@teardrop. teardrop. schrieb:Warum sollten sie nicht Interesse haben, ihre Gewinnspanne möglichst groß zu halten, bzw., weshalb ist das in euren Augen verwerflich?
Nichts anderes tun die Schulmedizin, bzw. die Pharmaunternehmen, die sich auf schulmedizinische Produkte spezialisiert haben, ja auch.
Das Interesse an wirtschaftlichem Gewinn ist völlig normal und nicht aus sich selbst heraus schlecht oder verurteilenswert.
Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen dem konventionellen und dem homöopathischen Zweig der Pharmaindustrie: Wirkstoff (und daher im weiteren Sinne Ethik).
In den Produkten der konventionellen Pharmaindustrie sind Wirkstoffe enthalten, in einem großen (wenn nicht sogar größten) Teil der homöopathischen Produkte nicht. In vielen Homöopathika sind noch nicht mal mehr Moleküle des angeblichen Wirkstoffes enthalten. Was man kauft ist entweder Zucker oder eine alkoholische Lösung. Die angebliche Zauberwirkung der Hochverdünnung, genau so wie das Simile-Prinzip, sind wissenschaftlich schon lange widerlegt. Die Homöopathie hat sich seit knapp 200 Jahren in der Hinsicht nicht weiterentwickelt.
Kommen wir kurz zur Frage der Ethik:
Jemand hat starke Schmerzen und sucht deswegen Hilfe.
Ist es ethisch vertretbar, ihm ein Präparat zu geben, dass nachweislich keine Wirkung hat und allenfalls, wenn man Glück hat, einen Placeboeffekt auslöst?
Oder sollte man ihm ein geprüftes Schmerzmittel geben, was in 80% der Fälle eine gute Wirkung zeigt und ihm erst einmal seine Schmerzen nehmen, bevor man ihn weiterbehandelt?
Anders gefragt:
Was ist eher vertretbar?
1.) Jemand verdient Geld mit einem Präparat, dass eine geprüfte und überprüfbare Wirkung hat.
2.) Jemand verdient Geld mit einem Präparat, dem magische Kräfte zugesprochen werden und welches keine geprüfte und überprüfbare Wirkung hat.