema denke. Auch dass es bei einer Impfung nicht nur um Selbstschutz geht. Natürlich auch, dass sie niemand zwingt..... Das ganze ist vier Wochen her und hat mein gutes Verhältnis zu ihr vielleicht nachhaltig zerstört. Sie ist kratzbürstig und greift mich wegen Kleinigkeiten an. Dazu sieht es sehr danach aus, dass sie bei anderen Kollegen gegen mich intrigiert und hetzt. Da ist eine Kollegin dabei, die ebenfalls Impfskeptikerin ist. Und eine, die mich ohnehin nicht mag und die sich jetzt über eine neue Verbündete freut. Eigentlich typisch.......
Ich erspare Euch Details und hoffe, dass ich da bald wieder rauskomme.

Ich mag Euch damit sagen, führt solche Diskussionen besser nicht im Real Life. Für mich ist der Job dadurch eine echte Traktur geworden.

@Palfrader
Das schwierige ist bei solchen Diskussionen sachlich und freundlich zu bleiben, nicht dazu überzugehen dem anderen moralische Vorwürfe zu machen. Ist immer wieder ein Drahtseilakt, ich hab das auch schon ein paar mal durch.

@paxito
Da hast Du völlig recht. Damals hab ich auf meine Erstimpfung gewartet. In einer Zeit als Impfstoff noch knapp war, aber schon sehr viele dieser Impfdrängler bei irgendwelchen Fachärzten an Stoff kamen. Ich fand das sehr nervig und ungerecht.
Das war meine Gefühlslage, aus der heraus ich in diese unselige Diskussion einstieg. Aus meiner Sicht blieb ich sachlich. Sicher kam es bei ihr anders an. Wohl auch, weil es diesen gesellschaftlichen Druck gibt sich impfen zu lassen und meine Kollegin ihn wohl stärker ausgesetzt war, als ich dachte. Man muss bei diesem Thema sehr vorsichtig sein.

Edit: Ich verzichte darauf, diese Erfahrung ein zweites mal zu machen.

Ich hatte auch schon mal so ein Thema mit einem sehr guten Freund. Er fing dann plötzlich an über alle möglichen VTs zu reden, es wäre alles geplant, Merkel war auch extra in China deswegen usw, der ganze schmarren halt.
Ich hab mir das ganze angehört, mich über die Dinge beschwert die mich bei der ganzen Pandemie und dem drum herum stören, aber zu den VTs bin ich gar nicht erst eingegangen. Und ich werde dieses Thema so weit es geht auch weiterhin gar nicht erst mehr ansprechen.
Zum Glück gibt es ja genug Kritikpunkte, die völlig verständlich sind und auf die zur Not das Augenmerk gelegt werden kann.
Das ich schon geimpft bin habe ich auch noch nicht erzählt. Er denkt wohl dass die Menschen dann bald alle sterben oder so.

Schon schade, dass durch sowas wohl auch beste Freundschaften zerbrechen können. Aber deswegen belass ich es auch dabei, lass ihm seinen Glauben denn ich denke, irgendwann zeigt sich ja, dass vieles einfach nur quatsch ist. So wie auch andere dann sehen, dass von den Impfungen keine große Gefahr ausgeht, auch langfristig nicht.

Palfrader schrieb:Aus meiner Sicht blieb ich sachlich

Palfrader schrieb:ich hab mich ..., etwas in Rage geredet

siehst du diesen Widerspruch zu oben? ;)

Das sehe ich ganz genau so:

paxito schrieb:Das schwierige ist bei solchen Diskussionen sachlich und freundlich zu bleiben, nicht dazu überzugehen dem anderen moralische Vorwürfe zu machen. Ist immer wieder ein Drahtseilakt,...

Ist natürlich nicht immer so einfach - auch ganz allgemein gesehen, egal welches Thema das ist.
Wenn man von etwas überzeugt ist und dies jemand anderem nahe bringen will oder vielleicht sogar denjenigen auch überzeugen will, findet man evtl. nicht immer die richtigen Worte und Tonfall.
Man begreift ja nicht, weshalb der Andere die eigenen Argumente einfach nicht verstehen kann oder will.... und dann passierts halt schnell, dass man sich in Rage redet.

@Optimist
Ich hab glücklicher Weise im realen Leben eine sehr besänftigende Ausstrahlung, keine Ahnung woher die kommt oder warum das so ist. Hilft aber in solchen Diskussionen ungemein, einfach weil die Leute das was ich so erzähle nicht als Angriff wahrnehmen.

paxito schrieb:Hilft aber in solchen Diskussionen ungemein, einfach weil die Leute das was ich so erzähle nicht als Angriff wahrnehmen.

ganz genau. Ist auch immer wieder meine Erfahrung. Nicht umsonst heißt es eben auch "der Ton macht die Musik" :)

Ich verstehe übrigens gar nicht, weshalb in den Schulen nicht die Grundbegriffe einer guten Kommunikation oder psychologische "Mechanismen" gelehrt werden - das könnte sicher so manchen Konflikt abmildern. Aber ist natürlich ein anderes Thema - und jetzt nur mal nebenbei bemerkt.

paxito schrieb:Das schwierige ist bei solchen Diskussionen sachlich und freundlich zu bleiben, nicht dazu überzugehen dem anderen moralische Vorwürfe zu machen.

Ich halte das ganz einfach in dem ich den Leuten meinen Standpunkt sage: "Impfen hilft schwere und schwerste Krankheitsverläufe zu verhindern ( auch die mit Todesfolge), Impfen hilft die Verbreitung der Krankheit zu bremsen, die Risiken der Impfung sind ums tausendfache geringer als die Risiken der Krankheit. Impfungen im Allgemeinen haben geholfen und helfen immer noch, grausam tödliche Krankehiten auszurotten, bzw. sie behandelbar zu machen, siehen Pocken, Polio, Tetanus etc."
Mehr sage ich nicht, diskutieren tu ich auch nicht.

Wobei ich das "grausam tödliche" extra betone!

nairobi schrieb:Bei Moderna hatte ich Impfeaktionen, bei AstraZeneca war nichts bei mir.

Die zweite Impfung mit dem gleichen Impfstoff ist meist heftiger. Zusätzlich: Je älter man ist, desto weniger reagiert das Immunsystem.

Das habe ich nun ringsherum gehört. Ich bin gespannt. Am Montag bekomme ich den zweiten Schuss BionTech. In Sachsen ist das ja schon 3 Wochen nach dem ersten.

Optimist schrieb:Palfrader schrieb:
Aus meiner Sicht blieb ich sachlich
Palfrader schrieb:
ich hab mich ..., etwas in Rage geredet
siehst du diesen Widerspruch zu oben? ;)

Widerspruch? Naja. Mein Tonfall war sicher konsequent und deutlich. Von meinen Argumenten her blieb ich sachlich und sie hatte mir auf auf dieser Ebene auch fast nichts entgegen zu setzen. Sie meinte "dass sie sich eben vorerst nicht Impfen lässt, weil die Langzeitfolgen nicht erforscht sind." Es sei halt ihre Entscheidung. Ich finde diese Haltung ziemlich unsolidarisch. Denn das Risiko durch eine Impfung Schäden zu erleiden gehen viele Leute ein. Sie selber schaltet es für sich aus. Man braucht ja nicht zu überlegen, was wäre wenn jeder dieser Haltung in Anspruch nimmt.
Ich nehme an, sie hat meine Argumentation schon von vielen anderen Leuten gehört. Da wird man mit der Zeit wohl besonders dünnhäutig und fühlt sich unter Druck gesetzt.
In diesem Gespräch mit ihr habe ich ausgedrückt, dass ich die Haltung der Impfskeptiker für unsolidarisch halte. Ich habe extra nicht gesagt DU bist unsolidarisch, was sie, als Impfskeptikerin, freilich so verstand. Am Ende muss ich feststellen, dass mein Versuch nicht zu Übergriffig zu wirken, krachend gescheitert ist.

Ich denke, es macht keinen Sinn mit mit Leuten wie ihr hierzu Diskussionen zu führen. Sie wird zu diesem Thema von Gefühlen geleitet. Die bleiben wohl trotz begründeter Argumente, die sie wohl auch überall sonst (Zeitung, Nachrichten, etc.) hören lesen und sehen kann.

Palfrader schrieb:Da wird man mit der Zeit wohl besonders dünnhäutig und fühlt sich unter Druck gesetzt.

Die Frage ist wohl eher, warum sich einzelne als moralische Instanz der Gesellschaft aufspielen müssen und ständig ihre Mitmenschen meinen belehren zu müssen. Vielleicht hatte sie einfach nur keine Lust die Gründe ihrer nichtimpfung mit dir zu diskutieren. Weil sie es als genauso sinnlos und nervtötend erachtet hat. Aber Hauptsache man kann sich unter dem Deckmantel des Gutmenschen profilieren und sich feiern lassen, während man andere nieder macht.

Spekulatius666 schrieb:warum sich einzelne als moralische Instanz der Gesellschaft aufspielen

Wenn es für dich so aussieht als würden nur einzelne Menschen unserer Gesellschaft vehement für das Impfen plädieren, dann unterscheidet sich unsere Wahrnehmung ganz erheblich.

Defacto ist eine Durchimpfung eventuell noch ergänzt mit wirksamer Medikation das einzige was uns mittelfristig Normalität zurück bringt.

Deswegen werden immer mehr Menschen irgendwann das Verständnis für Impfverweigerer verlieren ganz egal welchen Argumentationsfundus die bedienen.