Flache Erde

Nur ein weiterer triftiger Grund, warum eine gute Bildung so fundamental wichtig ist . . .

interrobang schrieb:Allerdings gibt es genug Kreationisten welche teile davon glauben und die dennoch recht gebildet sind.

Religiöse Verblendung, ja. Aber da wird, wenn es wirklich gebildete Menschen sind, wider besseren Wissens argumentiert. Auf den größten Teil dieser religiösen Fanatiker trifft die Beschreibung "gebildet" indes nicht zu, weil sich ihre Bildung nur auf das beschränkt, das ihr Fanatismus zulässt.

@ Der_Forscher
Menschen von Affen abstammend.. um gottes Willen.. das man Darwin immer noch ernst nimmt im Jahre 2017..

So wie Der Hund vom Wolf abstammt und nur vom Menschen durch gezielte Kreuzung in seinen heutigen Rassen vertreten ist. Das nennt sich gesteuerte Selektion/Evolution.
Schick den Mensch in die Wildnis oder unter Tage: Nur die, die sich ihrem Lebensraum perfekt anpassen, überleben. Der Rest geht unter.
Wenn der Wald verschwindet und einer Steppe weicht, können baumlebende Affen nur zwei Dinge tun: ebenfalls verschwinden oder sich durch einen aufrechten Gang anpassen, um am Boden den Überblick zu haben. Und hey, jetzt hat man sogar die Hände frei und kann Werkzeug benutzen. Und schon hat man die Vorfahren des Menschen.

Wer wirklich glaubt, dass die heutigen Tiere und Pflanzen so geschaffen wurden, wie sie jetzt sind (bis auf einige einfache Lebensformen), der war die letzten paar Millionen Jahre wohl geistig abwesend ;)

@Commonsense

Beitrag von Commonsense (Seite 254)

Vielen Dank für den Beitrag!
Exakt genau so, sehe ich das nämlich auch.

Wenn man mal streng gläubige Kreationisten unberücksichtigt lässt, dann geht es den Propagandisten einer flachen Erde in erster Linie darum, die Grenzen des Bullshits immer weiter auszuloten und auszudehnen!

Ziel ist es dabei, eine völlige Beliebigkeit von Meinungen und Überzeugungen zu schaffen, in denen nachprüfbare Fakten und die Expertise von Wissenschaftlern rein gar nichts mehr gelten und jeder nur noch nach seinem eigenem Bauchgefühl entscheiden will und vor allem auch soll!

Wer nämlich bereits so weit erfolgreich indoktriniert wurde, um sogar eine flache Erde für wahr zu halten, der ist in der Regel auch noch für ganz andere Einflüsterungen offen. Deswegen sollte sich auch niemand darüber wundern, dass auf den Profilen der eifrigsten Flatearther fast immer auch nur notdürftig verbrämtes, antisemitisches und rechtsextremes Gedankengut zu finden ist.

Daran zeigt sich mal wieder, dass antiaufklärerisches Denken so gut wie immer auch antihumanistisch ist.

@JohnDifool
Danke das ist auch das was ich mit den vorigen Posts (in einem der drei Threads, keine Ahnung welcher, die sind alle drei gerade exakt gleich) bezüglich fundamentalistischer Urheber und Einflüssen im VT-Glauben ausdrücken wollte.

Daneben spielt denke ich auch die Ablehnung gebildeter Eliten und Wissenschaft allgemein eine Rolle. Auch ohne aufoktroyierte Staatsreligion ist Wissenschaft relativ verhasst, zumindest in gewissen Punkten. Ich erlebe eher selten dass Personen aus dem Handwerksmilieu zB mal Wissenschaftler neutral bewerten würden. Die halten diese immer für saublöd. Wenn man auch mit weniger Gebildeten redet (auch meine Familie gehört da zum Großteil zu), dann kommt immer das typische "ACH, was wissen die schon? Die labern doch nur mit ihren tollen Fachbegriffen und haben von nichts eine Ahnung!". Egal zu welchem Thema eigentlich.
Man akzeptiert halt nichts was man persönlich anders wahrnimmt, dazu gehört zum Teil auch die flache Erde. Sobald man was erklären will wird abgelehnt oder man fühlt sich angegriffen oder was weiß ich. Es zeigt an sich dass religiöser Fundamentalismus eher Folge, nicht Ursache, für Verkapptheit und Verblendung ist. Zuerst ist das Nicht-Wahrhaben-Wollen da und erst danach kommt (wenn überhaupt) die Religion dazu, die diese Eigenschaften metaphysisch begründet und gutredet.

@rambaldi

Naja, ich denke, psychisch krank sind eher die Ausnahme.
Es ist mMn eher das falsche Verständnis davon eine eigene Meinung zu bilden, resultierend aus absolut niedrigem Wissensniveau.
Psychische Ausmaße hat es sicher nur bei Menschen, die dafür anfällig sind.
Alle anderen verrennen sich da nur in eine Pseudo-Meinung, und je mehr man dagegen angeht, desto mehr wehren sie sich.

Sixtus66 schrieb:Ich erlebe eher selten dass Personen aus dem Handwerksmilieu zB mal Wissenschaftler neutral bewerten würden. Die halten diese immer für saublöd

Na na na, nicht alle über einen Kamm scheren, könnte sein, dass so mancher Handwerker dir das perönlich nimmt, z.B. ich ;-)

Nein im ernst, es ist schon zu beobachten, dass Leute, die wissenschaftliche Erkentnisse nicht verstehen, diese Erkentnisse und auch die Wissenschaftler ablehnen. Und mal ganz ehrlich: die wissenschaftliche Forschung ist zum heutigen Zeitpunkt schon so weit fortgeschritten, dass selbst Experten zu einem Thema oft Mühe haben da noch den Überblick zu behalten, wie soll da Otto-Normal-Bürger noch geistig folgen können? Es ist halt einfacher, komplizierte Dinge als Schwachsinn abzulehnen als in jahrelangem Studium ein Verständnis dafür aufzubringen.
Ich persönlich bin einfach von wissenschaftlichen Erkentnissen nur noch fasziniert, auch wenn ich oft mit viel Mühe nur böhmische Dörfer verstehe.

Manchmal stelle ich mir vor, wenn Leute wie daVinci, Galilei, Keppler, Newton, Heisenberg, Einstein und die vielen anderen, die die grundlegenden Erkentnisse moderner Wissenschaft erarbeitet haben, die Möglichkeiten gehabt häötten, wie die Wissenschaft sie heute hat. Wie viel weiter wären wir?

Suppenhahn schrieb:Wissenschaftler ablehnen. Und mal ganz ehrlich: die wissenschaftliche Forschung ist zum heutigen Zeitpunkt schon so weit fortgeschritten, dass selbst Experten zu einem Thema oft Mühe haben da noch den Überblick zu behalten, wie soll da Otto-Normal-Bürger noch geistig folgen können

Stimmt absolut, andererseits beobachtet man dieses Misstrauen weniger auf der Ebene der Quanten- oder Stringtheorie, sondern eher im Bereich, wo es eher um "gut abgehangenes" Wissen geht.

Als Beispiel sei die Evolutionstheorie, die Relativitätstheorie, beziehungsweise das Festhalten am Äther, oder eben die flache Erde und von mir aus Chemtrails. Ok die Esos suchen ihr Heil auch mal gerne in der Quantenphysik

Es ist paradox: Esoteriker, deren Geschäftsmodell darauf fußt, die Erkenntnisse der Naturwissenschaft zu ignorieren, berufen sich auf eine naturwissenschaftliche Theorie. Es ist, als würden Atheisten in der Bibel nach Bestätigung ihrer weltanschaulichen Thesen suchen.

https://www.gwup.org/infos/nachrichten/1915-quantenphysik-und-esoterik

Über einen Kamm scheren sollte man Menschen nie, da gibt es auch studierte Menschen, die irgendwann mal die falsche Abfahrt gewählt haben und sich dann heillos verfranst haben.

intruder schrieb:Es ist, als würden Atheisten in der Bibel nach Bestätigung ihrer weltanschaulichen Thesen suchen.

Na gut... Das habe ich zb schon so ähnlich getan. Das war im koran um zu belegen das die Evolutionstheorie mit dem islam vereinbar ist. :D

Is also nicht sooo abwegig..

Na ja, nicht jeder Gläubige muss die Evo ablehnen und umgekehrt. Obwohl die Gegner der Evo eher aus der religiös fundamentalistischen Ecke kommen. Für mich kann ich sagen, dass ich nicht auf Grund der Evo nicht an einen Gott glaube, für mich war und ist es eher so, dass es keine guten Gründe gibt, an einen Gott zu Glauben.

Und mal ganz ehrlich, mit einer guten Religion sollte so ziemlich alles vereinbar sein ;)

intruder schrieb:Für mich kann ich sagen, dass ich nicht auf Grund der Evo nicht an einen Gott glaube, für mich war und ist es eher so, dass es keine guten Gründe gibt, an einen Gott zu Glauben.

Darum lenken Fundamentalisten die Diskussion gerne auf die Evolution und tun so als ginge es um die Frage Gott vs Evolution. Wenn die bisher aufgestellte Evolutionstheorie falsch liegt, dann beweise das schließlich Gott. Als wenn es nur zwei Möglichkeiten gäbe... :troll: Hatte da schon einige erheiternde Diskussionen. Das ist teilw. nicht zum aushalten wie die Denkmuster solcher Leute arbeiten. Entweder weil sie wirklich so gestrickt sind oder weil sie einen scheinbar für sehr dumm halten. Aber das ist eigentlich ein anderes Thema...

skagerak schrieb:Naja, ich denke, psychisch krank sind eher die Ausnahme.
Es ist mMn eher das falsche Verständnis davon eine eigene Meinung zu bilden, resultierend aus absolut niedrigem Wissensniveau.

Sehr richtig. Dazu verweise ich auf den grossartigen Russell Crowe in "a beautiful mind":
Wikipedia: A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn

btw. ich kenne auch fundamentalistische Atheisten - oder besser - Antitheisten, die nahezu wahnhaft in ihrem Missionseifer agieren um alles irgendwie spirituelle/religiöse "auszurotten" - selbstverständlich nur mit "aufgeklärten guten Argumenten" ;)

@MuldersMudda

Historisch gesehen ist die Sichtweise ja auch richtig. Gott wurde leider auch als ein Gott der Lücke definiert und wenn die Wissenschaft eine Lücke schließt, ist das für die Gläubigen halt eher schwierig. Nicht zu letzt aus diesem Grund hat sich Darwin selber als des Teufels Kaplan bezeichnet und man kann zumindest vermuten, dass dieser Konflikt auch dazu beigetragen hat, dass er den Entwurf seiner Arbeit 15 Jahre in der "Schreibtischschublade" ließ.

Wikipedia: Huxley-Wilberforce-Debatte

@cortano

zunächst mal, guter Film, andererseits, nur weil Genie und Wahnsinn eng beieinander liegen ist nicht jeder Wahnsinnige ein Genie ;)

intruder schrieb:Historisch gesehen ist die Sichtweise ja auch richtig. Gott wurde leider auch als ein Gott der Lücke definiert und wenn die Wissenschaft eine Lücke schließt, ist das für die Gläubigen halt eher schwierig.

Nur sind die Natur-Wissenschaften "Lichtjahre" davon entfernt das Problem der "Letztbegründung" oder des "unbewegten Bewegers" zu lösen. Aber das ist eine metaphysische Frage, welche vielleicht überhaupt ungelöst bleiben wird.

Dazu gibt es ein sehr gutes "Streit"-Gespräch mit dem dt. "Chef-Atheisten" sowie einem Vertreter "unseres" Monotheismus:

Streitgespräch: Atheismus und traditionelle Religion

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intruder schrieb:zunächst mal, guter Film, andererseits, nur weil Genie und Wahnsinn eng beieinander liegen ist nicht jeder Wahnsinnige ein Genie ;)

100% Zustimmung !

Was mir manchmal "sauer aufstößt", ist eine gewisse Tendenz in ideologischem "Wahn" den "Gegner" zu pathologisieren. Das empfinde ich als "unterste Schublade" ...............

aber gerade bemerkt, das ist eigentlich der falsche Thread und würde besser da passen: Sind Verschwörungstheoretiker psychisch kranke Menschen? (Seite 79) (Beitrag von intruder)

@cortano

Da fallen mir noch einige andere ein, in denen mir vielleicht weniger OT wären. Wie dem auch sei, abschließend: Den Fehler den die Physik im ausgehenden 19 Jahrhundert machte, in dem man mehrheitlich die Meinung vertrat, dass alles wesentliche Erforscht sei und keine großen Entdeckungen mehr zu machen seien, mache ich sicher nicht. In meinem Weltbild müsste ein Gott zu 100% mit Wissenschaft vereinbar sein, und da kommt mir immer Douglas Adams mit dm Babelfisch und dem Zebrastreifen in den Weg.

Zum Glück kann ich mich immer noch an einem Regenbogen erfreuen, auch wenn John Keats seine Entzauberung bedauert.

intruder schrieb:Zum Glück kann ich mich immer noch an einem Regenbogen erfreue ...

das ist schön und bei dem Thema dieses Threads dürften wir uns sogar einig sein, was die wissenschaftliche Relevanz der Vertreter der "Church of flat earth" anlangt :D

btw.: die haben sogar ein Jahrestreffen:
https://www.scienceaf.com/flat-earthers-just-held-an-international-conference-and-yes-there-s-footage (Archiv-Version vom 17.11.2017)