Africanus schrieb: Warum sind Verschwörer eigentlich immer solche Dilettanten?
Sogar bei Geheimdiensten gibt es gigantische Patzer, Stümpereien und Inkompetenz- sonst hätte es nicht das Debakel in der Schweinebucht gegeben bzw. wären die Watergate-Einbrecher nicht aufgeflogen. Aber das ist wieder der alte Trick- es kommen Argumente: "echte Verschwörungen fliegen auf, irgendjemand verplappert sich früher oder später", oder "Die allmächtigen, alles könnendens Superverschwörergruppen, an die ihr VTler glaubt, sind unrealistisch". Udn wenn man dann mal konkrete Hinweise präsentiert, kommt dann plötzlich der Umschwung: "Soooo dumm können die nicht sein" oder ähnliches
Africanus schrieb:Man will also Oswald als Sündenbock aufbauen und schickt dann niemanden an die Botschaften, der Oswald zumindest ähnlich sieht und lässt jemanden anrufen, der nicht Oswald war. Für mich klingt das nach zwei riesigen Anfängerfehlern.
Es wird wohl schwierig gewesen sein, Oswald zu klonen bzw. jemand zuverlässigen zu finden, der wie Oswald aussieht. Und Stimmensoftware gab es damals auch nicht. Du gehst wieder von der oben andeuteten falschen Prämisse aus: Die Verschwörer hätten unendlich viel Zeit, Personal und Gelegenheiten für eine solche Operation gehabt.
Im Übrigen hätten die Verschwörer z.B. nicht unbedingt voraussehen können, dass das FBI sich die Bänder anhören und sich nicht einfach mit einem Transkript zufrieden geben würde.
Im Übrigen ist die CIA wider besseren Wissens auf den Zug aufgesprungen- und behauptete weiterhin, dass der echte Oswald die Botschaft besucht habe. Wenn dieser Jemand, der OSwalds Namen benutzte, an Operationen der CIa beteiligt war, war es ihm vielleicht egal, wie er ähnlich oder unähnlich er Oswald war, da er mit seinem Geheimwissen vielleicht glaubte, die CIA erpressen zu können. Oder er wusste nur, dass die Botschaft verwanzt war, nicht aber, dass Fotos der Besucher geschossen wurden- er hatte vielleicht als nur Teilwissen, weil er keinen so hohen Rang in der Dienststelle vor Ort
Es gibt also mehrere Szenarien, die möglich sind.
Africanus schrieb:4. Die Hypothese, die z.B. @bredulino mit der Mexiko-Reise verbreitet, ist äußerst unlogisch.
Menschen handeln nicht immer logisch bzw. halten andere Dinge für logisch als du oder ich. Das trifft auch auf Gruppen, Organisationen, Sekten, Regierungen oder sogar ganze Gesellschaften zu.
Diskussionen Stile
- "Ich hätte das aber anders gemacht, das ist unlogisch, deswegen ist nicht passiert"
- "Aber es IST so passiert- er hat nun mal So gemacht und nicht anders"
sind müßig. Wir müssen uns daran halten was passiert ist, nicht, was du oder ich für "logisch" betrachten.
Africanus schrieb:1. Man hat also einen Anruf bei der sowjetischen Botschaft fingiert, um Oswald mit der Sowjetunion in Verbindung zu bringen. Für mich stellt sich die Frage, warum das bei einer Person, die zwei Jahre in der Sowjetunion gelebt hat, überhaupt nötig ist.
Oswald hatte zu Zeitpunkt der Ereignisse in Mexico City schon anderthalb Jahre wieder in den USa gelegt- ohne Kontakte zu Regierung. Für eine Verbindung der Sowjetunion speziell zum JFK-Attentat bedarf einer unzweideutigen, offensichtlichen Verbindung, z.B. eines Kontakts, eines konspirativen Treffens, eines Signals, das grünes Licht gibt in relativer zeitlicher Nähe zum Attentat. Was wäre passender als eine fingierte Verbindung zu einem KGB-Spezialisten für Attentate?
Africanus schrieb:2. Und warum man Oswald, der Flugblätter des "Fair Play for Cuba Commitee" verteilte, extra noch mit Kuba in Verbindung bringen muss, erschließt sich mir auch nicht.
Siehe oben. Es ging um einen unzweideutige Verbindung zur kubanischen Regierung. Das FPCC war eine von US-Organisation, keine kubanische. Ein paar Flugblätter würden nur Sympathie für Castro oder linke Neigungen bedeuten, aber keine Verbindung zur Regierung. Es musste eine nicht zu übersehende Verbindung zu Mitarbeitern der kubanischen Regierung hergestellt werden.
Africanus schrieb:3. Oswald soll also nicht selbst mit den Botschaften Kontakt aufgenommen haben. Das zeigt doch, dass er intelligent genug war, um zu erkennen, dass er, der vor kurzem noch in der UdSSR lebte, von den Geheimdiensten beobachtet wurde.
Er wurde ja nicht nur beobachtet, sondern auch von Geheimdienstlern direkt unterstützt - das Verteilen von FPCC-Blättern geschah ja unter der Ägide von Guy Banister und seinem Anti-Castro-Netzwerk. Banisters Netzwerk hat in den USA schon zuvor den Namen "Oswald" verwendet als der echte Oswald noch in der Sowjetunion lebte.
Das HSCA hat die Beteiligung von Ange
Im Übrigen hat Oswald sein Gewehr per Post bestellt- da seine Post abgefangen wurde, war schon VOR dem JFK-Attentat die CIA darüber informiert ebenso sein angebliches Treffen mit dem KGB-Attentatsspezialisten.
Es soll auch nach dem JFK-Attentat eine "mole-hunt" ausgelöst worden sein, da sie den falschen Oswald in den eigenen Reihen vermuteten.