TangMi schrieb:Wie man da so sicher sein kann - und woher man diese Überzeugung zieht - ist mir ein Rätsel.
Aus der Geschichte? Die Niederländer waren noch bis in die 80er Jahre alles andere als Deutschlandfreundlich gestimmt, wenn man auf ältere Herrschaften stieß.
Einen Nazi, der seinen Überzeugungen treu geblieben wäre, hätten die Niederländer niemals akzeptiert und die Briten auch nicht.
Abgesehen davon darf man davon ausgehen, dass ein Mitglied des deutschen Adels kaum eine andere Wahl hatte, als Mitglied der NS-Organisationen zu werden oder auszuwandern.
Da gab es für einen jungen Mann sicher auch familiären Druck. Wenn man jedem ehemaligen SS-Mitglied Zeit seines Lebens seine Vergangenheit vorgeworfen hätte, wäre in der Welt vieles anders gelaufen, aber nicht zwangsläufig besser.
Ein Mensch muss die Möglichkeit haben, seine Überzeugungen zu ändern (wenn er denn überhaupt jemals überzeugt war).
Außerdem muss man das ja mal in Relation setzen. Der Mann war Student, 22 jahre alt, als er diese Organisationen bereits wieder verließ. Diese Mitgliedschaften beschränkten sich auf das Papier und ggf. eine kleine Beitragszahlung (wahrscheinlich nicht einmal das). Im Gegensatz dazu stehen seine dokumentierten Verdienste im Kampf gegen das Dritte Reich sowohl für die Niederlande als auch für die Alliierten.
Wie kannst Du Dir also das Recht herausnehmen, den Mann hier in ein zweifelhaftes Licht zu setzen, ihn mit den Nazis in Verbindung zu bringen, wenn nicht einmal die größten Feinde der Nazis dies getan haben, sondern ihn im Gegenteil sogar für seine Verdienste gegen die Nazis auszeichneten?
Es ist genau diese Art von Realitätsverzerrung und wilder Spekulation, die das Diskutieren mit Anhängern von VTs so schwierig bis fast unmöglich macht.