Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin
10.10.2022 um 00:15Nemon schrieb:Also wenn du die Frage meinst, ob da ab einem gewissen Zeitpunkt vielleicht mal jemand, der es bezahlt, nachfragt, ob man denn irgendwann mal einen homöopathisch begründeten Behandlungserfolg erwartet, ist sie recht interessant. Die H. gibt ja kein Heilungsversprechen etc.Ich meinte das tatsächlich eher aus der Perspektive eines Arztes und die damit verbundene Frage, wie lange man einen Patienten bei der Stange halten kann.
Für den Arzt stellt sich u. U. die Frage, wie lang er den Patienten bei der Stange halten kann, der ja nicht wirklich was hat. Wäre dem anders, müsste doch längst eine evidenzbasierte Therapie eingeleitet worden sein. Fragezeichen. :ask:
Das hat es der HP vielleicht einfacher.
Jeder Patient hat ja einen gewissen Anreiz, zum Arzt zu gehen. Ein Gesunder geht nur zu den üblichen Routineuntersuchungen, der braucht dann aber auch keine Homöopathie, wenn ihm nichts fehlt. Einem Kranken könnte man die Homöopathika plus ein wenig Gequatsche sicherlich andrehen, aber spätestens dann, wenn das nicht hilft, hat sich das Thema dort auch erledigt und der Griff zu richtigen Medikamenten oder die Überweisung zum Facharzt wird fällig. Die ganzen "Esoterikfuzzis", die Schulmedizin ablehnen, gehen im Zweifelsfall auch sowieso eher zum Heilpraktiker oder aber zu bekannten "Szene-Ärzten", die nichts anderes anbieten.
Aber natürlich wäre die Frage auch aus Perspektive der Krankenkasse interessant. Wie lange kann man als Arzt auf Kosten der Krankenkasse Homöopathika verschreiben, bevor da mal jemand nachhakt, ob der Patient das ganze Zeug auch wirklich benötigt? Bei Langzeitverordnungen für Rehasport o.ä. prüfen die Krankenkassen ja auch, ob es tatsächlich notwendig ist.