Der Fall Gustl Mollath
25.12.2020 um 20:56emz schrieb:Es war dein Argument :DNö. :-) Mein Bezugspunkt war die "große Verschwörung". Nicht die Arbeitsmoral von Herrn oder Frau Mollath.
emz schrieb:Es war dein Argument :DNö. :-) Mein Bezugspunkt war die "große Verschwörung". Nicht die Arbeitsmoral von Herrn oder Frau Mollath.
monstra schrieb:Nö. :-) Mein Bezugspunkt war die "große Verschwörung". Nicht die Arbeitsmoral von Herrn oder Frau Mollath.Deshalb hatte ich mich an Selbiges gehängt:
monstra schrieb:Tatsache ist aber auch, dass seine Frau zuerst für ihre Bank und dann auf eigene Rechnung mit daran beteiligt war, Gelder vermögender Kunden in die Schweiz zu schaffen.
emz schrieb:Lassen wir sie in Frieden ruhen, sie kann sich nicht mehr wehren.Da sie eine wesentliche Beteiligte in diesem Drama war, sich nie öffentlich erklärt und irgendwelchen Fragen gestellt hat, wird das schwer möglich sein. Dabei geht es auch nicht um Frau Mollath und ihren Anteil daran, warum ihr Mann über 7 Jahre in der Psychiatrie verschwand und die Bayerische Justiz erheblich an Vertrauen verlor.
Pergamon schrieb:Otto Lapp vom Norbayrischen Kurier war ja an Dem Fall und auvpch Herrn Mollath recht nah dran.Lapp schrieb mit kaum verhohlener Antipathie und ziemlich herablassend über Mollath, zugleich aber auch entlarvend, was die Perfidie des Falles ausmacht:
Längst ist Mollath zu einer tragischen Figur geworden: Wenn er sich hätte untersuchen lassen, die Therapie mitgemacht hätte – er wäre „schon längst" draußen. Er hätte nur seine „Ansichten und Handlungsweisen" auf den Prüfstand stellen sollen. Das sagen einige, die an seinem Fall beteiligt sind.Quelle: https://www.kurier.de/inhalt.die-person-hinter-dem-fall-gustl-mollath-mensch-mollath.e5831eab-ba33-49e9-ab45-b4287d29d739.html
(...)
Weil Mollath nicht mitspielte, suchten die Ärzte „aus der Ferne", bis sie etwas ausschließen konnten.
monstra schrieb:Lapp sah es als seine journalistische Aufgabe an, sich auf die Seite der Mollath-"Kritiker" zu schlagen.Lapp hat das gemacht was Journalisten eigentlich tun sollten, sich aus intensiven Gesprächen mit beiden Seiten ein Bild zu machen und nicht wie der große Rest einfach Blind dem Narritiv einer gescheiterten Existenz herzutrotteln. Beate Lakotta hat das auch versucht gegen den Strich zu recherchieren, bevor sie mit Rufmord und Morddrohungen der Mollathsekte überschüttet wurde.
In der vergangenen Woche habe ich auf SPIEGEL ONLINE über den Fall Gustl Mollath berichtet und den Fall in einem Kommentar im SPIEGEL dieser Woche noch einmal aufgegriffen.Quelle: s.o.
In beiden Stücken habe ich die Position vertreten, dass es sich, anders als in vielen Medien und Blogs postuliert, nicht um einen Justiz- und Psychiatrieskandal handelt. Das hat viele empört. Der Shitstorm war enorm, damit hatte ich gerechnet.
emz schrieb:Also bitte Mollath und Kachelmann nicht gleichsetzen.Vergleichen ist nicht gleichsetzen. Bei Kachelmann war es jedoch auch ein "Rosenkrieg" (ein verharmlosender Ausdruck im Übrigen). Im Übrigen habe ich mich zur Feststellung des LG Regensburg hinreichend kritisch geäußert.
emz schrieb:Mit seinem querulatorischen Gebahren kommt er wahrlich nicht als Sympathieträger rüber.Darauf kommt es nicht an und hat es auch nicht anzukommen. Außerdem verwundert mich dann:
Pergamon schrieb:Beate Lakotta hat das auch versucht gegen den Strich zu recherchieren, bevor sie mit Rufmord und Morddrohungen der Mollathsekte überschüttet wurde.Da gab es ja wohl einige, die diesen Fall etwas anders als Frau Lakotta beurteilt haben. Dass es auch Leute gab, für die dieser Staat im Kern verrottet, eine Diktatur oder eine GmbH ist, will ich nicht unterschlagen.
emz schrieb:Diese Hintergründe darf man keinesfalls vergessen.Was willst Du damit sagen? Dass Mollath Täter war - und deswegen zu Recht in die Psychiatrie eingewiesen wurde? Auch das ist schon eine etwas boulevardeske Sicht auf den Fall. So wie
Pergamon schrieb:Entsprechend querulantenhaft war er schon vorher unterwegs, sehr gut möglich, dass ihm der Aufenthalt in der Psychiatrie auf die ein oder andere Weise das Leben, zumindest aber noch etwas Restverstand gerettet hat.was ich für eine ziemlich zynische Haltung halte, wenn auch folgerichtig
emz schrieb:Aber das Justizopfer, das ist er für mich nicht.Deshalb versuchst Du auch, aus dem Opfer einen Täter zu machen. Und wirst blind für einen Skandal, der darin besteht, dass eine Person (egal wer) nach tendenziöser Verhandlung leichtfertig ohne hinreichenden Grund und unter Missachtung des Verhältnismäßigkeitsprinzips über 7 Jahre seiner Freiheit beraubt wird. Eine Mischung aus "Einer flog über's Kuckkucksnest" und der sowjetischen Methode zur "Behandlung" unbequemer Leute.
monstra schrieb:Bei Kachelmann war es jedoch auch ein "Rosenkrieg" (ein verharmlosender Ausdruck im Übrigen).Krieg ist für mich kein verharmlosender Ausdruck, die Rosen erklären sich aus der Historie der Wappen und dass Kachelmann verheiratet war, möchte ich bestreiten.
monstra schrieb:Deshalb versuchst Du auch, aus dem Opfer einen Täter zu machen.Er war Täter, auch wenn man ihm zubilligte evtl. nicht mehr gewusst zu haben, was er seiner Ehefrau antat.
monstra schrieb:sowjetischen Methode zur "Behandlung" unbequemer Leute.Hör doch auf, der war nicht unbequem, der hat sich diese ganzen Geschichten selbst zusammengereimt. Es gab kein Schwarzgeld, das sollte mittlerweile klar sein. Seine Frau hatte ihren Arbeitgeber hintergangen, aber nicht das Finanzamt.
emz schrieb:Seine Frau hatte ihren Arbeitgeber hintergangen, aber nicht das Finanzamt.Und das hat Mollath ihrem Arbeitgeber "gesteckt". Nicht sehr freundlich. Sondern gefährlich. Für sie. Der Arbeitgeber hat entsprechend seine Innenrevision in Bewegung gesetzt. Eine existentielle Gefahr.
emz schrieb:Hör doch auf, der war nicht unbequem, der hat sich diese ganzen Geschichten selbst zusammengereimt.Mag ja sein. Aber schon was objektiv im Verfahren vor dem LG Nürnberg passiert ist und wie die psychiatrische Begutachtung lief, hat man einen deutlich anderen Eindruck. Man könnte fast glauben, das sei alles nach einem geheimen Plan gelaufen.
monstra schrieb:Ich weiß nur, wie die Einschätzung unter den Fachleuten, Strafrechtsprofessoren zum Beispiel, aber auch Justizangehörige, gesehen worden ist.Nein das weisst Du eben nicht weil alle die gegen Mollaths Phantasiegeschichten hætten argumentieren können, der Schweigepflicht unterlagen, was Mollaths ja auch reichlich ausgenutzt hat, die Version des Pflegers den Gustl öffentlich übelst beschimpft und denunziert hatte, hätte mich ja schon Mal interessiert.
Pergamon schrieb:Nein das weisst Du eben nicht weil alle die gegen Mollaths Phantasiegeschichten hætten argumentieren können, der Schweigepflicht unterlagen, was Mollaths ja auch reichlich ausgenutzt hat, die Version des Pflegers den Gustl öffentlich übelst beschimpft und denunziert hatte, hätte mich ja schon Mal interessiert.Das ist alles für eine rechtliche Beurteilung irrelevant. Nur das interessiert mich. Der Rest mag den Boulevard in Verzückung bringen.
monstra schrieb:Und das hat Mollath ihrem Arbeitgeber "gesteckt". Nicht sehr freundlich. Sondern gefährlich. Für sie. Der Arbeitgeber hat entsprechend seine Innenrevision in Bewegung gesetzt. Eine existentielle Gefahr.Der hat sich halt gesagt, wenn sie nicht mehr bereit ist, für mich zu bezahlen, dann sorge ich dafür, dass sie auch kein Geld mehr für sich zum Leben hat. Und erfindet, um dem Nachdruck zu verleihen, gleich noch eine Story über Schwarzgeld-Geschäfte und die große Staatsverschwörung.
monstra schrieb:Deshalb hat sie ihn wegen illegalen Waffenbesitzes und Körperverletzung angezeigt. Klare Retourkutsche. Dann wurde er in die Zange genommen.Das war gefährliche Körperverletzung, was er ihr angetan hat. Das einfach als Retourkutsche abzutun, finde ich unmöglich.
monstra schrieb:Es ist doch eine Binsenweisheit, dass nicht alles zutreffend ist, was Betroffene behaupten. Man möge diesen Maßstab nur bitte auch Frau Mollath angedeihen lassen.Doch, die Verletzungen sind nachgewiesen und dass man sich nicht selbst in den Ellbogen beißen kann, bedarf keiner Begründung.
emz schrieb:Der hat sich halt gesagt, wenn sie nicht mehr bereit ist, für mich zu bezahlen, dann sorge ich dafür, dass sie auch kein Geld mehr für sich zum Leben hat. Und erfindet, um dem Nachdruck zu verleihen, gleich noch eine Story über Schwarzgeld-Geschäfte und die große Staatsverschwörung.Ich halte das für eine etwas schlichte Sichtweise, aber das dürfte klar geworden sein.
Pergamon schrieb:Das war doch schon immer das Problem der meisten Mollathfans, verbreitet wird das Narritiv der größten Verschwörung aller Zeiten gegen den Normalstein und unschuldigen Menschen der Welt, in der Diskussion dann aber sich sofort auf rein rechtliche Fragen zurück gezogen.Ich bin weder Mollath-Fan noch -Feind noch Freund von Schwarz-Weiß-Denken, wie es mir hier begegnet. Keine einzige Relativierung. Wenn Feinbilder gehegt und gepflegt werden wie die Vorgartenzwerge, hat es jede Form von Differenzierung schwer.
Pergamon schrieb:Allerdings nur so lange wie die rechtliche Feststellung dass Mollaths ein Frauenwùrger ist nicht erwähnt wird.Also bitte: Mollath ist ein schuldloser "Würger", da wollen wir korrekt sein.
Pergamon schrieb:Ich hab mich Mal länger mit einer forensischen Psychiater in unterhalten die überzeugt ist, dass die manifestierung des Mollathmärchens im kollektiven Gedæchtnis und die Reaktion der Justiz schon Opfer gekostet hat und noch viel mehr kosten wird.Das ist Quatsch. Dem Typen, wenn es ihn gibt, möchte ich nicht unter die Finger kommen. Wer die Gefährlichkeit von Straftätern so beurteilt, der sollte nicht auf sie losgelassen werden.
monstra schrieb:Ich bin weder Mollath-Fan noch -Feind noch Freund von Schwarz-Weiß-Denken, wie es mir hier begegnet. Keine einzige Relativierung.Gibt es Dir dann nicht zu denken, dass es von Mollath nicht den kleinsten Hinweis auf Selbsreflextion, Selbskritik oder Beschäftigung mit dem Verhalten der anderen in seinem Fall gibt? Also mal abseits der ewigen Verschwörungslitanei die er verbreitet?
Pergamon schrieb:Das war doch schon immer das Problem der meisten Mollathfans, verbreitet wird das Narritiv der größten Verschwörung aller Zeiten gegen den Normalstein und unschuldigen Menschen der Welt, in der Diskussion dann aber sich sofort auf rein rechtliche Fragen zurück gezogen.Das sehe ich ebensoso. Mollath, das Opfer, nur durch seinen unermüdlichen Einsatz wurde die Justiz auf Spur gebracht.
monstra schrieb:Ich halte das für eine etwas schlichte Sichtweise, aber das dürfte klar geworden sein.Das ist aber das, was übrig bleibt, wenn man das ganze Pathos weglässt.
Pergamon schrieb:Gibt es Dir dann nicht zu denken, dass es von Mollath nicht den kleinsten Hinweis auf Selbsreflextion, Selbskritik oder Beschäftigung mit dem Verhalten der anderen in seinem Fall gibt? Also mal abseits der ewigen Verschwörungslitanei die er verbreitet?Gibt es das von Frau Mollath? Und spielt es eine Rolle? Mir ist das egal.
Pergamon schrieb:Leider nicht, und ja es gibt sie, aber danke für die Unterstellung.Tut mir leid. Trotzdem ein Horrorszenario ohne Basis.
Seit Jahren steigt die Zahl von Personen, die in einem psychiatrischen Krankenhaus gemäß § 63 StGB untergebracht sind. So lag diese Zahl im früheren Bundesgebiet im Jahr 1990 bei 2 489 Personen, im Jahr 2000 bei 4 089 Personen, im Jahr 2005 bei 5 640 Personen, im Jahr 2010 bei 6 569 Personen und im Jahr 2013 bei 6 652 Personen.(...)https://www.bundestag.de/resource/blob/404420/88f148d1f20e5e78e58675795e5aec16/gesetzentwurf-data.pdf
Gleichzeitig hat sich die durchschnittliche Verweildauer in der Unterbringung vor allem in den letzten Jahren deutlich erhöht. Sie stieg von 6,2 Jahren im Jahr 2008 auf knapp 8 Jahre im Jahr 2012, ohne dass es konkrete Belege für einen parallelen Anstieg der Gefährlichkeit der Untergebrachten gibt (...). Vielmehr lassen empirische Untersuchungen vermuten, dass der Anstieg zumindest teilweise auch auf eine restriktivere Handhabung der juristischen Erheblichkeitsschwellen durch die Verfahrensbeteiligten zurückzuführen ist (...).
Zugleich sind nach einer aktuellen bundesweiten Studie bei aus der Unterbringung nach § 63 StGB entlassenen Personen vergleichsweise niedrige Rückfallraten festzustellen...
emz schrieb:Das ist aber das, was übrig bleibt, wenn man das ganze Pathos weglässt.Entschuldige: Meine Argumente sind pathetisch???