@actreact Du denkst da etwas zu kompliziert.
Nimm mal das echte Steinmetz-Handwerk (aber letztlich auch jedes andere Handwerk):
Der Lehrling ist bemüht seine Technik zu erlernen und zu verbessern.
Hat er sie gelernt und ist in der Lage eine Vorlage umzusetzen (z.B. eine Schrift in einen Stein zu hauen), kann er also etwas, so wird er Geselle (weil er mit dem Können seine Prüfung besteht).
Um aber Meister werden zu können reicht es nicht mehr zu reproduzieren, sondern als Meister muss ich in der Lage sein selber Vorlagen zu erstellen. Sie eben zu ersinnen, und das habe ich als Meister mindestens einmal getan (nämlich zur Meisterprüfung), deshalb Vergangenheit.
Was bedeutet das nun für die Freimaurerei?
Da wir keine Meisterprüfung in dem Sinne haben, geht bei uns eher darum, dass sich der Meister mit der Materie so weit beschäftigt hat, dass er in der Lage ist eigene "Zeichnungen" (also Referate/Vorträge) zu freimaurerischen Themen zu erstellen.
Geselle wird, wer in der Lage ist sich in freimaurerischer Gesellschaft zu bewegen, der also mit unseren Sitten und Gebräuchen vertraut ist.
Das Bild des Lehrling wiederum bedeutet ja, dass wir alle immer und zu jeder Zeit an uns arbeiten wollen und sollen. Und diese Arbeit ist nie beendet. Wie heißt es so schön: Wer aufgehört hat etwas zu werden, hat aufgehört etwas zu sein.
Ich hoffe, ich habe deine Frage damit beantwortet.