Nashima schrieb:Die Kosten werden drastisch sinken wenn Massen produziert werden.
Die Kosten regulieren sich über Angebot und Nachfrage. Designerbabys dürften - sobald das Verfahren risikoarm und bezüglich der erwünschten Eigenschaften hinreichend nutzeneffizient ausgereift ist - sehr begehrt sein, so dass die Nachfrage den Preis in die Höhe treibt. Da Du auf standardisierte Genome hinauswillst, die den Genpool global verschlanken bis hin zur Einförmigkeit, müsste das Angebot entsprechend ausgedünnt sein - genau genommen also nur eine einzige Variante, die dann verkauft wird.
Das wiederum ist dann nicht mehr werbewirksam zu verkaufen, da die Nachkommen dann ja ebenfalls alle uniform sind, so dass man sich dann keine "Besonderheiten" mehr leistet, sondern nur noch Dutzendware "von der Stange". Mir kommt das nicht sehr realistisch vor. Bei Nutzpflanzen und Nutztieren hat Sortenreinheit ja noch einen Zweck, aber bei Wunschkindern?
Nashima schrieb:Die Mutationsrate ist da zweitrangig.
Sofern man nicht standardisierte Embryos permanent klont, sondern die Nachkommen sich untereinander fortpflanzen lässt, ergibt sich je nach fortgeschrittener Zeit und Generationenzahl erneut eine sich steigernde Variationsbreite. Und wie gesagt: Das "wilde" Fortpflanzen müsste konsequent unterbunden werden, damit sich keine "minderwertigen" Fremdgene wieder einkreuzen, die den Zuchterfolg zunichte machen würden. Das ist ein weiterer Aspekt, der das Szenario unwahrscheinlich werden lässt.
Nashima schrieb:Bestes Beispiel Pflanzenzucht.
Pflanzen wachsen aber auf dem Acker oder im Gewächshaus und können in freier Wildbahn nicht überleben. Analog dazu müsstest Du die klonierte genetisch uniforme Menschheit in Reservaten konzentrieren, um sie sortenrein zu erhalten. Ist das realistisch?
Nashima schrieb:Das ist übertrieben
Nein, das ist die einzige Möglichkeit, um Uniformität überhaupt erst einmal zu erreichen und nachfolgend dann auch zu konservieren. Parallel dazu müsste die Ausrottung der "wild" sich fortpflanzenden Menschen erfolgen. Ein realistisches Szenario?
Nashima schrieb:Es gibt keine Modifikation die alle Gebrechen heilt das ist Utopie!
Aber es gibt erbliche Defekte, die sich über Keimbahntherapie beheben lassen. Das ist der medizinische Aspekt, der hier zum Tragen kommt. Ewige Gesundheit und Vollkommenheit bis zum letzten Atemzug ist keine Option, die beworben wird.
Nashima schrieb:Jede Modifikation hat auch ihren Preis.
Manche, nicht jede. Eine Behebung der Sichelzellanämie über Keimbahntherapie bringt zwar eine Anfälligkeit für Malaria mit sich, aber die kommt nur dort zum Tragen, wo Malaria auch verbreitet ist. Und Malariamücken lassen sich darüber hinaus mit anderen Methoden bekämpfen, so dass dieses Risiko auf ein Minimum eingrenzbar ist. Man arbeitet ja schon daran ...
Nashima schrieb:Sieht man ja an der Pflanzenzucht wie unrealistisch das ist
Wie gesagt, Pflanzenzucht mit Monokulturen ist nicht auf Menschenzucht übertragbar, wenn man bei realistischen Szenarios bleiben will. Und wie Du selbst schreibst, lassen sich wilde Gene wieder einkreuzen. Warum sollte das bei Menschen nicht auch möglich sein? Von einer genetisch uniformen Gesamtpopulation dürfen wir realistischerweise nicht ausgehen. Die große Mehrheit ist und bleibt nach wie vor "wild".
Nashima schrieb:Bleibt zu hoffen das es überschaubar bleibt.
Es wird sich so ergeben, keine Sorge.