Caveira schrieb:Es heißt ja, das bei 14% aller geheilten der Virus nach der "Heilung" erneut festgestellt wurde.
Wie ist das denn bei der Grippe, wenn man sich kürzlich nach überstandener Erkrankung quasi wieder infiziert?
Also klar, du wirst nicht direkt wieder Krank weil dein Körper noch die passenden Antikörper parat hält, dennoch werden ja Viren in deinem Körper sein, keine Ahnung wenn dir gerade ein erkrankter ins Gesicht gehustet hat oder so. Dann könnte der Grippetest auch erneut Positiv angezeigt werden. Ich bin leider Laie, vielleicht kann mich da jemand aufklären?
Die Frage ist, was da genau passiert.
Es gibt im Wesentlichen 2 Möglichkeiten.
Möglichkeit 1 ist, dass der Virus durch die Behandlung nur unter die Nachweisgrenze gedrückt wird (wie es z.B. bei HIV möglich ist) und sich nach Ende der Behandlung wieder soweit vermehrt, dass der Patient wieder ansteckend ist und/oder Symptome zeigt. Das würde heißen, dass der Virus robuster ist als angenommen und die bisherige Behandlung nicht lange/hart genug ist, um ihn wirklich zu heilen. Im schlechtesten Fall würde das heißen, dass man Patienten nicht mehr *heilen* kann sondern sie nur noch *symptomfrei* kriegt, sie aber den Rest ihres Lebens Medikamente nehmen müssen.
Möglichkeit 2 ist, dass die Antikörper gegen den Virus, die der Körper nach überstandener Erkrankung bildet, nicht ausreichen um eine Neuinfektion zu verhindern, d.h. dass man sich beliebig oft immer wieder anstecken kann. Das würde heißen, dass man im Prinzip keine Möglichkeit hat, den Virus flächendeckend unter Kontrolle zu bringen, bevor man einen wirksamen Impfstoff hat, da immer wieder neue Erkrankungswellen ausbrechen und auch die bereits geheilten wieder anstecken würden. Wir hätten also saisonale Corona-Wellen, bis ein Impfstoff bereitsteht.
Dann gibt es noch die dritte Möglichkeit (unwahrscheinlich) dass der Virus so schnell mutiert, dass er wie bei Möglichkeit 2 funktioniert, mit dem Zusatzproblem, dass man dafür vermutlich keinen Impfstoff entwickeln könnte. Darauf deutet aber nichts hin.