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Der Fall Gustl Mollath

3.212 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Betrug, Bayern, Psychiatrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Gustl Mollath

29.12.2020 um 13:53
Zitat von monstramonstra schrieb:Diesen Makel wollte ihn auch das LG Regensburg anheften.
Nein, den Makel hat er, den musste ihm keiner anheften. Mollath hat seine Frau misshandelt.
Zitat von monstramonstra schrieb:Völlig außen vorgelassen wurde dabei, dass es sich beim Kern der Strafvorwürfe um eine Aussage-gegen-Aussage-Situation (oder hier besser: Nichtaussage-gegen-Nichtaussage-Situation) in einem Beziehungskonflikt handelt.
Seine Frau ist nicht aus dem fahrenden Auto gesprungen und wurde von ihm ins Krankenhaus gebracht. Das wurde ihm nachgewiesen. Aber vielleicht hast du ja eine Idee, wie sie zu der Bisswunde gekommen ist. Ob Beziehungskonflikt oder nicht, er wollte einen blütenreinen Freispruch, und den hat er nicht bekommen.


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Der Fall Gustl Mollath

29.12.2020 um 13:59
@emz
Stell Dir vor was los wäre, wenn er tatsächlich frei gesprochen worden wäre und man hier trotzdem Zweifel an seinen Aussagen äußeren würde.


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Der Fall Gustl Mollath

29.12.2020 um 14:13
Zitat von emzemz schrieb:Aber vielleicht hast du ja eine Idee, wie sie zu der Bisswunde gekommen ist.
Er hat sich gewehrt. Vielleicht. Dass in einem Beziehungskonflikt auch die Frau Gewalt ausüben kann, ist scheinbar ausgeschlossen. Frauen sind immer die Opfer.

Es wird jetzt sehr allgemein, aber der Hintergrund vieler Argumente scheint hier auch recht allgemein zu sein.


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Der Fall Gustl Mollath

29.12.2020 um 15:43
Zitat von monstramonstra schrieb:Er hat sich gewehrt. Vielleicht. Dass in einem Beziehungskonflikt auch die Frau Gewalt ausüben kann, ist scheinbar ausgeschlossen. Frauen sind immer die Opfer.

Es wird jetzt sehr allgemein, aber der Hintergrund vieler Argumente scheint hier auch recht allgemein zu sein.
Was heißt denn hier allgemein?
Die Verletzungen seiner Exfrau sind in dem ärztlichen Attest einschließlich Bisswunde sehr detailliert dargestellt
https://strate.net/de/dokumentation/Mollath-IT-Untersuchung-2014-08-07-v2.pdf

Auf die Idee, dass er sich gegen die körperlichen Angriffe seiner zierlichen Frau nur wehren konnte, indem er ihr all die aufglisteten Verletzungen zufügte, da ist ja noch nicht mal Mollath selbst drauf gekommen. Der hat sich wenigstens die Story vom Sprung aus dem fahrenden Auto einfallen lassen.

Vielleicht trennen wir mal, was der Fall Mollath juristisch für die psychiatrische Vorgehensweise an Veränderungen gebracht hat von den Handlungen, die Mollath überhaupt erst mal in diese Situation gebracht haben. Und letztere dürfen wir einfach nicht aus dem Blick verlieren. Ob er nun möglicherweise schuldunfähig war, als er seine Frau misshandelte oder nicht, er hat diese Handlungen begangen, so steht es im Urteil und daran ist nicht zu rütteln.

Hätte doch eigentlich nicht besser laufen können für Mollath. Wäre er nicht in der Psychiatrie untergekommen, er hätte kein Dach über dem Kopf gehabt, keine Werkstatt, keine Arbeit, denn er war komplett pleite. So hat ihm doch die Zeit in der Psychiatrie ein durchaus ansehnliches Sümmchen eingebracht.


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Der Fall Gustl Mollath

29.12.2020 um 15:50
@monstra
Gab es nicht schon mehrfach häusliche Gewalt im Vorfeld? Dass ausgerechnet in dieser einen Situation er sich gewehrt haben soll (ohne dabei Verletzungen von dem angeblichen Angriff davongetragen zu haben) ist schon weit hergeholt.
Fakt ist eben, dass seine Frau verletzt wurde und unter dem Angriff litt.
Hier Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben wirkt hilflos und es verhöhnt Opfer. Dass Mollath selbst das so sagt ist ja nachvollziehbar. Dass ihm hier trotz gerichtlicher Feststellungen mehr geglaubt wird als seiner Ex-Frau ist nicht ok.


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Der Fall Gustl Mollath

29.12.2020 um 16:20
Zitat von jaskajaska schrieb:Gab es nicht schon mehrfach häusliche Gewalt im Vorfeld?
Dazu gab es tatsächlich Aussagen ehemaliger Kolleginnen.

und dann muss ich mich korrigieren,
Mollath hatte sich, wie den Unterlagen Strates zu entnehmen ist, auf die Position zurückgezogen, er habe sich wehren müssen. Siehe Seite 127
https://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Hauptverhandlung-2014-08-08-v2.pdf


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Der Fall Gustl Mollath

29.12.2020 um 17:20
Zitat von jaskajaska schrieb:Hier Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben wirkt hilflos und es verhöhnt Opfer.
Das habe ich nicht. Ich habe gefragt, woher die Gewissheit kommt, wer hier Täter und wer Opfer ist. Obwohl Frau Mollath nicht vor dem LG Regensburg ausgesagt hat.

Und Herr Mollath, und das bitte ich doch einfach mal zur Kenntnis zu nehmen, vor dem LG Nürnberg in rechtswidriger Weise nach § 63 StGB untergebracht worden ist. Unter Umständen, bei denen nicht ausgeschlossen ist, ob sich hier Frau Mollath nicht dergestalt "gewehrt" hat, dass sie ihre Beziehungen hat spielen lassen.

So lange man den Umstand der über 7jährigen rechtswidrigen Unterbringung ignoriert, bracht man mir keine Vorhaltungen machen, was Opferschutz angelangt.
Zitat von emzemz schrieb:Hätte doch eigentlich nicht besser laufen können für Mollath. Wäre er nicht in der Psychiatrie untergekommen, er hätte kein Dach über dem Kopf gehabt, keine Werkstatt, keine Arbeit, denn er war komplett pleite. So hat ihm doch die Zeit in der Psychiatrie ein durchaus ansehnliches Sümmchen eingebracht.
Damit verhöhnst Du Herrn Mollath. Schade.

Ich denke, wir sollten die Diskussion beenden. Ich bin nicht hier, um persönliche Antipathien zu betreuen, denen rechtsstaatliche Erfordernisse egal sind.


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Der Fall Gustl Mollath

29.12.2020 um 18:02
Zitat von monstramonstra schrieb:Unter Umständen, bei denen nicht ausgeschlossen ist, ob sich hier Frau Mollath nicht dergestalt "gewehrt" hat, dass sie ihre Beziehungen hat spielen lassen.
Da werde doch mal konkreter, welche Beziehungen du meinst.
Zitat von monstramonstra schrieb:Ich habe gefragt, woher die Gewissheit kommt, wer hier Täter und wer Opfer ist. Obwohl Frau Mollath nicht vor dem LG Regensburg ausgesagt hat.
Abgesehen davon, dass Frau Mollath in Nürnberg ausgesagt hatte, es sollte einem Gericht möglich sein, auch ohne eine persönliche Zeugenaussage zu einer Gewissheit zu gelangen, soll durchaus Fälle geben, wo ein Opfer gar nicht mehr aussagen kann.


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Der Fall Gustl Mollath

30.12.2020 um 14:50
Zitat von monstramonstra schrieb:Ich habe gefragt, woher die Gewissheit kommt, wer hier Täter und wer Opfer ist. Obwohl Frau Mollath nicht vor dem LG Regensburg ausgesagt hat.
Vielleicht beantwortet Nachfolgendes zumindest ansatzweise die Frage:
Wie nicht anders zu erwarten, unterstreicht der Anwalt mehrfach die Glaubwürdigkeit von Petra M. und verteidigt ihre Entscheidung, im Wiederaufnahmeverfahren nicht auszusagen. Eine „Zumutung“, wie Mollaths Verteidiger Gerhard Strate es zu Prozessauftakt genannt hatte, sei das „selbstverständlich nicht“. Petra M. habe das Verfahren „nicht sich selbst überlassen“, sondern „ausdrücklich einer Verwertung ihrer früheren Aussagen zugestimmt“.
Quelle: https://www.regensburg-digital.de/die-zwei-gesichter-der-frau-mollath/10082014/


Um es zu ergänzen. Noch bevor Mollath verkündete, ]"Ich trete jetzt aus dem Rechtsstaat aus." war er schon mal auf eine ähnlich abstruse Idee gekommen.
Mollath habe schon vor der Trennung von Petra M. über ein „stark ausgeprägtes Sendungsbewusstsein“ verfügt. Er habe ... vom Papst eine schriftliche Bestätigung seines Kirchenaustritts haben wollen.
Für die, die nicht katholisch sind, wer einmal kath. getauft ist, der bleibt das und zwar lebenslang. Da kann noch nicht mal der Papst was ändern :D


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Der Fall Gustl Mollath

01.01.2021 um 19:19
Zitat von emzemz schrieb:Mollath habe schon vor der Trennung von Petra M. über ein „stark ausgeprägtes Sendungsbewusstsein“ verfügt. Er habe ... vom Papst eine schriftliche Bestätigung seines Kirchenaustritts haben wollen.
Für die, die nicht katholisch sind, wer einmal kath. getauft ist, der bleibt das und zwar lebenslang. Da kann noch nicht mal der Papst was ändern :D
What? Äh.... warum tritt man denn nicht einfach aus der Kirche aus (nicht im Katholisch-dingsbums-Sinne, nach dem man das nicht kann) und schreibt keinen Brief an den Papst? Warum?

Oder hat der das aus Spass gemacht, oder hat der irgendwie Hass auf den Papst gehabt?


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Der Fall Gustl Mollath

01.01.2021 um 21:03
@Linksliberal

Er wollte nicht nur keine Kirchensteuer mehr zahlen, sondern auch im "Katholisch-dingsbums-Sinne" austreten und diesen Austritt vom Papst bestätigt haben.


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Der Fall Gustl Mollath

17.02.2021 um 13:50
@emz
Zitat von emzemz schrieb am 29.12.2020:Mollath hat seine Frau misshandelt.
Hatte Mollaht seine Frau wirklich misshandelt ? Oder steht das nur in einem Gutachten das als Unechte Urkunde bei Gericht gar nicht zulässig war ?


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Der Fall Gustl Mollath

17.02.2021 um 21:29
Zitat von emzemz schrieb am 01.01.2021:Er wollte nicht nur keine Kirchensteuer mehr zahlen, sondern auch im "Katholisch-dingsbums-Sinne" austreten und diesen Austritt vom Papst bestätigt haben.
Eigentlich hat er damals schon gelebt, gemacht und gedacht was später bei den Covidioten und s.g. Verschwörungsmystikern zur Massenproblematik wurde.
Eine privat und beruflich geescheiterte Existenz, die sich in Querulantentum, Rechthaberei und Verschwörungstheorien flüchtet.
Als seine Frau ihm dann daraufhin, verständlicherweise den Laufpass gab ist er eskaliert, müssig zu spekulieren was seine Einweisung damals alles verhindert hat,


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Der Fall Gustl Mollath

17.02.2021 um 22:00
@Pergamon

Im Urteil ist es auf Seite 86 lediglich ein wenig anders formuliert:
a.) schwere andere seelische Abartigkeit
Die bei dem Angeklagten nicht ( ausschließbar vorliegende wahnhafte Störung stellt eine schwere andere seelische Abartigkeit im Sinne des vierten Ein­gangskriteriums des § 20 StGB dar:

Der Begriff der schweren anderen seelischen Abartigkeit im Sinne von §< 20 StGB bezieht sich auf Abweichungen der Persönlichkeitsstruktur von einem normativ zugrunde gelegten Durchschnitt, d. h. von dem vom Einzelnen gemein­hin erwarteten und ihm insoweit als üblich zugemuteten Maß an Selbstkontrol­le und Motivierbarkeit hinsichtlich der eigenen Neigungen, Affekte und Trie­be . Es handelt sich dabei nicht um einen diagnostischen, sondern um einen Rechtsbegriff, unter den alle den Persönlichkeitskem berührenden psychi­schen Dispositionen, Abweichungen und Störungen fallen können, die nicht krankhaft sind, nicht auf Intelligenzminderung beruhen, sondern sich als Dauerzustände darstellen, die nach . ihrer Art und Ausprägung im Einzelfall geeignet sind, das Einsichts- oder Hemmungsvermögen zu beeinträchtigen (Fi­scher, a.a.O., § 20 Rn 36, 39).



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Der Fall Gustl Mollath

18.02.2021 um 12:52
Zitat von PergamonPergamon schrieb:Eine privat und beruflich geescheiterte Existenz, die sich in Querulantentum, Rechthaberei und Verschwörungstheorien flüchtet.
Als seine Frau ihm dann daraufhin, verständlicherweise den Laufpass gab ist er eskaliert, müssig zu spekulieren was seine Einweisung damals alles verhindert hat,
Interessante Bezeichnungen für Leute, die Bankenbetrügereien aufdecken und dafür in der Klapse landen. Im Prozess und später beim Urteilspruch wurde genau das Gegenteil von dem verkündet, was du hier schreibst. Von wegen VT und so.....


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Der Fall Gustl Mollath

18.02.2021 um 12:53
@knackundback
Zitat von knackundbackknackundback schrieb:Im Prozess und später beim Urteilspruch wurde genau das Gegenteil von dem verkündet
Kannst Du das mal präzisieren bitte?


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Der Fall Gustl Mollath

18.02.2021 um 12:56
Zitat von knackundbackknackundback schrieb:Im Prozess und später beim Urteilspruch wurde genau das Gegenteil von dem verkündet, was du hier schreibst
Nein wurde es nicht. Wie auch Mollath konnte frei seine Version unters Volk bringen während er selber Zeugenbefragungen mit rhetorischen Fragen durchführte während alle anderen durch die Schweigepflicht die er nicht aufhob gezwungen waren ihre Version der Geschichte für sich zu behalten.
Der Fall Gustl Mollath
Mollath am 14. August freigesprochen - Tatvorwurf im Wesentlichen bestätigt
Quelle: https://www.geraldmackenthun.de/mollath/


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Der Fall Gustl Mollath

18.02.2021 um 19:00
@Pergamon

Es tut mir leid, ich verstehe deinen Satz nicht. Und auch ein Gerald Mackenthun ist mir nicht bekannt. Ich sehe, dass er Blogger ist, sonst sagt mir der Name überhaupt nichts.


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Der Fall Gustl Mollath

18.02.2021 um 19:02
Zitat von knackundbackknackundback schrieb:Es tut mir leid, ich verstehe deinen Satz nicht. Und auch ein Gerald Mackenthun ist mir nicht bekannt. Ich sehe, dass er Blogger ist, sonst sagt mir der Name überhaupt nichts.
Wahrscheinlich würde es dann helfen wenn Du Dich zumindest ein bisschen mit dem Fall vertraut machst. Der Thread hier wäre ja schonmal ein Anfang. Auch die Artikel von Otto Lapp sind da sehr hilfreich,
Die Geschichte eines zerstrittenen Ehepaares
Während Mollath eine publikumswirksame Geschichte von einer Verschwörung erzählte, die bis in die Spitzenämter von Banken, Justiz und Psychiatrie reichen sollte, erzählte Petra M. eine ruhigere Variante des Falles Mollath. Ihre Geschichte war die eines Ehepaares, das sich zerstritten hatte. Es war die Geschichte eines Ehemannes, der sie verprügelte. Mollaths Fall wurde nach seiner Freilassung vor dem Regensburger Landgericht erneut aufgerollt, und auch dort glauben die Richter der Version der Ehefrau und schloss eine Wahnkrankheit Mollaths nicht aus.
Quelle: https://www.kurier.de/inhalt.ein-etwas-anderer-blick-auf-gustl-mollath.d5bc566c-0299-4b32-90e6-62fe5629a196.html

Aber auch hier.
Doch warum hat Petra M. bis jetzt geschwiegen? Im Laufe der Zeit sei die Diskussion „hysterisch und weit entfernt von objektiven Grundlagen geführt“ worden, sagt sie. Deswegen hat sie sich jetzt entschlossen, sich zu äußern.
Quelle: https://www.mainpost.de/ueberregional/bayern/erstmals-spricht-mollaths-ex-frau-art-7514346


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