Die CRISPR-Methode - Neue Möglichkeiten in der Gentechnik
06.12.2018 um 14:07Jaime schrieb am 02.12.2018:Wir züchten seit Jahrtausenden Pflanzen, damit die Früchte immer größer werden, die Samen immer kleiner, die Erträge immer größer, das Fruchtfleisch immer mehr, das sie süßer werden, das Bitter- und Giftstoffe aus ihnen verschwinden, das sie haltbarer werden, schöner aussehen usw. usf. Und viele dieser Eigenschaften, wenn vielleicht auch nicht immer gleich alle dann auch noch gleichzeitig. Und du willst uns erzählen das Wissenschaftler mit Gentechnik bei Menschen nicht und vorallem nicht besser hinbekommen, was vor über 1.000 Jahren schon Bauern bei ihren Feldfrüchten, Obst, Nutztieren usw. geschafft haben?Das ist alles richtig, nur die Konsequenz der Annahme ist falsch.
Gentechnik macht nichts anderes als was wir Menschen schon seit Jahrtausenden machen. Nur eben schneller, präziser und effizienter.
Du kannst an pflanzen Millionen trial and error versuche machen und dabei sofern du gewisse regeln beachtest, lustig agieren wie du willst. Auch längerfristige Folgen, die sich durch die Epigentik erst später auftun, kannst bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Konsequenterweise müsstest du bei derartigen Versuchen die bei Menschen gemacht werden, alle Errors austilgen.Mindestens müsste man diese Menschen sterilisieren um etwaige Gesellschaftsrelevante Probleme in den Griff zu kriegen, insofern sollte die Prämisse gelten, ob und wann in welchen Dimensionen man hier eingreift.
Hier für diesen Zusammenhang mal ein Text über epigentische Regulation und der damit verbundenen Problematik.
Was reguliert die epigenetische Regulation?https://www.spektrum.de/news/was-reguliert-die-epigenetische-regulation/1563834
...
Im Verdacht hatten die Forscher ein Set von Regulationsproteinen, die Experten als Mitglieder der »CLASSY«-Genfamilie kennen: Alle wirken sie auf die Polymerase IV. Laws Team schaltete nun jeweils unterschiedliche CLASSY-Proteine aus und beobachtete, welche Auswirkungen dies auf das Methylierungsmuster des Genoms hatte. Dabei zeigte sich, dass je nach CLASSY-Proteinausfall unterschiedliche siRNA-Signale verloren gingen – und dann jeweils ein Teil des gesamten Genoms nicht mehr methyliert wurde. Das Ausschalten aller CLASSY-Regulatoren sorgte dafür, dass jegliche Methylierung genomweit ausfiel.
Auch schon ein Teilausfall der CLASSY-Familie hatte aber deutliche Konsequenzen für die Pflanzen, bei denen plötzlich höhere Aktivitäten in sonst inaktiven DNA-Abschnitten stattfanden. Die nächsten Schritte sind nun erst einmal weitere Forschung: Mit der Bestätigung, dass CLASSY-Proteine Regulatoren der epigenetischen Regulatoren sind, ist alleine noch nichts Praktisches anzufangen. In mittelfristiger Zukunft hoffen die Forscher aber einmal epigenetische Defekte besser beheben zu können, die bei Nutzpflanzen etwa Erträge minimieren. An eine medizinische Anwendung beim Menschen liegt dagegen in noch weiter Ferne – immerhin aber unterscheiden sich die epigenetischen Regulationsprozesse bei Pflanzen und Menschen überraschend wenig.
Im Anhang noch weiterführende Links, für die Begrifflichkeit, für all jene, für die es zu hoch ist.
Wikipedia: Small interfering RNA
Wikipedia: DNA-Methylierung
Wikipedia: Regulatorprotein