The Last Of Us

@1.21Gigawatt

Vorerst: Danke für deine höfliche und (fast) unaufgeregte Antwort.

1.21Gigawatt schrieb:Meiner Meinung nach ist das die Konsequenz von NaughtyDogs Entscheidung mit dem Spiel nicht die Geschmäcker einer jungen, weißen, männlichen Zielgruppe anzuvisieren, sondern die Zielgruppe deutlich breiter zu stecken.

Nun, das wird sich dann letztendlich in den Verkaufszahlen zeigen...

1.21Gigawatt schrieb:*Da gibt es keinen Heldentod für die Vaterfigur, stattdessen eine durchtrainierte Frau, lesbische Romantik, ein Kind das seine Geschlechteridentität gegen Ignorante Hinterwälder durchsetzt, Schwangerschaft, die Aufarbeitung und Überwindung von Joels Abgründen als Mensch und das auflösen einfacher moralischer Einordnung der Geschehnisse.
Und alles steht im Sinne der Selbstfindungsphase einer jungen Frau die heraus finden muss was selbstbestimmtes Handeln ist, nachdem es ihr ihr Leben lang verwährt wurde von denen die sie liebte.

Da stimme ich dir teilweise zu:
Frau, die selbstbestimmt Hanteln stemmt: dargestellt von der Gewichtheberin Abby, die sonst fast ganz frei von sonstigen Eigenschaften ist :| Wirklich schade, wie man diese eigentlich hochinteressante Frau uns so charakterbefreit hingeklatscht hat. Ein großes Manko und unverzeihlich. Wenn man sie wenigstens mit ein wenig Selbstironie ausgestattet hätte: stell dir mal vor, Abby hätte vor jedem Spiegel ihre Muckis bewundert? :D Das wäre so geil und höchst sympathisch gewesen.

Lesbische Romantik: Was ist denn daran bitte etwas besonderes? Uralt und schon tausendfach besser verfilmt. Was soll denn überhaupt dieses alberne Getue um sexuelle Neigungen, die wahrlich nix neues sind und schon lange keine Sau interessieren. Ok, gegen so einen kleinen, geilen Lesbenporno hätte wohl kein weißer und auch ... moment: schnell mal den leidigen PC-Leitfaden zücken ... ah ja ... und kein PoC #Gamer" was dagegen gehabt, aber das wurde uns vorenthalten, hingegen leider nicht der fast gruselig anmutende hetero Abby-Owen Fi**? - bin auch heute noch traumatisiert :|

Frage: was und wen meinst du mit: "einer jungen Frau, die herausfinden muss, was selbstbestimmtes Handeln ist, nachdem es ihr, ihr Leben lang verwehrt wurde von denen, die sie liebt?"

1.21Gigawatt schrieb:Das sind Themen, die der geneigte junge, weiße Mann von seinem Lieblingshobby nicht gewohnt ist. Vor allem nicht aus persönlicher Perspektive die Empathie einfordert und schon gar nicht von AAA-Titeln.

Ich bin seit über 20 Jahren in der Gamesbranche tätig und mir ist dieser von dir "geneigte junge, weiße Mann" und wie du ihn charakterisierst vollkommen fremd! Ganz im Gegenteil! Diese "weißen Männer" - un des nicht nur weiße, die da arbeiten - von 20-50 freuen sich über jede, wirklich jede Inspiration - ganz gleich ob von Mann oder Frau kreiert - und lieben Storys, die einen zum Nachdenken anregen!

1.21Gigawatt schrieb:Dieser Trend Zielgruppen breiter zu fassen wird sich in Zukunft noch stärker zeigen und durchsetzen.

Da bemühe ich mal einen Satz von einer alten Serie
:troll:

Das glaube ich nicht, Tim...

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1.21Gigawatt schrieb:Das habe ich vor fast 10 Jahren schon gesagt als diese Gamergate Sache losging und plötzlich jeder so getan hat als würde Anita Sarkessian Videospiele ruinieren.

Das wird sich letztendlich auch in den Verkaufszahlen zeigen, die unabhängig von den über--lobeneden "Fachmeinungen" (Fachmeinungen :D) und dazu die vernichtenden Kritiken von Gamern. Nein, es waren nicht nur Hater und ja, es wurden viele sachlich kritische Postings von Gamern gelöscht, was aber auch nichts ändert...

1.21Gigawatt schrieb:Das war nichts weiter als der notwendige Übergangsprozess eines Nischenmediums, das sich um eine junge, weiße, männliche Zielgruppe gebildet hatte, hin zu einem Massenmedium.

Notwendig ist einiges in Spielen, weil seit vielen Jahren unkreativ - siehe den zigsten Teil von irgendeinem Game -. "Gebildet" hat sie da nie was um eine weiße, männliche Zielgruppe - man hat einfach Spiele gemacht und entweder kamen sie an oder nicht. Was keiner braucht, ist sind ideologisch und bemüht erzieherische Spiele. Das wird nix, denn keiner hat Bock drauf auf so eine Art von krampfhaft erzwungener Empathie zu bsw. Abby! Das ist so dämlich und sogar für (fast) jede-n einfältigen Gamer*In :) eine Beleidigung - entsprechend auch die Reaktion! -und zu Recht!

Als ich vor etwa 10 Jahren Demons Souls und danach Dark Souls begeistert gezockt und gesuchtet habe, suchte ich in meinem Freundeskreis und auch im Netz nach Frauen, die das Spiel online mit mir zocken. Nix - Nada. Aber auch bei anderen Games. Es wäre schön, wenn viel mehr Frauen das Zocken für sich entdecken würden.

Ach ja, bevor ich es vergesse und in der Hoffnung, dass ich nicht wieder mit dem "alten, weißen Mann" Geschwafel belästigt werde:

ich bin eine Frau!

1.21Gigawatt schrieb:Wann kam es das letzte mal vor, dass ein Spiel das durch die Bank Top-Wertungen erhielt so emotionale Abneigung bei einigen Spielern hervorrief?


Meiner Meinung nach ist das die Konsequenz von NaughtyDogs Entscheidung mit dem Spiel nicht die Geschmäcker einer jungen, weißen, männlichen Zielgruppe anzuvisieren, sondern die Zielgruppe deutlich breiter zu stecken.
Beim Design, den Themen, den Charakteren wird das deutlich und für viele "#Gamer" scheint das eine besondere Kränkung zu sein, wenn einer der größten, besten und technisch Aufwändigsten Vertreter ihres Lieblingshobbys plötzlich nicht mehr ausschließlich für weiße Männer gedacht ist.*
Das ist schwer zu ertragen und dann muss man natürlich Gründe finden um das schlecht zu finden.
Und zusätzlich noch Verschwörungstheorien die erklären warum die Reviews so gut sind.


*Da gibt es keinen Heldentod für die Vaterfigur, stattdessen eine durchtrainierte Frau, lesbische Romantik, ein Kind das seine Geschlechteridentität gegen Ignorante Hinterwälder durchsetzt, Schwangerschaft, die Aufarbeitung und Überwindung von Joels Abgründen als Mensch und das auflösen einfacher moralischer Einordnung der Geschehnisse.
Und alles steht im Sinne der Selbstfindungsphase einer jungen Frau die heraus finden muss was selbstbestimmtes Handeln ist, nachdem es ihr ihr Leben lang verwährt wurde von denen die sie liebte.

Das sind Themen, die der geneigte junge, weiße Mann von seinem Lieblingshobby nicht gewohnt ist. Vor allem nicht aus persönlicher Perspektive die Empathie einfordert und schon gar nicht von AAA-Titeln.

Na du haust aber mal ganz schön auf die Kacke.
Das Kritikerlieblinge von den Konsumenten abgelehnt und völlig anders bewertet werden, ist ganz normal und gang und gäbe, in so ziemlich jedem Medium. Was hat das bitte mit weissen Männern zu tun? Es gibt doch auch etliche Frauen und Nicht-Weisse die das ganze kritisieren und ablehnen.
Das hat weniger damit zu tun das deine angesprochenen Themen Inhalt sind, sondern mehr der Tatsache entspricht, das sie einem mit einem Vorschlaghammer in die Fresse geprügelt werden und zwanghaft konstruiert sind. Es gibt wohl kaum ein Spieler, der in einer guten Geschichte, probleme mit lesbischen Themen oder dergleichen hat. Es gibt genug Spiele die deine Themen behandeln und grösstenteil sehr gut aufgenommen werden. Auch von deinen "chauvinistischen rassistischen weissen dummen Männern".

Es kommt halt immer darauf an was und wie man seine Fanboys behandelt und es wirkt, von vorne bis hinten, als würde Neil Druckmann irgendeine Agenda verbreiten wollen. Und wenn einem die Story nicht zusagt, dann bieten Spiele von Naughty Dog nicht wirklich viel, ausser generischem und repetitiven Gameplay.

Vielleicht hätte Naughty Dog doch nicht zusehen sollen, wie Neil Druckmann Amy Henning rausmobbt.

Aber dein plattes Geschreibsel vom "bösen weissen Mann", ist schon echt ein starkes Stück.

Jabberwocky schrieb:Das Kritikerlieblinge von den Konsumenten abgelehnt und völlig anders bewertet werden, ist ganz normal und gang und gäbe, in so ziemlich jedem Medium.

An dem Fall hier ist gar nichts normal.
Du meinst so Fälle wie Battlefront 2, wo es kleine Shitstorms gibt wegen DLC oder Pay2Win Mechaniken.
Das gab gerade mal 7000 negative Ratings auf Metacritic.

TLoU2 hat 62.000 und 141.000 Ratings insgesamt.

Ganz andere Art von Kontroverse.

Jabberwocky schrieb:Was hat das bitte mit weissen Männern zu tun? Es gibt doch auch etliche Frauen und Nicht-Weisse die das ganze kritisieren und ablehnen.

Die große Mehrheit der empörten ist jung, weiß, männlich. Der Hate kommt auch aus der typischen neu-rechten Richtung die schon bei Gamergate Ursprung war und das Spiel als Beispiel für Kulturkampf in dem sie sich sehen wahrnehmen.

Jabberwocky schrieb:Es gibt genug Spiele die deine Themen behandeln und grösstenteil sehr gut aufgenommen werden. Auch von deinen "chauvinistischen rassistischen weissen dummen Männern".

Das sind Indiespiele die auch durchaus Hate abbekommen.
TLoU2 ist aber kein Indie-Game, es ist eines der größten Spiele der Konsolengeneration und es reflektiert einen Paradigm-Shift im Medium was Themen und Zielgruppe angeht.
An dem Spiel entladen sich jetzt die aufgestauten kontroversen über die Entwicklung die das Medium inhaltlich genommen über die letzten Jahre.

Jabberwocky schrieb:Es kommt halt immer darauf an was und wie man seine Fanboys behandelt und es wirkt, von vorne bis hinten, als würde Neil Druckmann irgendeine Agenda verbreiten wollen.

Was für eine Agenda?

Jabberwocky schrieb:Aber dein plattes Geschreibsel vom "bösen weissen Mann", ist schon echt ein starkes Stück.

Hast du dich mal in Foren wie Neogaf umgesehen? Hast du gesehen wie viel antisemitischer Hate den Entwicklern auf Twitter entgegen fliegt? Oder auf Youtube?

Das ist Kulturkampf für die. Das hat rein gar nichts mit der Qualität des Spiel zu tun. Es geht einzig und allein darum, dass den Leuten nicht passt wofür das Spiel steht.