@Quana, eine Anmerkung vorweg : Ich möchte hier weder Dir noch anderen an den Karren fahren ! Mir geht es darum, dass wir durch These – Antithese zu einer gemeinsamen Synthese kommen ! Also verzichte bitte auf Bemerkungen wie „ist mir aber zu blöd, in Deinen Unwillen Zeit zu investieren.“
Meine Argumentationslinie was die Peaks betrifft geht etwas anders als die von Quana.
Quana schrieb :
Die Aussage des Arguments lautete nicht, "Die Druckwelle hat keinen Effekt auf das Mikro", sondern: "Sie hat einen bestimmten und sicheren Effekt, der ausgeblieben sein soll".
Warum gibt es kein ERSTES Signal, das dem zweiten GEWISSLICH voraus gehen mußte, nämlich den Effekt der Druckwelle auf die Mikros?
Das DSB behauptet aber, die zwei Peaks stammen von der Druckwelle :The difference in timing between the peaks, of 2.3 milliseconds, shows that a loud explosion, a sound wave originated outside the aeroplane starting from a position above the left-hand side of the cockpit.
Und genau DAS zweifele ich an !Wären die Peaks von der Druckwelle, müssten noch Ereignisse
danach aufgenommen worden sein, wie das Durchschlagen der Schrapnelle durch die Außenhülle.
Das DSB behauptet aber, die Aufzeichnung endete mit Eintreffen der Druckwelle.Meine Gegenargumente :
1) Die Druckwelle allein kann nicht zum abrupten Ausfall von CVR und FDR geführt haben.
2) Eine durchs Cockpit gehende Druckwelle würde sich nicht in zwei scharf abgegrenzten Peaks darstellen.
3) Die Druckwelle allein führte nicht zum Abriss des Cockpits.
Warum zeigt das DSB nicht ein Sample von längerer Dauer und stattdessen nur die ominösen Peaks ?
Die letzten 10 Sekunden wären interessant, nicht nur die letzten 40 Millisekunden !Ich vermute dahinter eine gewisse Absicht des DSB. Ich gehe einfach davon aus, dass das DSB nicht nachweisbar lügen will, aber auch nicht die volle Wahrheit sagt.
Das DSB stand unter dem Druck, einen ganz bestimmten BUK-Typ nachweisen zu müssen. Und in genau diese Richtung haben sie den Bericht „gebogen“.
Es gibt aber viele Hinweise, die die Beweisführung des DSB in Frage stellen !
Einer davon ist die Sache mit den Peaks.
Diese beiden Peaks sind Bestandteil der DSB-Beweisführung zum Nachweis des WAFFENTYPS und deshalb gehe ich so detailliert darauf ein :
The aeroplane was struck by a 9N314M warhead as carried on a 9M38-series missile and launched by a Buk surface-to-air missile system. This conclusion is based on the combination of the following: the recorded sound peak, the damage pattern found on the wreckage caused by the blast and the impact of the fragments, the bow-tie and cubic shaped fragments found in the cockpit and in the bodies of the crew members in the cockpit, the injuries sustained by three crew members in the cockpit, the analysis of the in-flight break-up, the analysis of the explosive residues and paint found and the size and distinct, bow-tie, shape of some of the fragments.
Ein 40 Millisekunden Sample ist zu kurz für das menschliche Ohr, man hört also gar nichts, wenn man es abspielt.
Deshalb hatte ich hier ein paar andere Samples verlinkt, die noch innerhalb des Hörbereichs liegen. Einfach, damit man eine Vorstellung bekommt, wie kurz 40 Millisekunden sind.
Hätte das DSB ein längeres Sample eingestellt, dann hätte man auch eher beurteilen können, was dieser Peak eigentlich ist.(Natürlich vorausgesetzt, dass dieses Sample online abhörbar präsentiert würde.)
Ich gebe ein Beispiel zur Veranschaulichung :Ich nehme das Klicken des Abzugshahns einer leeren Pistole auf. Das Tonereignis dauert 335 Millisekunden. Höre ich das gesamte Sample, dann kann mein Ohr einordnen, was die letzten beiden Peaks sind. Höre ich die letzten beiden Peaks gesondert, also ohne das „Vorereignis“, dann kann ich diese Peaks nicht mehr einordnen. Es könnte alles Mögliche sein. Testet das mal selbst :
https://www.freesound.org/people/JavierZumer/sounds/257234/Hier ein 36 Millisekunden Sample :
https://www.freesound.org/people/opm/sounds/2098/Hier ein 49 Millisekunden Sample :
https://www.freesound.org/people/soneproject/sounds/260394/Warum wählt das DSB eine Samplelänge, die nicht hörbar ist ? Warum zeigen sie das „Vorereignis“ nicht ? Für mich gehen die Peaks stark in den Bereich „Nebelkerzen“.
Quana schrieb :
Die Druckwelle ist zugleich Ursache - doch nur Teil eines Ursachenbündels - für Zerstörungen am und im Cockpit, welche erstdie Mikros von der Stromquelle trennten (oder zerstörten) und DANACH, d. h. zu einem späteren Zeitpunkt, die Mikros vom CVR.
Das DSB erzählt uns jetzt, es habe das SIGNAL der Druckwelle auf einem 40 ms-Frame des CVR entdeckt, den er registrierte, nachdem die Mikros bereits von der Stromquelle getrennt waren und die Spannung in ihren Stromleitungen abfiel.
Wo liest Du das im Bericht, Quana ?
Ich finde nur diese Aussage :
At the end of the recording, two sound peaks were identified on the last 20 milliseconds
of the recording. A graphic representation of the two sound peaks for the four Cockpit
Voice Recorder microphones is shown in Figure 9.
The difference in timing between the peaks, of 2.3 milliseconds, shows that a loud explosion, a sound wave originated outside the aeroplane starting from a position above the left-hand side of the cockpit.
Das DSB behauptet damit praktisch, dass die Druckwelle den Ausfall des CVR bewirkt hat. Würden sie davon ausgehen, dass die Druckwelle „nur“ die Mikros zerstört hätte, dann müsste man im Bericht einen Hinweis darauf finden.
Außerdem setzt das DSB den Ausfall der Blackbox ja mit dem Treffer gleich, denn die Positionsbestimmung von MH17 wird in allen Berechnungen mit dem last FDR gleichgesetzt.
Ich schließe mich aber Z.´s Einwand an, dass der Ausfall des FDR nicht zwingend der Zeitpunkt des Treffers sein muss. Aber dann müssen die Mikros etwas eingefangen haben, was NICHT im Abschlussbericht steht.