Würde ein Leben nach dem Tod gegen die Naturgesetze verstoßen?
26.04.2013 um 11:50@Noumenon
Jedenfalls ist es so, dass der "Wahrnehmer" notwendig eine solche Perspektive einnehmen muss; aber zum Objekt kann er dann sich selbst einordnen, wenn er sich spiegelmäßig betrachtet. All die anderen Dinge, die Du da aufgezählt hast - also Gedanken, Farben etc. - sind sehr wohl mit der sparsamen Hypothese des Gehirns als Bewusstseinssitz erklärbar. Denn man kann sagen, dass diese Dinge über neurale Verschaltungen bzw. bestimmte Bereiche des Gehirns supervenieren. Das ist die Theorie der psychoneuralen Identität -> Wikipedia: Identitätstheorie (Philosophie des Geistes)
Dies ist eine Idee, die mir bis jetzt am plausibelsten erscheint. Eine Theorie - da hast Du ja Recht - ist es deswegen lange nicht. Mir geht es aber hier mehr darum, dass man den Geist auch ohne den Dualismus erklären kann und dies ist wohl möglich. Für mich bilden Geist UND Materie eine Einheit, ein Phänomen im Universum. Und selbst wenn dieses Universum ideell wäre, so würde ich dennoch einen Monismus bevorzugen.
Noumenon schrieb:Nein. Unsinn. Wir haben auch keine Theorie des Bewusstseins, nicht einmal eine Theorie des Gehirns. Und vor gerade mal 200 Jahren hatten wir noch nicht einmal eine Theorie der Materie (das erste Atommodell kam erst mit Dalton). Existier(t)en diese Dinge deshalb nicht?Sorry, da hast Du mich aber stark missverstanden. Also erstens stimmt es nicht, dass wir KEINE Ideen bezüglich des Bewusstseins haben, denn die haben wir sehr wohl. Natürlich haben wir keine vollständige Theorie des Gehirns und auch nicht des Bewusstseins, aber man arbeitet daran. Verschiedene Ansätze gibt es (man lese sich dazu in Daniel Dennetts "Consciousness explained" ein oder betrachte die Werke von Thomas Metzinger und David Chalmers) und es bleibt spannend. WAS ich aber damit aussagte ist, dass es die Theorien an sich gibt, die diese Phänomene beschreiben, aber noch nicht entwickelt wurden! Verstanden?
Noumenon schrieb:Nein. Weder die Raumzeit, noch Naturgesetze, Felder oder Energie (und sicherlich noch ein paar andere Dinge) beruhen auf Teilchen.Selbes Problem wie oben. Lies genauer! Es ging mir um einen Vergleich und die dahinterstehende Aussage, nämlich dass das Bewusstsein als zusätzliche Entität partikulär existieren müsste und nicht mehr auf andere Einzelteile zerlegt werden könnte (so wie es bei Strings der Fall sein soll).
Noumenon schrieb: Abgesehen davon, dass der klassische Teilchenbegriff spätestens seit der Quantenphysik tot ist, was die Herren Materialisten aber irgendwie nicht weiter zu stören scheint, solange sie halt irgendwelche andere Begrifflichkeiten der modernen Physik für sich vereinnahmen können. Um sich diesem Vorwurf zu entziehen, nennen sie sich aber neuerdings auch teilweise Physikalisten und Naturalisten...Aha, hier also etwas Polemik, um das eigene Weltbild zu schützen, hm? ;) Zeige mir doch bitte, inwiefern das Elementarteilchenmodell irgendwie von der Quantenphysik obsolet gemacht worden ist.
Materie, ihre Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten, ist etwas, das nur mittelbar gegeben ist, vermöge unseres Geistes. Geist hingegen ist unmittelbar gegeben (Gedanken, Ideen, Farben, Klänge usf.). Der Geist, bzw. der bewusste Beobachter selbst ist wiederum nichts, was im Wahrgenommenwerden besteht, sondern selbst Wahrnehmung ist. Und besteht etwas nicht im Wahrgenommenwerden, folgt daraus nicht dessen Nichtexistenz.Ich verstehe, was Du meinst, denn Du möchtest auf das Leib-Seele-Problem eingehen. Das ist es ja, woran man in der Bewusstseinsforschung (Impulse kommen auch aus der Analytischen Philosophie) arbeitet.
Jedenfalls ist es so, dass der "Wahrnehmer" notwendig eine solche Perspektive einnehmen muss; aber zum Objekt kann er dann sich selbst einordnen, wenn er sich spiegelmäßig betrachtet. All die anderen Dinge, die Du da aufgezählt hast - also Gedanken, Farben etc. - sind sehr wohl mit der sparsamen Hypothese des Gehirns als Bewusstseinssitz erklärbar. Denn man kann sagen, dass diese Dinge über neurale Verschaltungen bzw. bestimmte Bereiche des Gehirns supervenieren. Das ist die Theorie der psychoneuralen Identität -> Wikipedia: Identitätstheorie (Philosophie des Geistes)
Dies ist eine Idee, die mir bis jetzt am plausibelsten erscheint. Eine Theorie - da hast Du ja Recht - ist es deswegen lange nicht. Mir geht es aber hier mehr darum, dass man den Geist auch ohne den Dualismus erklären kann und dies ist wohl möglich. Für mich bilden Geist UND Materie eine Einheit, ein Phänomen im Universum. Und selbst wenn dieses Universum ideell wäre, so würde ich dennoch einen Monismus bevorzugen.