@manjatu manjatu schrieb:wir sollten uns nicht immer auf die meinung von spezialisten verlassen, sondern selber forschen,
1) Und wie stellst Du Dir das im speziellen Fall vor? Bauste eine Rakete und zischte ins Weltall?
Selbst dazu, nämlich damit die Rakete auch funktioniert, müsstest Du Dich auf die Meinungen, und ich wage sogar zu sagen: auf das Wissen, denn es handelt sich bei Expertenwissen in erster Linie um Fachwissen und nicht nur um Meinungen, müsstest Du Dich also auf dieses Experten-Wissen, wie denn nun eine Rakete zu bauen wäre, verlassen. Es sei denn, Du hättest Hunderte von Jahren Zeit, all das, was über die zu berücksichtigenden Naturgesetze, Gravitationen, Planetenbahnen, benötigte Geschwindigkeiten, etc bekannt ist, selbst zu erforschen.
Selbstverständlich müsstest Du auch die Fotografie selbst erfinden, selbst nach Erdöl bohren und es fördern, und natürlich destillieren, um den Raketentreibstoff zu gewinnen.
2) Und selbst dann, wenn Du selbst forscht, könntest Du jedes Mal daneben liegen, falsche Annahmen hegen und Dich verrechnen.
Es gibt gute Gründe, warum nicht bereits ein einziger Steinzeitler auf den Mond fliegen konnte, sondern zwischen damals und heute Tausende Jahre Erfahrungen, Experimente, Forschungen und Wissen vieler, vieler, vieler Menschen liegen.
3) Was Du aber tun kannst, das aber auch nur begrenzt, da Dir in Deinem Leben die Zeit fehlen wird, alles raus zu finden, ist eben, zu versuchen, die Erklärungen von Experten zu verstehen oder ihnen wenigstens mal zuzuhören.
Du kannst Dich auch historisch bilden und darüber informieren, wie sich eben Erkenntnisse und Wissen schrittweise entwickelt haben. Da gibt es genügend Möglichkeiten und Material zu erforschen.
Gerade in Sachen Kugelerde begann das Wissen ja schon sehr früh, da Mathe und Astronomie bereits seit Tausenden von Jahren erforscht und betrieben werden.
Seit gut und gerne 300 Jahren vor Christus. Willst Du Dir echt einreden, dass die letzten 2000 Jahre+ alle (und das sind Milliarden!) Menschen zu blöde waren, den Irrtum einer Kugelerde mal zu korrigieren?
Oder dass die alle (!) über Jahrtausende hinweg einen trifftigen Grund gehabt hätten, zu lügen? Wenn ja, welchen? Gerade in Sachen FE gibt es keinen, was die blöde Idee noch um Ecken blöder macht.
Und natürlich kannst Du jederzeit sämtliche Experimente, die die Kugelerde beweisen, selbst nach vollziehen oder nachrechnen – voraus gesetzt, Du kennst sie und kannst das. Und wenn nicht, was ja keine Schande ist, dann sollte Dir aber klar sein, dass Deine Kenntnisse eben nicht ausrechnen, um irgend etwas anderes zu beweisen.
4) Vertraue ich lieber der Meinung eines Experten als der eines Laien oder gar eines Schwurblers.
Außerdem hast ja Du als Nichtexperte nur wenig Chancen, zu erkennen, ob wer anderer richtig oder falsch liegt. Bleibt Dir daher gar nichts anderes übrig, als auf Experten zu hören, es sei denn, Du willst unbedingt in die Irre rennen.
manjatu schrieb:wir wissen nicht mal warum eine blattzelle einer pflanze weiss, dass sie eine blattzelle werden soll ...
Außerdem solltest Du nicht den Fehler machen, Dein Unwissen als Maßstab für das Wissen anderer zu nehmen.
Im Übrigen ist es komplett egal, ob NASA Experten Ahnung von Biologie haben oder nicht – es ist nicht ihr Fachgebiet. Die bauen Raketen und Satelliten. Und die funktionieren unabhängig davon, ob eine Pflanze weiß, was sie tut (übrigens, nein, im Sinne eines Bewusstseins weiß sie nicht).
Du musst ja auch nicht wissen, wie ein PC funktioniert, um ihn zu benutzen. Es genügt, dass diejenigen es verstehen, die diese Dinger entwickeln.
Genauso wenig ist für Deinen Job vermutlich wichtig, was ein anderer von seinem versteht.
Es gibt aber eine Lehre, die Du aus Deinem Nichtwissen ziehen solltest, und das unbedingt, nämlich die, wie schon oben erwähnt,
dass Du als Nichtwissender eben leider nicht in der Lage bist, das Wissen oder Nichtwissen anderer richtig zu beurteilen (siehe: Dunning–Kruger – Effekt).
Es bedarf zwar nicht unbedingt eines Experten, um zu erkennen, wie gut ein anderer auf einem bestimmten Fachgebiet ist, aber solides Basiswissen ist das Mindeste, das vorhanden sein sollte - Expertenwissen ist sogar besser.
Obendrein kannst Du selbst sehr wohl überprüfen, ob gewisse Fachaussagen richtig oder falsch sind, indem Du schaust, ob sie in der Realität funktionieren. Die Praxis ist nämlich die Bewährungsplattform für Theorien.