Thorsteen schrieb:Die schmelzen sehr, sehr langsam ab
Hast Du Ice Age II gesehen? Da taut ein eiszeitlicher Gletscher, wird aber noch am Rand aufgehalten, bis es zum Bruch kommt und eine gewaltige Flut auslöst. Is natürlich keine Histo-Doku, und so, wie dargestellt, auch arg übertrieben. Aber dennoch haben die Macher da auf ein echtes historisches Ereignis zurückgegriffen. Auch Nordamerika war in weiten Teilen von einem riesigen Eispaket bedeckt wie Europa auch. Allerdings war es hier größer, reichte weiter nach Süden. Als diese Gletschermassen abschmolzen, entstand ein riesiger Schmezwassersee, der Agassizsee, deutlich größer als die Großen Seen Nordamerikas zusammen. Dieser See konnte durch umliegende Gletscher und angrenzende Gebirge nicht abfließen. Doch schmolzen die Eismassen weiter, und so kam es mehrere Male zu enormen Abflüssen. Beim größten Event kam es zu einer globalen Abkühlung (in der Dryas-Zeit) und einem relativ schnellen Meeresspiegelanstieg.
Natürlich gab es in den Ozeanen keine "Flut", die irgendwo ins Land ausgriff wie bei nem Tsunami odgl. Das Meer stieg halt (für menschliche Wahrnehmung allmählich, kaum spürbar) an. Im Inland immerhin führte es aber durchaus zu katastrophalen Flutereignissen, hauptsächlich nach Süden hin zum Golf von Mexiko. Ein nordamerikanischer Prärie-Noah hätte vielleicht sein Heil in der Flucht nach Süden ins Aztekyptenland gesucht Hätt es natürlich nicht geschafft, da keine mastodontenbeladene Eselskarren-Arche der Welt so schnell ist wie das Wasser einer solchen Flut.
Thorsteen schrieb:Das rechte drittel ist der Gletscher der sich um einen Hügelzug in der Landschaft herum zieht. Das Wasser was man sieht ist ein Gletscherfluß, der sieht nur auf dem Bild so still aus, ist in Wirklichkeit reißend. Und so sah es wohl vor 10.000 BC in Norddeutschland aus, aber Sintfluten bekommt man damit nicht hin.
Inlandgletscher sind einer Eiszeit sind schon ne andere Hausnummer. Im Hauptfeld, vor allem im Norden, konnten die Gletschermassen sogar mehrere Kilometer hoch aufragen. In Nordeuropa und Nordamerika wurden die Kontinentalplatten durch die Auflast sogar in den äußeren Mantel gepreßt, noch heute hebt sich hier das damals von der Auflast befreite Land an.
Auch in Norddeutschland dürften die Gletscher noch 100m und höher gewesen sein, manche gehen von bis zu 1km aus.
Wurstsaten schrieb:Das Überflulten einiger Senken, wie z.B. das Schwarze Meer, was vor etwa 9000 Jahren durch den Meerwassereinbruch durch den Bosperus vollgelaufen ist, sind von den damaligen Menschen sicherlich als Sintflut wahrgenommen worden.
Was schon kurz nach Aufkommen der Idee von der Schwarzmeerflut bezweifelt wurde. Es gibt Szenarien von einem verdammt allmählichen Anstieg, und diese passen auch gut zum archäologischen und paläontologischen Befund (wann kam es in welcher Region, auf welchem Höhenniveau zum Faunenaustausch von Süß- zu Salzwasser). Direkt an der Meerenge freilich dürfte das Schauspiel der hereinbrechenden Wassermassen beeindruckend gewesen sein, womöglich stärker als beim heutigen größten Wasserfall der Welt.
Wurstsaten schrieb:Wahrscheinlich dazugedichtet als Erklärung, weil wahrscheinlich der Landengendurchbruch nicht gesehen wurde
Und warum nicht andersherum? Eine durch Regen verursachte Flut hat man erlebt, daß Wasser auch "von untern" her kam, ist das Hinzugedichtete. Ist doch total beliebig, so rum wie anders rum bei Dir.