@perttivalkonen @Commonsense Das Thema "Religion" gehört sehr wohl zum Thema dieses Threads. Wenn man die Theologie als Wissenschaft bewertet sehen will, muss es doch erlaubt sein, darauf hinzuweisen, was für ein dümmlicher pseudowissenschaftlicher Bockmist dahinter steht.
Ja, es stimmt, dass es mich bewegt, wenn man miterleben muss, wie sich das Thema Religion auf unser aller Leben auswirkt. Solange die christlichen Religioten ihren missionarischen Eifer seit nunmehr über zweitausend Jahren ausleben, muss es doch auch erlaubt sein, dagegen anzugehen. Extremistische fundamentalistische Christen und Islamisten sind es doch, die ihre Glaubenskriege in unser aller Leben hineintragen. Ich widerspreche deshalb deiner Aussage, dass es atheistische Ideologien waren, die mehr Blutopfer produziert haben sollen. Dieser blutige Rekord ist eindeutig dem Christentum anzulasten. Die blutigen von Christen inszenierten Missionierungskampagnen in Südamerika und Afrika hast du offenbar nicht mitgerechnet. Spanische und portugiesische Eroberer haben schließlich ganze Völker ausgerottet oder versklavt. Die Opfer der Inquisition (Hexenverbrennungen !) hast du ja schon erwähnt.
Die Verbrechen des Kommunismus unter Stalin, die gegen den christlichen und muslimischen Glauben, aber auch gegen die jüdische Religion gerichtet waren, hast du ja erwähnt. Mir ist aber nicht klar, welche andere atheistische Ideologie es denn noch geben soll ? Die Nazis können es nicht gewesen sein, denn Hitler war ja ein "gläubiger" Katholik. Das gab er zumindest vor.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ich viele Freunde und Bekannte habe, die entweder Christen oder Muslime sind. Ich war vor geraumer Zeit auch Trainer eines Fußballteams, welches zu über 90 Prozent aus Muslimen bestand. Ich habe auch akzeptiert, wenn sie im Ramadan mit hungrigem Magen spielen mussten. Wenn Religion als reine Privatsache gesehen wird, kann ich das durchaus akzeptieren. Aber leider sieht die Realität erheblich anders aus. Es wird nach wie vor mehr oder weniger aggressiv missioniert. Leider ist unser Land weit davon entfernt, sich als laizistisch zu verstehen, denn die Einmischung der Religioten in die Politik wird nach meinem Empfinden immer stärker. Die strikte Trennung von Religion und Politik würde wesentlich dazu beitragen, dass sich Konfliktsituationen, wie wir sie derzeit erleben, vermeiden ließen.
Dass die Theologie eine ernsthafte Wissenschaftsdisziplin sein soll, muss man mir allerdings erst noch stichhaltig begründen. Auf einer reinen durch Mythen begründeten Annahme eine Wissenschaft zu etablieren, steht doch auf sehr wackeligem Grund. Dass das Theologie-Studium nicht nur auf Bibel- oder Koranlesen aufbaut, weiß ich auch. Wäre ja noch schöner, denn was die Bibel anbetrifft, steckt dieses Flickwerk nachweislich aus jeder Menge von nicht zu widerlegenden Widersprüchen.