Atlantis – prähistorische Hochkultur oder frühester Science Fiction?
08.12.2016 um 23:30@Micha007
In diesem letzten Buch geht es weniger um die Frage, ob Atlantis existierte oder nicht, sondern vor allem um die Frage, wie spätere Autoren damit umgingen. Indirekt kann man daraus (u.a.) wiederum Rückschlüsse darauf ziehen, wie Platon selbst die Sache wohl sah.
Es ist jedenfalls durchaus interessant, sich einmal einen Überblick über die antiken Autoren zu verschaffen, und dann zu vergleichen, wie uns die Rezeptionsgeschichte üblicherweise vorgestellt wird. Da gibt es doch erhebliche Unterschiede zwischen einem fundierten Gesamtbild und der üblichen Darstellung. Vor allem kann man auch sehen, dass sich die antiken Autoren gerade an den Punkten, an denen sich der moderne Mensch stört, überhaupt nicht stören.
So z.B. die 9000 Jahre in der Atlantiserzählung. Erst manche Christen bekommen damit Probleme, weil sie die Erschaffung der Welt jünger datieren. Die These, dass Platon mit den 9000 Jahren ein Fiktionssignal setzen wollte, ist jedenfalls haltlos. Die 9000 Jahre allein machen die Atlantiserzählung noch nicht zur Erfindung, so wie die 11000+x Jahre des Herodot auch Ägpyten noch nicht zur Erfindung machen. Die naheliegendste Lösung ist hier ein Irrtum im Kontext des damaligen Weltbildes. Warum Platon die 9000 Jahre hätte erfinden sollen, erschließt sich nicht. Zumal das ganze Konzept in seine Vorstellung eines zyklischen Weltbildes eingebettet war, an die er nun wirklich glaubte (es sei denn, man hält sämtliche Dialoge Platons für Erfindungen eines Zynikers).
In diesem letzten Buch geht es weniger um die Frage, ob Atlantis existierte oder nicht, sondern vor allem um die Frage, wie spätere Autoren damit umgingen. Indirekt kann man daraus (u.a.) wiederum Rückschlüsse darauf ziehen, wie Platon selbst die Sache wohl sah.
Es ist jedenfalls durchaus interessant, sich einmal einen Überblick über die antiken Autoren zu verschaffen, und dann zu vergleichen, wie uns die Rezeptionsgeschichte üblicherweise vorgestellt wird. Da gibt es doch erhebliche Unterschiede zwischen einem fundierten Gesamtbild und der üblichen Darstellung. Vor allem kann man auch sehen, dass sich die antiken Autoren gerade an den Punkten, an denen sich der moderne Mensch stört, überhaupt nicht stören.
So z.B. die 9000 Jahre in der Atlantiserzählung. Erst manche Christen bekommen damit Probleme, weil sie die Erschaffung der Welt jünger datieren. Die These, dass Platon mit den 9000 Jahren ein Fiktionssignal setzen wollte, ist jedenfalls haltlos. Die 9000 Jahre allein machen die Atlantiserzählung noch nicht zur Erfindung, so wie die 11000+x Jahre des Herodot auch Ägpyten noch nicht zur Erfindung machen. Die naheliegendste Lösung ist hier ein Irrtum im Kontext des damaligen Weltbildes. Warum Platon die 9000 Jahre hätte erfinden sollen, erschließt sich nicht. Zumal das ganze Konzept in seine Vorstellung eines zyklischen Weltbildes eingebettet war, an die er nun wirklich glaubte (es sei denn, man hält sämtliche Dialoge Platons für Erfindungen eines Zynikers).