Da ich in letzter Zeit sehr auf Richard W.'s "Schwerkraft-Kraftwerk" fokussiert war, habe ich mir erst heute die neuerliche
Stammkapitalerhöhung der Rosch Innovations Deutschland GmbH näher angesehen. M.E. hat
@Nobby_Nobbs mit seinem
Beitrag vorgestern sehr wahrscheinlich das Rätsel des Hintergrunds dieser Stammkapitalerhöhung gelöst. Das ist nahezu sicher einfach eine Umwandlung von Gesellschafterdarlehen (der einzige Gesellschafter der deutschen GmbH ist bekanntlich die Schweizer Save The Planet AG) in Stammkapital. Auch wenn es das Rechtsinstitut des eigenkapitalersetzenden Darlehens in Deutschland formal nicht mehr gibt, werden derartige Gesellschafterdarlehen im Insolvenzfall nach wie vor weitgehend ähnlich wie Eigenkapital behandelt. Eine solche Umwandlung ist also eher eine Formsache. Eigenkapital von 2,6 Millionen EUR sieht natürlich besser aus als eine Verbindlichkeit von 2,6 Mio. EUR, obwohl sich faktisch eigentlich nicht viel ändert.
Ausserdem verringert eine solche Umwandlung das Haftungsrisiko der Geschäftsführer der deutschen GmbH (HUG und KPG) erheblich. Insbesondere bei einer hohen Verschuldung einer GmbH besteht nämlich immer das Risiko der persönlichen Haftung der Geschäftsführer (die u.U. schon durch kleine Formfehler ausgelöst werden kann). Es wäre also nicht ganz ausgeschlossen, dass diese (vermutete) Umwandlung zumindest teilweise auf die Initiative von HUG und/oder KPG zurück geht.
Aus dieser Sicht betrachtet wird ein Zusammenhang mit einem evtl. neuen Anlauf, die deutsche Rosch GmbH in die AFKEM AG einzubringen, weniger wahrscheinlich. Es kann nach wie vor sein, dass es einen solchen Zusammenhang gibt, die Stammkapitalkapitalerhöhung würde aber, sofern sie tatsächlich durch Gesellschafterdarlehens-Umwandlung zustande gekommen ist (was ich für sehr wahrscheinlich halte) auch für sich allein Sinn ergeben.