So, wenn unser User mit dem psychopharmakologischen Nick in einer Woche wieder Ausgang hat, kann er ja mal überfolgendes nachdenken.
Der Mond ist also keine Kugel. Mithin ist das, was wir als Mond sehen, flach und scheibenförmig. Nur manchmal sehen wir diese "Scheibe" hoch oben am Himmel, geradezu "über unseren Köpfen" (und wer äquatornah lebt, sieht sie zuweilen exakt über sich), aber ein paar Stunden zuvor oder danach sehen wir die "Scheibe" dann sehr tiefstehend, knapp überm Horizont. Zu dieser Zeit steht diese Mond"scheibe" über einer anderen Weltgegend direkt im Zenit und ist hübsch kreisrund zu sehen. Doch wir, die wir den Mond tiefstehend von ferne sehen, wir dürften keine runde Scheibe sehen, sondern ein breites Oval. Hierzu mal ein Bild:
Noch besser ist das mit dem Sonnenstand. Am Tag der Tagundnachtgleichen, um den 21.3. und 21.9. herum, steht die Sonne exakt über dem Äquator. Wer am Äquator stehend exakt zu Mittag die Sonne sehen will, der muß genau 90° weg vom Horizont blicken, also direktemank nach oben. Wer auf einem anderen Breitengrad steht, der kann den Winkel, in dem die Sonne am Mittag für den dortigen Betrachter über dem Horizont steht, problemlos berechnen. Nämlich "90° minus den eigenen Breitengrad". Berlin befindet sich auf dem Breitengrad 52,5° nördlicher Breite. Also stht die Sonne am Mittag 37,5° überm Horizont.
Das gilt aber nur für die Kugelerde!Auf der Flacherde berechnen sich die Sonnenstandswinkel anders. Da brauchen wir schon die Berechnung von Winkeln mithilfe eines rechtwinkligen Dreiecks. So, wie es hier praktischerwese für uns abgenommen wird:
http://www.arndt-bruenner.de/mathe/scripts/dreiecksberechnungrw.htmMan muß nur noch "wissen", wie hoch die Sonne über der Flacherde steht. Nehmen wir mal 100km. Der Nordpol ist 10.000km vom Äquator entfernt. Der Einfachkeit halber nehme ich mal Sonnenbeobachter auf den Breitengraden 0°N, 22,5°N (2500km vom Äquator entfernt), 45°N (5000km entfernt), 67,5°N (7500km), 90°N (10000km entfernt).
Auf der Seite muß man also bei Seite "a" 100 reinschreiben und bei Seite "b" nacheinander erst 2500, dann 500, 7500 und schließlich 10000. Für den Winkel "[alpha]" erhalten wir folgende Werte:
0° [das wissen wir ja schon): 90°
22,5°N: 2,29°
45°N: 1,15°
67,5°N: 0,76°
90°N: 0,57°
Nee, also 100km Höhe über der Flacherde ist viel zu wenig für die Sonne, da stünde sie ja schon im südlichen Ägypten zur Mittagszeit nur noch knapp überm Horizont! Also hab ichs mal mit verschiedenen Werten probiert, wie hoch die Sonne über der Flacherde stehen muß.
................100km.........1000km...........2500km............5000km.............10.000km
0°...............90°..............90°..................90°...................90°.....................90°
22,5°N.......2,29°...........21,8°................45°................63,435°...............75,96°
45°N..........1,146°.........11,31°...........26,565°...............45°...................63,435°
67.5°N.......0,764°.........7,595°...........18,435°............33,69°.................53,13°
90°N..........0,57°............5,71°............14,036°............26,565°................45°
Auch eine Sonne, die in 1000km Höhe über ner Flacherde ihre Runden zieht, wäre ein Witz. In Südägypten dürfte die Sonne am Mittag gerade mal anderthalb mal so hoch überm Horizont stehen wie in Berlin zur Wintersonnenwende (14,1°). - Naja, der 5000-km-Stand der Sonne über der Scheibenerde, der hat doch recht brauchbare Sonnenstände. Äquatorstand stimmt sowieso, und auch der Stand für 45°N ist auch korrekt. OK, bei 22,5°N gibts gut 4,5grd Abweichung, und bei 67,5°N sogar 11,2grd. Aber daß die Sonne am Nordpol 26,5° überm Horizont am Himmel steht, das geht ja nu mal gar nicht!
Übrigens. Bei einer Erdscheibe mit einem Radius von 10.000km ist die größte Entfernung zweier Punkte auf dieser Scheibe logischerweise 20.000km. Weiter können zwei Orte nicht voneinander entfernt liegen. Der Witz ist: Eine 5000km hoch stehende Sonne, die direkt über einem Punkt am Rand der Scheibenerde stehen würde, würde vom genau gegenüberliegenden Rand der Scheibenerde betrachtet noch immer 14° über dem Horizont stehen. Niemand auf der Scheibenerde könnte die Sonne jemals tiefer als 14° über dem Horizont stehen sehen. Da die Sonne jedoch nie über 23,43472° südlicher Breite (südlicher Wendekreis) hinauskommt, ist also die größte Entfernung, die man auf der Flacherde von einem Zenitpunkt direkt unter der Sonne haben kann, 12.603,857[7periode] Kilometer. Würde sich die Sonne in 2222,4km Höhe über ihrem Zenitpunkt befinden, so stünde sie nirgends tiefer als 10° überm Horizont! Bei 1102,7km Sonnenhöhe würde die Sonne mit 5° ihren niedrigsten Sonnenstandswinkel überm Horizont für einen Betrachter haben.
Es wäre überall auf der Erde taghell, wenigstens so hell wie an einem Mittwintertag in Berlin um vielleicht 15 Uhr. Nacht gäbe es nicht. Nirgends!Also,
@antidepressant erklär das mal weg!
Nebenbei ist jetzt bald die Frühlings-Tagundnachtgleiche. Da kannste ja mal den höchsten Sonnenstand der Sonne für Deinen Heimatort bestimmen. Einfach nen Stock senkrecht in den Boden rammen, die Höhe des Stocks abErdboden messen, dann am Mittag den kürzesten Stabschatten ausmessen. Dann schreibste auf der von mir verlinkten Seite bei "a" die Stabhöhe rein und bei "b" die Schattenlänge. Der Wert "[alpha]" verrät Dir dann den Winkel des Sonnenstandes. Addier diesen mit dem Breitengrad Deines Heimatortes, und es sollten 90° bei rauskommen. Wenn ja, dann ist die Erde ne Kugel, die sich um die weit entfernte Sonne dreht.