The Last Of Us
04.07.2020 um 01:37So, ich bin dann auch mal durch, hab gute 34h Spielzeit zusammen bekommen :D
Zur Story:
Spoiler
Das Spiel hat mich regelmäßig durch alle Höhen und Tiefen an Emotionen gezogen, aber das ist im Prinzip auch genau das, was ich persönlich von einem guten Spiel erwarte, dessen Hauptaugenmerk auf der Story liegt. Natürlich haben mir viele Dinge auch nicht "gefallen", angefangen mit Joels Tod, bei dem ich lange der Meinung war, dass doch sicherlich auch sowas wie ne Entführung mit kurzfristier Rettung am Ende getaugt hätte, oder dem zweiten Teil, den man mit Abby spielt. Gott war ich genervt davon. Sie war halt einfach irgendne Alte, die einen Liebling auf brutale Weise umgebracht hat und auch wenn man sicherlich damit rechnen konnte, dass Joel stirbt wo er doch Elli gerettet und somit die Chance auf Heilung zunichte gemacht hat, war die Brutalität mMn doch sehr unverhältnismäßig.
Aber für mich hat am Ende alles seinen Sinn gemacht und ich hab Naughty Dog innerlich als "geniale Mistkerle" verflucht :'D Ja, vor allem der Teil mit Abby hat sich streckenweise sehr lange gezogen, aber ich muss sagen, dass ich das rückblickend betrachtet auch größtenteils als notwendig seh. Man hat erfahren, dass sie ihren Vater und auch einige andere Menschen aus ihrem Leben verloren hat, weil sie von Joel getötet wurden, was im Prinzip ja nur noch zu der Sache mit dem Heilmittel hinzukommt. Denkt man dann etwas zurück, stellt man fest, dass sie keinesfalls vorhatte einfach so in das Dorf einzudringen und Leute dort abzuschlachten - sie will tatsächlich nur Joel und denkt erstmal darüber nach, ihn irgendwie da raus zu bekommen, ebenso wie sie Elli und Tommy am Leben lässt.
Im weiteren Verlauf kommen wir an den Punkt, an dem Elli alle Freunde von Abby (& Alice :() und unzählige WLFs, die ihr im Weg waren, getötet hat während Abby Joel zwar auf dem Gewissen hat, aber abgesehen davon, dass man im ersten Teil natürlich eine Bindung zu ihm aufgebaut hat, muss man mMn eben auch sehen was er da gemacht hat und was er ihr persönlich damit angetan hat.
Und das ist auch das, was das Spiel einfach verdammt gut hinbekommt; es gibt kein "gut" oder "böse", sondern einfach nur Menschen, denen unendlich viel Leid widerfahren ist und die mit den daraus resultierenden Emotionen nicht umgehen können, so dass sich da vor allem das Gefühl von wahnsinnigem Hass manifestieren konnte. Es ist insgesamt einfach eine fucking traurige Geschichte, wenn ich drüber nachdenk.
Wir haben Joel, der seine Tochter verloren und mit Elli einen Menschen gefunden hat, der die Trauer für ihn erträglich gemacht hat; der so eine starke Bindung zu ihr entwickelt, dass er einfach nicht zulassen kann, dass sie getötet wird, selbst wenn es bedeutet, dass es vielleicht nie wieder die Chance auf ein Heilmittel geben wird und er dafür unzählige Menschen töten muss. Als er ihr letztendlich die Wahrheit sagt und erzählt was er getan hat, bricht die Beziehung und er scheint die eine Person zu verlieren, die ihm so wahnsinnig wichtig ist.
Elli, der dieses Leben ebenso genommen wurde, indem Joel getötet wurde. Die Beiden hatten zwar den großen Bruch in ihrer Beziehung, aber gerade am Ende, als Ellie ihm sagt, dass sie versuchen möchte ihm zu verzeihen merkt man einfach wie sehr sie ihn liebt. Dazu kommt es aber letztendlich nie, da er vor ihren Augen brutal ermordet wird und sie dazu verdammt ist damit zu leben, ihn so lange von sich gestoßen und jetzt keine Chance mehr zu haben. Dass da sehr viel Selbsthass und Schuldgefühle hinter stecken sieht man mMn daran, dass sie auch nach all dem weiteren Leid, das sie und Dina durchmachen mussten und der lang ersehnten Möglichkeit auf ein friedliches Leben, nochmal losgezogen ist um Abby zu töten. Ihre inneren Dämonen haben sie da nicht losgelassen und das war für mich mitunter das Traurigste an dem Spiel, denn am Ende scheint sie doch nur alles verloren zu haben.
Und Abby, deren Leben zerstört wurde, als Joel sich dazu entschlossen hat Elli zu retten und dabei Abbys Vater und unzählige andere Mitglieder der Fireflies zu töten. Natürlich will ich nicht sagen, dass es deshalb gerechtfertigt ist "jemanden zu foltern und zu töten", aber sie ist nicht die schlechte Person, für die man sie am Anfang hält. Im Verlauf des Spiels trifft sie auf Yara und Lev, die ihr das Leben retten und sie fängt an sich mit ihrem Leben für die beiden einzusetzen, auch als Isaac und alle anderen WLFs sich gegen sie wenden. Weil sie das Richtige tun will. Sie findet ihre Freunde ermordet vor und beschließt trotzdem Ellie am Leben zu lassen und mit der Sache abzuschließen.
Klar, es ist keine schöne Sache, wenn ein Liebling (Ellie) sich dahingehend negativ entwickelt und ein Charakter, den man eigentlich überhaupt nicht kennt und für ne ganze Weile vermutlich erstmal "hasst" dann auf einmal doch einen deutlich positiveren Charakter hat. Es ist unangenehm, aber genau das soll es mMn auch sein um zu verdeutlichen, dass "Licht und Schatten zusammengehören".
Ich versteh auch nicht wirklich, wieso so viele sich über fehlende Logik hinter den Handlungen der Charaktere beschweren. Ich mein, mal ganz davon abgesehen, dass jeder einzelne schwer traumatisiert war/ist und die Lebensumstände katastrophal sind, handeln Menschen doch sowieso nicht immer logisch oder rational.. in Anbetracht der Umstände finde ich das tatsächlich kein bisschen problematisch um ehrlich zu sein. Ja, man kann vielleicht sagen, dass es ein einfacher Weg ist um alle möglichen Logiklücken zu decken und es so irgendwann absurd werden würde, aber wie gesagt, in dem Fall find ich persönlich es absolut im Rahmen. Klar hätte Ellie auch noch selbst zur Verfügung stellen können, nachdem sie herausgefunden hat was passiert ist, aber es ist schon nochmal etwas anderes, ob man bei einer OP stirbt, ohne dass man vorher etwas davon wusste (und halt auch nur im Nachhinein sagen könnte, dass man es so gewollt hätte), oder ob man sich bewusst auf den Weg macht, um zu sterben, was emotional sicherlich nochmal ne ganz andere Belastung ist.
Erst hab ich mich auch etwas über das Ende geärgert, denn es war für mich im Vergleich zu den Emotionen im restlichen Spiel doch eher sanft und unspektakulär.. :'D Aber auch das find ich eigentlich genau richtig, denn am Ende bleibt nach all dem Leid halt nur noch Leere. Es war ernüchternd und traurig, irgendwie hatte ich doch noch gehofft, dass Dina noch wartet und Ellie endlich ihren Frieden finden kann, aber so ist das Leben nunmal nicht immer und ich fand es so deutlich authentischer.
Was das Gameplay angeht, mich hat es eigentlich kaum gestört, dass viel doch irgendwie repetitiv war und die KI war für mein "Können" wohl auch angemessen :') Ich mags einfach, wenn ich ein Spiel auch ohne große Probleme spielen kann, ohne dass ich ständig drauf geh und frustriert bin (was ich sehr schnell bin :‘)) und für mich gibts da deshalb auch nicht wirklich was auszusetzen.
Alles in Allem hat es meine Erwartungen übertroffen und ich bin schwer begeistert!
Ich kann zwar verstehen, dass man sich mit manchen Entwicklungen eigentlich nur ungern anfreunden mag, aber das macht die Story deswegen ja nicht automatisch schlecht.
Naja, sei's drum. Am End ist das natürlich auch nur meine Meinung, aber ich kann für mich auf jeden Fall sagen, dass ich es großartig fand.
Zur Story:
Spoiler
Das Spiel hat mich regelmäßig durch alle Höhen und Tiefen an Emotionen gezogen, aber das ist im Prinzip auch genau das, was ich persönlich von einem guten Spiel erwarte, dessen Hauptaugenmerk auf der Story liegt. Natürlich haben mir viele Dinge auch nicht "gefallen", angefangen mit Joels Tod, bei dem ich lange der Meinung war, dass doch sicherlich auch sowas wie ne Entführung mit kurzfristier Rettung am Ende getaugt hätte, oder dem zweiten Teil, den man mit Abby spielt. Gott war ich genervt davon. Sie war halt einfach irgendne Alte, die einen Liebling auf brutale Weise umgebracht hat und auch wenn man sicherlich damit rechnen konnte, dass Joel stirbt wo er doch Elli gerettet und somit die Chance auf Heilung zunichte gemacht hat, war die Brutalität mMn doch sehr unverhältnismäßig.
Aber für mich hat am Ende alles seinen Sinn gemacht und ich hab Naughty Dog innerlich als "geniale Mistkerle" verflucht :'D Ja, vor allem der Teil mit Abby hat sich streckenweise sehr lange gezogen, aber ich muss sagen, dass ich das rückblickend betrachtet auch größtenteils als notwendig seh. Man hat erfahren, dass sie ihren Vater und auch einige andere Menschen aus ihrem Leben verloren hat, weil sie von Joel getötet wurden, was im Prinzip ja nur noch zu der Sache mit dem Heilmittel hinzukommt. Denkt man dann etwas zurück, stellt man fest, dass sie keinesfalls vorhatte einfach so in das Dorf einzudringen und Leute dort abzuschlachten - sie will tatsächlich nur Joel und denkt erstmal darüber nach, ihn irgendwie da raus zu bekommen, ebenso wie sie Elli und Tommy am Leben lässt.
Im weiteren Verlauf kommen wir an den Punkt, an dem Elli alle Freunde von Abby (& Alice :() und unzählige WLFs, die ihr im Weg waren, getötet hat während Abby Joel zwar auf dem Gewissen hat, aber abgesehen davon, dass man im ersten Teil natürlich eine Bindung zu ihm aufgebaut hat, muss man mMn eben auch sehen was er da gemacht hat und was er ihr persönlich damit angetan hat.
Und das ist auch das, was das Spiel einfach verdammt gut hinbekommt; es gibt kein "gut" oder "böse", sondern einfach nur Menschen, denen unendlich viel Leid widerfahren ist und die mit den daraus resultierenden Emotionen nicht umgehen können, so dass sich da vor allem das Gefühl von wahnsinnigem Hass manifestieren konnte. Es ist insgesamt einfach eine fucking traurige Geschichte, wenn ich drüber nachdenk.
Wir haben Joel, der seine Tochter verloren und mit Elli einen Menschen gefunden hat, der die Trauer für ihn erträglich gemacht hat; der so eine starke Bindung zu ihr entwickelt, dass er einfach nicht zulassen kann, dass sie getötet wird, selbst wenn es bedeutet, dass es vielleicht nie wieder die Chance auf ein Heilmittel geben wird und er dafür unzählige Menschen töten muss. Als er ihr letztendlich die Wahrheit sagt und erzählt was er getan hat, bricht die Beziehung und er scheint die eine Person zu verlieren, die ihm so wahnsinnig wichtig ist.
Elli, der dieses Leben ebenso genommen wurde, indem Joel getötet wurde. Die Beiden hatten zwar den großen Bruch in ihrer Beziehung, aber gerade am Ende, als Ellie ihm sagt, dass sie versuchen möchte ihm zu verzeihen merkt man einfach wie sehr sie ihn liebt. Dazu kommt es aber letztendlich nie, da er vor ihren Augen brutal ermordet wird und sie dazu verdammt ist damit zu leben, ihn so lange von sich gestoßen und jetzt keine Chance mehr zu haben. Dass da sehr viel Selbsthass und Schuldgefühle hinter stecken sieht man mMn daran, dass sie auch nach all dem weiteren Leid, das sie und Dina durchmachen mussten und der lang ersehnten Möglichkeit auf ein friedliches Leben, nochmal losgezogen ist um Abby zu töten. Ihre inneren Dämonen haben sie da nicht losgelassen und das war für mich mitunter das Traurigste an dem Spiel, denn am Ende scheint sie doch nur alles verloren zu haben.
Und Abby, deren Leben zerstört wurde, als Joel sich dazu entschlossen hat Elli zu retten und dabei Abbys Vater und unzählige andere Mitglieder der Fireflies zu töten. Natürlich will ich nicht sagen, dass es deshalb gerechtfertigt ist "jemanden zu foltern und zu töten", aber sie ist nicht die schlechte Person, für die man sie am Anfang hält. Im Verlauf des Spiels trifft sie auf Yara und Lev, die ihr das Leben retten und sie fängt an sich mit ihrem Leben für die beiden einzusetzen, auch als Isaac und alle anderen WLFs sich gegen sie wenden. Weil sie das Richtige tun will. Sie findet ihre Freunde ermordet vor und beschließt trotzdem Ellie am Leben zu lassen und mit der Sache abzuschließen.
Klar, es ist keine schöne Sache, wenn ein Liebling (Ellie) sich dahingehend negativ entwickelt und ein Charakter, den man eigentlich überhaupt nicht kennt und für ne ganze Weile vermutlich erstmal "hasst" dann auf einmal doch einen deutlich positiveren Charakter hat. Es ist unangenehm, aber genau das soll es mMn auch sein um zu verdeutlichen, dass "Licht und Schatten zusammengehören".
Ich versteh auch nicht wirklich, wieso so viele sich über fehlende Logik hinter den Handlungen der Charaktere beschweren. Ich mein, mal ganz davon abgesehen, dass jeder einzelne schwer traumatisiert war/ist und die Lebensumstände katastrophal sind, handeln Menschen doch sowieso nicht immer logisch oder rational.. in Anbetracht der Umstände finde ich das tatsächlich kein bisschen problematisch um ehrlich zu sein. Ja, man kann vielleicht sagen, dass es ein einfacher Weg ist um alle möglichen Logiklücken zu decken und es so irgendwann absurd werden würde, aber wie gesagt, in dem Fall find ich persönlich es absolut im Rahmen. Klar hätte Ellie auch noch selbst zur Verfügung stellen können, nachdem sie herausgefunden hat was passiert ist, aber es ist schon nochmal etwas anderes, ob man bei einer OP stirbt, ohne dass man vorher etwas davon wusste (und halt auch nur im Nachhinein sagen könnte, dass man es so gewollt hätte), oder ob man sich bewusst auf den Weg macht, um zu sterben, was emotional sicherlich nochmal ne ganz andere Belastung ist.
Erst hab ich mich auch etwas über das Ende geärgert, denn es war für mich im Vergleich zu den Emotionen im restlichen Spiel doch eher sanft und unspektakulär.. :'D Aber auch das find ich eigentlich genau richtig, denn am Ende bleibt nach all dem Leid halt nur noch Leere. Es war ernüchternd und traurig, irgendwie hatte ich doch noch gehofft, dass Dina noch wartet und Ellie endlich ihren Frieden finden kann, aber so ist das Leben nunmal nicht immer und ich fand es so deutlich authentischer.
Was das Gameplay angeht, mich hat es eigentlich kaum gestört, dass viel doch irgendwie repetitiv war und die KI war für mein "Können" wohl auch angemessen :') Ich mags einfach, wenn ich ein Spiel auch ohne große Probleme spielen kann, ohne dass ich ständig drauf geh und frustriert bin (was ich sehr schnell bin :‘)) und für mich gibts da deshalb auch nicht wirklich was auszusetzen.
Alles in Allem hat es meine Erwartungen übertroffen und ich bin schwer begeistert!
Ich kann zwar verstehen, dass man sich mit manchen Entwicklungen eigentlich nur ungern anfreunden mag, aber das macht die Story deswegen ja nicht automatisch schlecht.
Naja, sei's drum. Am End ist das natürlich auch nur meine Meinung, aber ich kann für mich auf jeden Fall sagen, dass ich es großartig fand.