@lernenderDeinen Fall finde ich doch ziemlich plausibel als Beispiel für das, wie Placebos
i Kombination mit der vom Patienten als positiv empfundenen grösseren Aufmerksamkeit des Arztes wirken.
Erscheint dan die Herangehensweise plausibel, und bildet sich ein Vertrauen zum Behandelnden, dann kann es auch zu einer Heilung kommen ... aus welchen psychologischen oder physiologischen Gründen auch immer. Gerade bei psychischen Erkrankungen.
Dass auch herkömmliche Psychologen ein gutes Verhältnis zwischen Patient und Psychologe für unerlässlich halten, zeigt sich ja schon daran, dass nicht jeder Fall vom Psychologen angenommen wird, und auch die Patienten nicht jeden Psychologen akzeptieren müssen.
Wieviel Macht die Gedanken über uns und unsere Körper haben, sieht man ja gerade an den psychischen Erkrankungen, die sich auch in körperlichen Symptomen niederschlagen.
In Deinem Fall konnte schon ausgeschlossen werden, dass es sich um eine Stoffwechselerkrankung handelt, wenn ich das richtig verstanden haben. Der gefährlichste Irrtum konnte also nicht mehr begangen werden: nach der falschen Ursache zu suchen, und in die falsche Richtung zu therapieren. Einen Bekannten mit manischer Depression hätte das unentwegte, ergebnislose Forschen nach psychologischen Ursachen beinahe in den Suizid getrieben, weil da nichts zu finden war - bis eine Ärztin herausfand, dass ein Spurenelement ihm helfen kann.
Sicher wird heute zuviel operiert, werden häufig vorschnell zu starke oder die falschen Medikamente verschrieben, wo Geduld und Aufmersamkeit dasselbe bewirken könnten.
Ob ein Knie auch ohne OP sich regeneriert, und eventuell mehr oder im Falle von Verschleiss durch Sport weniger Bewegung auf Dauer mehr Erfolg verspricht, das müsste man in grösseren Feldstudien ermitteln. Dabei besteht aber auch die Gefahr, dass ein Teil der Patienten (wie meine Mutter) durch das Hinauzögern der OP umso grössere Risiken eingehen: Fortschreiten des Verschleisses, Fehlstellungen durch Vermeidungshaltung, Schmerzmittelabhängigkeit, Muskelabbau ....
Bei Psychopharmaka halte ich ein besonders scharfes Auge auf die Behandlung für angebracht. Oft wird ein Übel durch ein anderes ersetzt, die Gefahr der Verletzung von sich selbst oder anderen durch Psychosen z.B. durch die Gefahr des Suizid wegen Depressionen, Depressionen werden durch empfundene Gefühllosigkeit ersetzt.
Ich möchte ehrlicherweise nicht in den Schuhen desjenigen stecken, der die Abwägung vornehmen muss. Die geschieht oft danach, wie ein Patient "funktiniert" ... nach
normalen Maßstäben. Was der Mensch und seine Umwelt dabei jeweils auszuhalten haben - abgesehen von der Gefährdung von Leib und Leben - scheint manchmal eher "Geschmackssache".
Wie schonmal geschrieben: in meinem Dorf wurden trübsinnige, einsame alte Omas mit Valium "behandelt".
Habe ich richtig verstanden, dass Du die herkömmliche Therapie parallel weiterführst?
Ich wünsche Dir jedenfalls aus ganzem Herzen, dass die Behandlung Dir auch auf Dauer hilft.