kleinundgrün schrieb:In diesen Fällen findet diese Abwägung aber nicht statt. Sie endet bei "ich fühle ein Risiko".
Da steht doch immer irgendeine Begründung dahinter, das sind nicht einfach nur "gefühlte" Risiken. Du magst die Begründung für völlig unzulänglich halten, wir irrational oder was auch immer. Aber bei einem so präsenten Thema werden reine Gefühlsentscheidungen die absolute Ausnahme sein.
kleinundgrün schrieb:Auch das ist mathematisch bewertbar. Wer liefert wahrscheinlich bessere Werte?
Und auch da biste wieder aufs Vertrauen angewiesen. Welche Daten ziehst du heran um zu bewerten, wer die besseren Aussagen liefert? Ohne Vertrauen läuft da nichts. Ist das Vertrauen in die seriösen Quellen erschüttert - medizinische Forschung, staatliche Stellen, große Medien - wird es ziemlich leicht sich die absurdesten Weltbilder zu zimmern.
kleinundgrün schrieb:Dass asoziales Verhalten auch solches sein kann, das nicht explizit "sogar" durch ein Gesetz sanktionierbar ist.
Das meinte ich damit auch nicht. Sondern das ich jede Weltanschauung toleriere die sich innerhalb des Rahmens unserer Verfassung wiederfindet. Ich finde diesen Rahmen nämlich insgesamt sehr sinnvoll, mal ganz unabhängig von Fragen der Sanktionen. Damit toleriere ich eben auch für mich absurde Vorstellungen.
kleinundgrün schrieb:Ich kann mich auf einer Beerdigung über den Toten abfällig lustig machen und damit alle Trauernden vor den Kopf stoßen. Nicht strafbar - aber asozial.
Hm, in meinem Kopf spielen sofort die Gründe ab, warum jemand so etwas tut. Aber ja, erstmal ist es asozial. Und? Was sagt uns das jetzt über die Impfgegner?
kleinundgrün schrieb:Der soziale Konsens natürlich.
Da drehen wir uns im Kreis. Wenn jemand da ne andere Ansicht hat, aus welchen Gründen auch immer, und vom sozialen Konsens abweicht, dann ist dieses Abweichlertum doch nicht automatisch asozial.
kleinundgrün schrieb:Keine Schädigungsabsicht. Aber das in Kauf nehmen der Schädigung. So schrieb ich es.
Mit einer Absicht wäre es eben auch für mich asozial. Aber selbst eine "billigende Inkaufnahme" kann ich da nicht per se erkennen. Die meisten wirklich überzeugten Impfgegner sind ja der festen Überzeugung, Impfungen würden in irgendeiner Form schädlich sein. Oder zumindest nutzlos.
Die Ausnahme wären
@Wurstsaten krude Anthroposophen, aber selbst die reden sich ihre Absicht andere zu infizieren ja noch irgendwie schön.
Vielleicht liegt es an der Wortbedeutung von "asozial" das wir uns hier so in der Wolle haben. Für mich beschreibt das einen Charakter, der unfähig ist zu einem gemeinschaftlichen Leben, ja diese Gemeinschaft zersetzt. Das kann ich beim besten Willen nicht beim Gro der Impfgegner entdecken, bei allem Irrsinn der da eine Rolle spielt.
Wurstsaten schrieb:Ok, sagen wir, die nicht Assis sind, sind bekloppt, zumal wenn sie sich als geistige Elite verstehen, die sind eher eine geisteskranke Elite.
Wie gesagt kann es auch völlig rationale Gründe geben Impfungen abzulehnen. Man sollte sich einfach mit pauschalen Urteilen über eine Gruppe zurückhalten, die am Ende dann eben doch nicht so klein ist. Auch wenns anstrengend ist. Ich mein bin ich jetzt Impfgegner weil ich Rotaviren Impfungen für Säuglinge & Kleinkinder ablehne? (übrigens auch das nicht mal grundsätzlich)
therealproton schrieb:Wir sind eine Gemeinschaft, wir verkraften die Ausreisser!
Jop. Und es ist dann eben die gemeinsame Pflicht die anderen vom Sinnvollen zu überzeugen und nicht diese stumpf zu diskreditieren. So sollte es in einer pluralistischen Gesellschaft laufen, denke ich.