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Der Fall Uwe Barschel
10.12.2017 um 00:22monstra schrieb:(...) Für das Fehlen von Indizien für einen Mord angebliche Oberflächlichkeiten und Zeitabläufe verantwortlich zu machen, ist argumentativ nicht überzeugend. a) Können diese Indizien fehlen, weil es eben kein Mord war und b) war es de lege artis, bei Suizidverdacht so zu verfahren, wie es die Strafverfolgungsbehörden in Genf und Lübeck getan haben. Warum hätten die Beamten in Genf das Whiskey-Fläschchen untersuchen sollen? Warum sollten sie sich Gedanken darüber machen, wie die Schuhe lagen? Nichts sprach aus ihrer Sicht gegen einen Suizid.Das es argumentativ für Dich persönlich nicht überzeugend ist, kann/will ich jetzt nicht ändern. Die Feststellung an sich ist aber auch nicht allgemeingültig. Ich lasse es jetzt einfach mal so stehen. Das die entscheidenden Indizien/Hinweise fehlen könnten, weil es eben KEIN Mord war, habe ich ich nicht in Abrede gestellt. Es ist vielmehr so, dass die Tatortermittlung/Spusi leider nicht in alle Richtungen geführt, pannenbehaftet und damit eben meiner Meinung nach nicht ausreichend war, um ein eindeutiges Ergebnis zu erzielen. Ob es dafür letztenendes einen oder mehrere "gute" Gründe gab oder nicht, ist eine ganz andere Baustelle. Fakt ist eben, dass die heute vorliegenden Erkenntnisse keine ausreichende Grundlage für ein sicher bewiesenes Szenario liefern. Insofern halte ich die von mir zuvor geschriebene Aussage nicht für falsch.
monstra schrieb:Es gibt in Deutschland jährlich rund 10.000 Suizide. Wenn ich alleine die Fälle nehme, bei denen Menschen auf Bahngleisen ums Leben kommen, dann ist nach drei Stunden die Strecke wieder frei. Würde man hier das volle Programm der Spurensicherung durchziehen, dann wäre der deutsche Zugverkehr fortlaufend lahmgelegt. (...)Das mag sein. Doch es sind auch die Opfer selbst und die Umstände in der Gesamtbetrachtung, die hier über Vorgehensweisen am Ort des Geschehens entscheiden. Mit Sicherheit hätte man den Bahnverkehr hier nicht nach 3 Std. freigegeben, hätte ein Zug Dr.Dr. Uwe Barschel in der damaligen Lage erfasst und getötet. Es wären sicherlich mehr Kameras -als nur eine zufällig defekte- zur Tatortdokumentation eingesetzt worden als es in Genf der Fall war und man hätte auch bei Suizidverdacht sicher etwas genauer hingesehen und die die Zeugen vollständig und zeitnah befragt. Der Vergleich ist daher mMn nicht unbedingt passend.
monstra schrieb:Dass damit Mord nicht ausgeschlossen ist, ist eine Binsenweisheit. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass die CIA oder Fidel Castro John F. Kennedy ermorden ließen, es ist nicht ausgeschlossen, dass Außerirdische 1947 in den USA gelandet sind oder dass Donald Trump die Rache Putins an den USA ist...Wie ich bereits schrieb, ist derzeit ein Suizid die -zumindest von den vorliegenden Hinweisen/Indizien her- kriminalistisch wahrscheinlichere Annahme. In diesem Punkt sind wir uns also einig. Dieser Umstand ist als solches auch nicht weiter tragisch. Sollte Hr. Barschel freiwillig aus dem Leben geschieden sein, wäre das seine sehr persönliche Entscheidung gewesen, die ich selbstverständlich respektiere. Es gibt keine Annahme, die ich persönlich "lieber" hätte. Das wäre auch sehr unprofessionell. Problematisch ist am Ende die fehlende Sicherheit, die eben in besagter Tatortarbeit/Spusi usw. auch eine wichtige Ursache hat. Diesen Umstand wird man nicht mehr korrigieren können. Es wird aller Voraussicht nach bei dem jetzigen Ergebnis bleiben. Das bedeutet aber auch, dass es eine nicht ganz unerhebliche Wahrscheinlichkeit für einen möglicherweise ungesühnten Mord gibt. Die Frage ist also, ob man nun einfach damit leben möchte oder nicht. Wahrscheinlich wird man damit leben müssen, da es wohl keine neuen Erkenntnisse in diesem Fall geben wird.