@Pan_narrans Ja, scheinbar hat sich da etwas getan. Ich kann nicht wirklich für andere Bereihce sprechen, aber Medizinjournals scheinen derzeit auch vermehrt negative Ergebnisse zu publizieren.
Vor allem open access Journals haben das Problem wohl verbessert. Sie können wohl nicht mehr als Sündenbock herhalten und stellen keine Barriere mehr dar.
@Celladoor Celladoor schrieb:Aber bei den Zulassungsbehörden arbeiten keine Idioten! Es ist liegt in der Verantwortung der Zulassung, Studien auf ihre Aussagekraft hin zu prüfen. Solche Studien wie sie dir vorschweben, liefern kein signifikantes Ergebnis und werden von der Zulassung auch nicht zugelassen.
Leider ist die Sache nicht ganz so einfach wie du dir das vorstellst. Natürlich arbeiten bei den Zulassungsstellen kompetente Leute, aber sie können auch nur mit dem arbeiten, was ihnen gegeben wird. Firmen halten regelmäßig Studien zurück. Hast du gar nicht das Theater um Roche und Tamiflu® mitbekommen?
http://www.bmj.com/tamiflu/roche (Archiv-Version vom 27.02.2013)http://www.sueddeutsche.de/wissen/kampf-gegen-die-grippe-die-tamiflu-luege-1.1037400Die Cochrane-Reviewer haben nun Jahre später immer noch nicht die Rohdaten gesehen...
Das Problem Publication Bias ist den Medizinern lange bekannt und wirklich wichtig.
@Volvox hat ganz gut dargestellt, wo das Problem liegt.
http://www.hta.ac.uk/execsumm/summ1408.htmDort ist ein ausführliches Review als pdf erhältlich. Nichtmal die Hälfte aller durchgeführten Studien erscheint in Journals.
Leider ist da noch einiges verbesserungswürdig.
In Großbritannien ist man noch aufmerksamer auf das Problem geworden, seitdem das IQWiG hier die Offenlegung aller Studien von den Firmen verlangt.
Ein weiteres Beispiel:
In Schweden wurden den Behörden 42 RCT für verschieden Antidepressiva vorgelegt. Es stand 21:21. Aber von den negativen Ergebnissen wurden nur sechs veröffentlicht, so dass der Leser von Fachzeitschriften die Medis als wirksamer einschätzen könnte, als sie sind.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC156459/@rambaldi Natürlich versuchen die Entwickler sich so sicher zu sein, dass möglichst wenig Geld verloren geht. Aber nicht selten sind Wirkstoffe in der Petrischale sehr vielversprechend, aber in der Realität doch nicht wirksam. Es ist aber schon auffällig wie viele Studien nach Registrierung in Registern verloren gehen und nicht veröffentlicht werden.