kleinundgrün schrieb:Aber nur ein paar billionstel Sekunden lang. Dann sind die Informationen weg.
Und selbst wenn man mal unterstellt, die Verbindungen würden sich gegenseitig wieder "informieren": Warum haben dann andere Umwelteinflüsse keine Wirkung auf die Ausrichtung der Moleküle? Was ist mit vorangegangenen Infos? Werden die gelöscht? Durchs Schütteln? Was wenn ein Globulus runter fällt - ist es dann wertlos? Oder macht etwas anders?
Das sind sehr interessante Fragen und, um auch nur eine einzige näherungsweise zu beantworten (was aber nicht, bzw. wohl unzureichend nur gelingen könnte), muss man sich jede von ihnen einzeln anschauen.
Zunächst zu der von dir in Frage gestellten "Feststellung", die Verbindungen würden sich gegenseitig informieren - das ist ja schon die erste Frage, wenn man so will.
Etwas, das höchst zweifelhaft, ja, wenn nicht sogar anrüchig erscheint, wenn man es vor dem Paradigma der Naturwissenschaft betrachtet.
Da haben wir das Ursache-Wirkungs-Prinzip, gegebenenfalls noch das der Wechselwirkungen; auf jeden Fall eine Kausalkette.
Die H. dagegen geht, ähnlich wie einige Ansätze der Philosophie (oder, von mir aus, auch der Esoterik
:D) , davon aus, dass alles mit allem verbunden ist.
Kein Gegenstand, kein Lebewesen auf dieser Welt existiert isoliert (wobei "Existenz" ebenfalls wieder ein diskussionswürdiger Gegenstand ist), sondern nur, in Wechselwirkung mit anderen.
Die H. geht ferner davon aus, dass diese Wechselwirkung, in welcher die einzelnen Lebewesen und Gegenstände stehen, beeinflussen kann, zu einem Zustand hin, der von einem (krankmachenden) Ungleichgewicht zu einem (gesundmachenden) Gleichgewicht führt.
Das beanspruchen im Übrigen zahlreiche andere "Disziplinen", wenn man so will, dubiose Esosplittergruppen etc. auch für sich - dennoch, das Topic existiert, in der öffentlichen Wahrnehmung, in der alltäglichen Diskussion vom guten Leben, ja sogar in den an jeder Ecke erhältlichen Lifestyle-Magazinen (Schlagwort: "Der Mensch muss wieder zu sich selbst finden").
Nichts anderes hat die H. seit jeher im Sinn. Durch eine äußere Ursache wird das natürliche Gleichgewicht, die Harmonie des Körpers gestört - sichtbar darin in einem "Nichtfunktionieren", in einer abgeschwächten Form in einem "Minderfunktionieren".
Wie soll nun in diesem Zusammenhang Information eine Rolle spielen, bzw., wie kann es möglich sein, dass eine Information (erfolgreich) auf einer bisher unbekannten Ebene dazu beiträgt, diese Störung zu beheben?
Dazu muss man natürlich zu allererst anerkennen, dass einfache Kausalitätsprinzipien unzureichend sind (was aber nicht allzu schwer sein sollte, da, wenn man komplexere System betrachtet, diese in der Tat - und sei es nur durch die sogenannten "Wechselwirkungen" - fehlerbehaftet sind). Wenn man sich dessen bewusst ist, sollte natürlich die Frage erlaubt sein, weshalb ausgerechnet dann die H. hier einen Vorteil gegenüber "konventionellen" Wirkprinzipien bieten sollte. Tja, und damit sind wir bei einem Aspekt, den natürlich die Naturwissenschaftler ablehnen, weil dieser nicht nachweisbar, und damit beweisbar ist: Die H. orientiert sich an den beobachtbaren Symptomen, die bestimmte Stoffe, bzw. das Aussetzen von Situationen (z. B. Kontamination mit Giften) , bei Menschen bewirken - sie ordnet damit diesen Stoffen, oder auch Giften, eine bestimmte Information zu, die zu einer Reaktion führt.
Ohne die biochemischen, enzymatischen, zellulären Abläufe zu kennen, achtet sie nur darauf, was eine bestimmte "Äußerung" eines Stoffes für Folgen auf den Menschen hat.
Allein diese Beobachtung stützt die These, dass jegliche Lebensäußerung eine Folge von Information ist - alles hängt mit allem zusammen.
Damit wäre die erste Frage, wenn nicht geklärt (und es gibt natürlich gleich wieder heftigen Widerstand, ist mir eh klar
:D), so doch näherungsweise beantwortet, um mich den anderen zu widmen, brauch ich noch etwas Zeit.
:)