bgeoweh schrieb:Die große Mehrheit der Zunft ist schon lange auf einem mystischen "Kraft der Frau" Trip abgefahren und zieht natürlich auch solche Exemplare nach.
Jupp, das geht von Globuli aus Plazenta, gefährliche Hausgeburten, Neue Germanische Medizin - Impfleugnung ist da nur der nächste Schritt.
Hab mal etwas gegoogelt:
Es gab wohl in der Sendung "Panorama" einen Beitrag mit dem Titel "Das wirre Weltbild der Impfgegner" in dem auch eine Hebamme zu Wort kam.
Der Hebammenverband hat daraufhin eine Stellungnahme verfasst und sich von den Ansichten der interviewten Kollegin distanziert, was ich gut finde (okay, sie sprechen von einem Einzelfall, was ich nicht so recht glauben kann):
Sie stellen in dem Beitrag die Einzelmeinung einer Hebamme dar, die keinesfalls eine gängige Praxis darstellt oder beispielhaft für die Hebammen ist.
https://www.dhz-online.de/news/detail/artikel/hebammen-sind-keine-impfberaterinnen/Hier ist nochmal eine längere Stellungnahme:
(
Achtung: PDF-Datei!)
https://www.hebammenverband.de/verband/berufspolitik/stellungnahmen/index.php?eID=tx_nawsecuredl&u=0&g=0&t=1564744443&hash=157938dd66d4f43bea3f47763f6399614a55a612&file=/fileadmin/user_upload/pdf/Stellungnahmen/Stellungnahme_DHV_Nat_Aktionsplan_Masern.pdfSie sprechen darin sogar eine bekannte Problematik an:
Wir wissen, dass Eltern in der frühen Lebensphase ihrer Kinder sehr sensibel in Bezug auf
invasive Maßnahmen -wie Impfungen- sind. Genauso reagieren sie misstrauisch, wenn die
Informationen nicht von unabhängigen Stellen, sondern von den herstellenden Pharmafirmen
oder den ausführenden Berufsverbänden kommen. In diesen Fällen wird dann schon per se
fehlende Unabhängigkeit unterstellt.
Das liest sich aber irgendwie komisch:
Eltern benötigen Informationen zu Thema Impfen, die von einem unabhängigen Institut/
einer neutralen Stelle erstellt wurden. Diese sollten alle Vor- und auch mögliche Nachteile
sowohl des Impfens als auch des Nicht-Impfens darstellen. Für genauso wichtig erachten wir
es, nicht nur den Individualaspekt des Impfens zu erläutern, sondern auch den Aspekt des
Herdenschutzes. Dieser wird oft in der Argumentation außer Acht gelassen, ist aber aus
sozialen Gründen ein wichtiges Argument. Den Eltern muss es ermöglicht werden, eine
informierte und nicht nur eine gesellschaftlich/medizinisch erwünschte Entscheidung zu
treffen. Objektive und neutrale Informationen können dazu beitragen.
Was denn jetzt?
Erst wird über Herdenschutz und den sozialen Aspekt gesprochen, was gut ist, aber dann heißt es "gesellschaftlich/medizinisch gewünschte Entscheidung", das verdreht es doch wieder ins Negative, oder verstehe ich das falsch?
Aber alles in allem liest es sich vernünftig und ich habe den Eindruck, der Verband möchte etwas gegen schlechte "Ratschläge" von Hebammen tun.
Nur scheint mir, dass sie nicht so recht einschätzen können, wie viele Hebammen betroffen sind und ich weiß nicht, wie weit sie Einfluss und Überblick über ihre Mitglieder haben.
Vielleicht unterschätzen sie das Problem oder ich überschätze es, das kann ich nicht objektiv beurteilen.
Hier noch eine Stellungnahme dazu, diesmal kein PDF:
https://www.hebammenverband.de/presse/uebersicht/05062008/Das ist die im Link angesprochene Studie (
wieder ein PDF!), der Link auf der Seite funktioniert nicht mehr:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Impfstatus/weitere/Hebammen_Epid_Bull_21_2008.html?__blob=publicationFDas Bulletin ist von 2008 und die Stellungnahme oben von 2015, ob es aktuelleres gibt, weiß ich nicht.
bgeoweh schrieb:Die Vernünftigen kann man da leider an der Hand eines langjährigen Sägewerksmitarbeiters abzählen.
Den merke ich mir.
:lolcry: