Mal was grundsätzliches zum Thema Barium und MessmethodenSauberer Himmel schreibt:
Wir können somit aufgrund der 72 untersuchten Regenwasserproben darlegen, dass Aluminium und Barium ein häufiger Bestandteil unseres Regenwassers und somit unserer Luft ist. Die vorgefundenen Ergebnisse sprechen dafür, dass erhebliche Quellen für den Eintrag von Aluminium und Barium existieren müssen. Lokal beschränkte Emissionsquellen können nicht für diese Werte im gesamten Bundesgebiet verantwortlich sein.
Interessant, immerhin schliesst man jetzt bei sauberer Himmel nicht mehr "Lokale Emissionsquellen" aus. Aber was irgendwo gefördert oder emitiert wird, mit den wird doch aus irgendwas
gemacht?!
Bei den Chemmies sieht man immer nur, das irgendwo etwas "ausgestossen" wird, sei es aus den Flugzeugen oder (immerhin) jetzt auch auf einmal von der Industrie. Immerhin schon mal ein Fortschritt. Aber was ist eigentlich mit den Produkten, die evtl. verwittern, auf der Müllhalde oder in der Müllverbrennungsanlage landen?!
Was wird denn mit Barium und seinen Verbindungen so alles "gemacht" und produziert?Barium ist zentrales Element in Schwerspat, einen sehr gebräuchlichen Gestein - auch bekannt unter den Namen
Wikipedia: Baryt. Baryt besteht vor allem aus
Wikipedia: Bariumsulfat - weltweit werden jährlich mehrere Millionen Tonnen Baryt gefördert. Auch in Deutschland wird Baryt abgebaut.
Als Anwendunsbeispiele werden immer gerne die Kontrastmittel für Röntgenaufnahmen und die Anwendung bei der Herstellung von Bildröhren genommen, Aber millionen Tonnen Jährlich nur für Kontrastmittel...?
Einer der wichtigsten Verwendungen von Bariumsulfat ist:
Weißer Füllstoff
Als Barytweiß, Blanc fixe, Malerweiß, Puppenweiß ist gefälltes Bariumsulfat der weiße Füllstoff in vielen Malerfarben und Lacken. Es kann auch in Deckweiß enthalten sein. (...) Es ist hervorragend lichtecht und chemisch stabil. Deshalb erhielt es auch die Bezeichnung Permanentweiß.
Nicht nur in weisser Farbe ist Bariumsulfat, sondern auch in getönten anderen Farbtönen:
Beim Einsatz farbstarker organischer Pigmente in geringen Mengen ist es üblich, so genannte Verkollerungen mit Bariumsulfat als Trägersubstanz herzustellen. Dabei werden Pigment und Bariumsulfat gemeinsam vermahlen.
Wikipedia: Bariumsulfat#Wei.C3.9Fer F.C3.BCllstoff...angelehnt an einen Werbespruch aus alten Tagen....
Original anzeigen (0,2 MB)Andre Anwendungen von Bariumsulfat:
Häufig wird Bariumsulfat als Füllstoff für Papier und Kautschuk verwendet. Eine spezielle Verwendung ist der Einsatz im Barytpapier für Fotopapiere.
Einschränkend muss man dazu aber sagen, dass Bariumsulfat besonders bei schweren Papieren verwendung findet, Das Barytpapier hat bei Fotographen einen besonderes guten Ruf für Schwarzweiss-Abzüge, Inzw. gibt es aber auch
Barythaltiges Papier für Tintenstrahldrucker. Wer weiss, wenn die Chemmies für Ihre Streifenbilder-Plakate besonders hochwertiges Papier nehmen, vielleicht drucken sie gerade ihre Bilder auf Barium :-D
Interessant könnte auch die Verwendung von Bariumsulfat im Kautschuk sein. Evtl. ist das zeug ja sogar in Reifen, aber da bin ich jetzt zu faul zum recherchieren....
Jetzt stellt sich die Frage - was hat sauberer Himmel da eigentlich gefunden?! Barium - wo man immer gerne betont, dass es sehr reaktionsfreudig ist und nicht lange an der Umwelt als solches existiert - oder Bariumsulfat?
Dazu müsste man wissen, welche MEssmethode denn nun verwendet wurde...
Sauberer Himmel vermittelte ja an ein Labor, das sonst nur "Normale" Trinkwassertest anbietet, aber auch
individuelle Untersuchungen mittels Massensprektrometer anbietet. Das war ja das Problem für SH, dass die "normalen" Trinkwasseruntersuchungen gar nicht nach Barium und Aluminium "suchen" (warum sollte man auch nach etwas suchen, was in der Praxis nie ein Problem ist). Diese "indivduellen" Untersuchungen mit Barium und ALuminium dürften mit einen Massenspektrometer gemacht worden sein.
Was macht ein Massenspektrometer und vor allem - wie sehen seine Ergebnisse aus?!Ein einfacher Massenspektrometer verbrennt die Proben zu ionisierten Gas und schickt sie durch ein elektromagnetisches Feld. Jedes element verhält sich dabei anders und das wird ausgewertet. Moleküle - also Verbindungen verschiedener Elemente - werden dabei fragmentiert - sprich: In die Einzelteile zerschlagen. Daraus erstellt er man einen Graphen. Das sieht dann z.B. so aus:
... Jede Linie entspricht einem chemischen Element.
Einfaches Beispiel:
Angenommen, man würde reines
Salzwasser mit einen Massenspektrometer untersuchen. Kochsalz ist bekanntlich Natriumchlorit. Das Ergebnis wäre nicht: soundsoviel Wasser und soundsoviel Salz, sondern
Sehr viel Wasserstoff (H) - aus dem Wasser
Sehr viel Sauerstoff (O) - aus dem Wasser und dem Salz
Etwas Natrium (Na) - aus dem Salz
Etwas Chlor (CL) - aus dem Salz
... ohne das Spektrum im ganzen zu kennen, muss man da ja in Panik verfallen.
"Hilfe, das Waser ist voller Chlor! Und Natrium, das brennt doch wenn es mit Wasser in Berührung kommt!"
zurück zu Barium & Bariumsulfat (Auch ein Salz)Jetzt präsentiert man uns bei sauberer Himmel also Grafiken mit Mengenangaben von Aluminium und Barium. Aber wie
@SheldonCooper ja schon hier
Beitrag von SheldonCooper (Seite 1.851) berechtigt gefragt hat, ob man da nun ein Element oder eine Verbindung gefunden hat.
Dazu müsste man beim Falle Barium und Bariumsulfat eben auch wissen, ob in der Probe auch Schwefel (S) und Sauerstoff (O) gefunden wurde, und ob das im nachvollziehbaren Verhältnis zur Summenformel von Bariumsulfat (BaSO4) steht. Sauerstoff ist dabei weniger interessant, denn alleine durch den Sauerstoff im Wasser wird man davon wohl seeehr viel finden. Aber Schwefel wäre interessant, denn handelt es sich wirklich um Bariumsulfat, müsste man mind. genauso viel Schwefel in der Probe finden wie Barium. Natürlich kann auch Schwefel aus anderen Verbindungen in der Probe sein. Deswegen ist es wichtig bei Spektraluntersuchungen, das ganze Spektrum zu betrachten und mit chemischen Wissen das GEsamtbild aller Ergebnisse zu betrachten. Und nicht nur auf ein einziges Element zu schielen.
Schauen wir doch mal nach, ob überhaupt Schwefel gemessen wurde. Aus dem PDF zum "Spezialangebot" für Sauberer-Himmel-Kunden:
http://www.sauberer-himmel.de/wp-content/uploads/2012/03/Regenwasseruntersuchung.pdfOh... Nach Schwelfel wurde gar nicht gesucht. Dabei ist Schwefel und seine Verbindungen doch einer
grössten Umweltbeeinflussenden Stoffe überhaupt, man erinnere sich an den saueren Regen...
.......
Sorry, dass ich die nächsten Tage etwas rarer bin, aber wir versuchen gerade mit langen Brettern unter den Füssen das allgegenwärtig vom Himmel gefallene
kristaline Dihydromonoxid plattzumachen.