Ist die Existenz von Außerirdischen ein Hirngespinst?
30.04.2014 um 21:53@therichter
Nur zu Deinem letzten Abschnitt aus Deinem letzten Post:
Wenn es nur unser Universum geben sollte, das nun zufällig auch Beobachter enthält, besteht kein Kausalzusammenhang zwischen der Existenz von Lebensformen, die als Beobachter geeignet sind und der Existenz des Universums. Umgekehrt wird es richtig: Beobachter können nur entstehen, wenn ein Universum so beschaffen ist, dass Beobachter entstehen können. Klingt tautologisch, ist aber als "schwaches anthropisches Prinzip" in der wissenschaftlichen Diskussion etabliert.
Aber selbst wenn man von unendlich vielen Universen ausgeht, ergibt sich damit nicht, dass die Entstehung von Leben in unserem Universum notwendig gewesen sei. Siehe dazu die Diskussion zu Jacques Monod auf den letzten Seiten hier.
Man kann allenfalls sagen, dass Leben dann zwar in unendlich vielen Universen entstehen wird, aber man wird niemals ein konkretes Universum a priori bestimmen können, in dem dies tatsächlich auch geschieht. Das ist dann wie beim radioaktiven Zerfall. Es gibt eine definierte Halbwertszeit, aber es ist unbestimmbar, welches Atom konkret zerfallen wird.
Nur zu Deinem letzten Abschnitt aus Deinem letzten Post:
therichter schrieb:Wenn die wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt komplexes Leben in unserem Universum geben kann, praktisch gleich 0 ist, dann ist die wahrscheinlichkeit, dass unser Universum (wenn man Universum als beobachtbares Universum definiert) das einzige ist, ebenso gleich 0.Diese Logik erschließt sich mir nicht. Warum sollte die Existenzhäufigkeit von beobachtbaren Universen von komplexem Leben abhängen? Wenn es ein unendlich großes Multiversum gibt, dann gibt es zugleich unendlich viele Universen mit einer Teilmenge von beobachtbaren Universen (die dann auch Beobachter enthalten), deren Mächtigkeit ebenfalls unendlich ist.
Wenn es nur unser Universum geben sollte, das nun zufällig auch Beobachter enthält, besteht kein Kausalzusammenhang zwischen der Existenz von Lebensformen, die als Beobachter geeignet sind und der Existenz des Universums. Umgekehrt wird es richtig: Beobachter können nur entstehen, wenn ein Universum so beschaffen ist, dass Beobachter entstehen können. Klingt tautologisch, ist aber als "schwaches anthropisches Prinzip" in der wissenschaftlichen Diskussion etabliert.
therichter schrieb:Also, entweder gibt es einen ewigen Kreislauf von Existenz und Universen, es gibt schlichtweg unendlich Universen, es gibt ein Göttliches wesen, oder die Existenz von allem, und somit auch von Leben, welche die wahrscheinlichkeit von praktisch 0 gleicht, ist zufällig entstanden.Auch hier ist das apodiktische "Entweder-Oder" logisch nicht schlüssig. Mal abgesehen von solchen Wendungen wie "Göttliches Wesen", die hier nicht hingehören - die Entstehung von Leben in unserem Universum lässt auch die Möglichkeit zu, dass es nicht unendlich viele Universen gibt, sondern nur endlich viele, bis hin zu nur einem, nämlich unserem.
Aber selbst wenn man von unendlich vielen Universen ausgeht, ergibt sich damit nicht, dass die Entstehung von Leben in unserem Universum notwendig gewesen sei. Siehe dazu die Diskussion zu Jacques Monod auf den letzten Seiten hier.
Man kann allenfalls sagen, dass Leben dann zwar in unendlich vielen Universen entstehen wird, aber man wird niemals ein konkretes Universum a priori bestimmen können, in dem dies tatsächlich auch geschieht. Das ist dann wie beim radioaktiven Zerfall. Es gibt eine definierte Halbwertszeit, aber es ist unbestimmbar, welches Atom konkret zerfallen wird.