Impfungen - unnötig oder unbedingt notwendig?

wuec schrieb:Nach dem Urteil des OLG dürfte er nun das Geld, das Bardens eigentlich in Impfprojekte stecken wollte, nun wieder zurückbekommen. Es habe sich nicht um eine Wette gehandelt, urteilte das OLG, sondern um eine Auslobung. Bei einer Auslobung bestimme allein der Auslobende die Regeln.

Ich muss es jetzt etwas unkonventioneller formulieren, als gewöhnlich, um meine Gefühle auszudrücken:
So eine verficke Dummscheiße!

Lanka sei als Impfgegner bekannt, sagte der Vorsitzende Richter Karl-Heinz Oleschkewitz, Bardens hätte also ahnen können, wie dieser die Nachweise bewerten würde. Und er betonte: Die Entscheidung sage rein gar nichts über die Existenz oder Nichtexistenz des Masernvirus aus...


Juristisch mag das vielleicht korrekt sein, trotzdem ein echt beschissener Tag.

Wenn man darauf klagen muß, nicht zu zahlen zu müssen, stärkt das das Vertrauen von Herrn Lanka auch nicht.

Andererseits ist Herr Lanka in eine Grauzone gestoßen, wo ein Mediziner mit der Zeit keine Ambition mehr hat, etwas zu beweisen, was eigentlich klar ist. Herr Lanke wird diese Öffentlikchkeitswahrnehmung zu seinen Gunsten auslegen und darauf vertrauen, das sich so Grenzen verwischen und die Öffentlichkeit weiter foppen.

Hätte ich Geld zuviel und wäre ich Bardens, würde ich keine Ruhe geben.

So eine verfickte Dummscheiße!

Dafür sollte man doch diesen Richter auf eine schwarze Liste für Schulmedizin setzen...

@rambaldi
Leider hat der Richter ja recht.
Es ärgert mich trotzdem maßlos...

rambaldi schrieb:Dafür sollte man doch diesen Richter auf eine schwarze Liste für Schulmedizin setzen...

Er hat sich doch inhaltlich gar nicht auf Lankas Seite geschlagen - im Gegenteil.

Unser Rechtssystem zeichnet sich gerade dadurch aus, dass auch Lankas mit den selben Maßstäben vor Gericht bewertet werden, wie alle anderen.
Auch als Richter ist man geneigt, seiner Einschätzung einer Person zu folgen, jemanden zu bevorteilen, den man sympatisch findet oder dessen Anliegen man unterstützt - da ist es eher ein Zeichen von Stärke, dem nicht zu folgen.

Im Grunde war es allen klar, wie es gemeint war (wobei ich es Lanka sehr gegönnt hätte, für seine hanebüchenen Aussagen auch bezahlen zu müssen). Das fällt fast in die Kategorie: "Wenn XY passiert, fress ich einen Besen".

@Lepus

Lepus schrieb:Leider hat der Richter ja recht.

Wieso? Er hat eine andere Bewertung getroffen als sein Vorgänger beim unterrangigen Gericht, aber letztlich ist das doch nur eine Juristenmeinung...

@rambaldi

was heißt denn hier

rambaldi schrieb:nur eine Juristenmeinung...

????

@rambaldi

Na ja, dass mit der Wette und der Auslobung klingt schon plausibel.

@DoctorWho
Na ja, mit Ruhm bekleckert hat sich der Senat meines Erachtens nicht.
Es geht sich ja lediglich um eine Formulierung, die nichts damit zu tun hat, ob der Masernvirus nun existiert oder nicht.
Lanka hatte eine Publikation gefordert, Barden hagleich mehrere geschickt z. B. die Erstisolation des Virus, elektronenmikroskopische Aufnahmen inklusive Durchmesser und sein sequenziertes Genom bis hin zur letzten Base. Das hängt damit zusammen, dass medizinische Studien und Publikationen sich meist mitTeilaspekten der Viren beschäftigen (selbst ein einfacher Virus ist so komplex, dass man darüber ein ganzes Buch schreiben kann).
Jährlich gibt es ca. 100.000 Maserntote weltweit, im nächsten Jahr dann wieder ein paar mehr, dannk des Urteils vom Senat.
Die Impfgegener werden das nicht so kommunizieren:"Wir konnten uns nur dank eines Formfehlers da rausretten" sondern so "Siehste wohl, bis heute konnte der Virus nicht schlüssig nachgewiesen werden".
Dank dieses Urteils stehts jetzt Vernunft:juristische Wortklauberei 0:1.
Schade.
Den Menschen wurde hier ein Bärendienst erwiesen.

@Heide_witzka
nun ja, aber gerichte entscheiden nun mal rechtsfragen. insoweit kommt es nicht darauf an, ob jetzt irgend jemandem ein bärendienst erwiesen wurde oder nicht. darüber, ob die rechtsfrage jetzt richtig entschieden wurde, kann man durchaus streiten, bereits die vorinstanz hat sich mit der auslegung der auslobung viel mühe gegeben, aber die kirche sollte man schon im dorf lassen und vor allem von gerichten nichts erwarten, wozu sie nun mal nicht da sind.

Heide_witzka schrieb:Die Impfgegener werden das nicht so kommunizieren:"Wir konnten uns nur dank eines Formfehlers da rausretten" sondern so "Siehste wohl, bis heute konnte der Virus nicht schlüssig nachgewiesen werden".

Die Reichsbürger vergewaltigen ebenfalls Urteile, Gesetzestexte etc. Das kann man einem Gericht kaum an lasten, dass dessen Urteile dann missbraucht werden.

Heide_witzka schrieb:Dank dieses Urteils stehts jetzt Vernunft:juristische Wortklauberei 0:1

Hier ging es doch gar nicht um Masern. Sondern um die Auslegung einer Vereinbarung.
Es kann doch nicht an gehen, dass Verträge anders ausgelegt werden, wenn sich deren Inhalte unterscheiden.

Beispiel:
Masernleugner X mietet eine Wohnung. Soll seine Meinung zu Masern nun ausschlaggebend sein, ob er eine Nebenkostenabrechnung begleichen muss oder nicht?

Es wäre nur dann ein Bärendienst gewesen, wenn sich das Gericht inhaltlich mit der Frage hätte auseinander gesetzt. Aber es ging gar nicht um Masern. Wäre das Objekt ein Porsche gewesen, sähe es nicht anders aus.

Mich wundert, dass es als Auslobung behandelt wurde. Das hätte nämlich eigentlich auch so in der Auslobung stehen müssen. Dort stand aber, so weit ich weiß, etwas von einer Wette.

Mich wudnert, dass es aus Auslobung behandelt wurde. Das hätte nämlich eigentlich auch so in der Auslobung stehen müssen. Dort stand aber, so weit ich weiß, etwas von einer Wette.

Dafür haben die Juristen den Audruck: Falsa demonstratio non nocet.

Wenn über meinem Kaufvertrag "Mietvertrag" steht, aber aus dem Inhalt eben hervor geht, dass es ein Kauf sein soll, spielt das keine Rolle.

@off-peak

nein, von wette war nicht die rede. auch das erstinstanzliche gericht geht von einer auslobung aus

Man sieht am Verlauf des Verfahrens ja dass sich die Gerichte untereinander schon nicht einig sind.
Ich hab da eigentlich mehr auf den Sieg der Vernunft gehofft, aber Fehlanzeige.
Welches Gericht nun richtig interpretiert weiss ich nicht, stehen bleibt aber wohl das Revisionsurteil.
Hoffentlich hat Barden Zeit und Lust ein Arbeit zu scheiben, die die Auslobungskriterien erfüllt.

@kleinundgrün

Nun, aus dem Inhalt ging aber, mEn, hervor, dass die Existenz des Virusses bewissen werden sollte.
Aber wie man sieht, kann man Inhalte offenbar auch anders auslegen.


@Heide_witzka

Heide_witzka schrieb:Man sieht am Verlauf des Verfahrens ja dass sich die Gerichte untereinander schon nicht einig sind.

Das hingegen ist eigentlich bedenklich.

als kann ich jetzt ein öffentliches ausschreiben mit Belohnungsversprechen machen ohne Dan was zahlen zu müssen? Ich versteh das Urteil nicht
..

@DoctorWho

Was sonst? Richter Eins war der Rechtsauffassung daß Lankas Forderung erfüllt war, Richter Zwei nicht

@Lepus
Ich finde es einfach Unsinn, wenn Lanka erst auf den Beweisen rumreitet, damit verliert,

http://blog.gwup.net/2015/03/12/masern-prozess-bardens-gewinnt-lanka-muss-zahlen/

und dann von einem Deppenrichter vom Haken gelassen wird, weil im Endeffekt ein Virenleugner leugnen darf.


@DoctorWho

DoctorWho schrieb: vor allem von gerichten nichts erwarten, wozu sie nun mal nicht da sind.

IMHO hat das erste Gericht mit Hilfe von Gutachtern entschieden, daß die von Lanka geforderte Leistung erbracht wurde, das ist im Kern etwas was Gerichte täglich machen.

@interrobang

interrobang schrieb:als kann ich jetzt ein öffentliches ausschreiben mit Belohnungsversprechen machen ohne Dan was zahlen zu müssen?

Nur wenn du ein gemeingefährlicher Spinner bist und den richtigen Richterdeppen findest...

@off-peak
Um ehrlich zu sein, kenne ich von den Urteilen nur, was davon in den Medien berichtet wurde - ich hatte nur allgemein dazu Stellung genommen, dass es nicht um die inhaltliche Frage ging (also ob es Masern gibt oder nicht), sondern ob die Anforderungen, die Janka an einen Beleg gestellt hatte, durch Bardens erfüllt wurden. Hier ist ebne der Punkt, dass Jankas letztlich bestimmen kann, wann seine Auslobung nun erfüllt ist und wann nicht. Da spielt im Grunde seine Ansicht (seine Definition) eine Rolle und keinen allgemeingültigen Regeln.

interrobang schrieb:als kann ich jetzt ein öffentliches ausschreiben mit Belohnungsversprechen machen ohne Dan was zahlen zu müssen?

Wenn Deine Anforderungen erfüllt werden, musst Du zahlen. Aber Du kannst eben die Anforderungen definieren.

@rambaldi
Geht mir auch so.
Das ist wieder nur Wasser auf die Mühlen der Spinner.